Kleisthenes zu bauten und zu einer eigenen Pythienfeier zu hause be- nutzte.32)
Nicht um ihrer selbst willen hat die erste reihe der chronologischen daten, 594--80, so viele seiten bekommen. das nächste, die chronologie der athenischen tyrannen kann kürzer ausfallen, obwol sie eigentlich sehr viel schwieriger ist. es muss vom sichern ausgegangen werden, von unten.Die jahre der tyrannis. sicher ist das jahr des Isagoras 508/7 (Arist. 21, 1), gleichgesetzt mit ol. 68, 1 von Dionysios von Halikarnass I 74; auf dem parischen marmor ist die zahl nicht sicher, und wäre sie es, so würde die rechnung mindestens ein jahr spielraum lassen. das ergibt auch nach Aristoteles für die vertreibung der Peisistratiden 511/10; der archon Harpaktides war nicht bekannt, da er auf dem parischen marmor, wo die zahl erhalten ist, weggebrochen ist und nun ergänzt werden kann (Ar. 19, 6. 21, 1). wieder vier jahre früher setzt Aristoteles ohne den auch sonst unbekannten archon zu nennen den tod des Hipparchos (19, 2), also 514/13 = ol. 66,3. das ist dadurch besonders fest gesichert, dass die ermordung an den Panathenaeen, also in einem dritten olympiadenjahre stattfand. all dies ist längst mit vielen guten zeugnissen festgestellt; es genügt auf Boeckhs commentar zur parischen chronik zu verweisen. der ausgangs- punkt ist also sicher. für das frühere gibt Aristoteles zwei summen an: herrschaft des Peisistratos und seiner söhne 49 (woraus sich das citat dieser stelle in den scholien der Wespen 502 leicht verbessert), herrschaft der söhne allein 17 jahre (19, 6); und herrschaft des Peisistratos von der ersten besitzergreifung bis zum tode 33, davon effective herrschaft 19 jahre (17, 1). die 33 jahre, aber daneben 17 jahre effectiver herr- schaft, gibt Aristoteles in der politik an (E 1315 b). statt 49 als gesammt- summe hat Eratosthenes 50 gezählt, ebensoviel als die summe der aristo- telischen einzelposten 17 + 33 ergibt. der chronograph zählte also correcter das anfangsjahr mit. das sind eben nur scheinbare differenzen, bei der antiken weise die namen zu zählen und in ordinalzahlen das ausgangs- jahr zumeist mit einzuschliessen unvermeidlich. die einzige differenz, die auf den ersten blick befremdet, 17 oder 19 jahre effectiver herrschaft, tut das nur deshalb, weil wir die einzelposten nicht mehr sicher kennen, die Aristoteles in der Politik addirt hatte. denn entstanden sind die zwei jahre überschuss dadurch, dass er die archonten, unter denen Peisistratos aus
32) Es ist ein zeichen für die ächtheit dieser tradition, dass der gegensatz der dorischen angeblich kretischen priester und der Phoker noch gar nicht hereinspielt, obgleich er schon 450/49 das wichtigste war. auch der delphische teil des homeri- schen Apollonhymnus kennt ihn nicht, wenn er auch über belästigung der pilger klagt.
Der erste heilige krieg. die jahre der tyrannis.
Kleisthenes zu bauten und zu einer eigenen Pythienfeier zu hause be- nutzte.32)
Nicht um ihrer selbst willen hat die erste reihe der chronologischen daten, 594—80, so viele seiten bekommen. das nächste, die chronologie der athenischen tyrannen kann kürzer ausfallen, obwol sie eigentlich sehr viel schwieriger ist. es muſs vom sichern ausgegangen werden, von unten.Die jahre der tyrannis. sicher ist das jahr des Isagoras 508/7 (Arist. 21, 1), gleichgesetzt mit ol. 68, 1 von Dionysios von Halikarnass I 74; auf dem parischen marmor ist die zahl nicht sicher, und wäre sie es, so würde die rechnung mindestens ein jahr spielraum lassen. das ergibt auch nach Aristoteles für die vertreibung der Peisistratiden 511/10; der archon Harpaktides war nicht bekannt, da er auf dem parischen marmor, wo die zahl erhalten ist, weggebrochen ist und nun ergänzt werden kann (Ar. 19, 6. 21, 1). wieder vier jahre früher setzt Aristoteles ohne den auch sonst unbekannten archon zu nennen den tod des Hipparchos (19, 2), also 514/13 = ol. 66,3. das ist dadurch besonders fest gesichert, daſs die ermordung an den Panathenaeen, also in einem dritten olympiadenjahre stattfand. all dies ist längst mit vielen guten zeugnissen festgestellt; es genügt auf Boeckhs commentar zur parischen chronik zu verweisen. der ausgangs- punkt ist also sicher. für das frühere gibt Aristoteles zwei summen an: herrschaft des Peisistratos und seiner söhne 49 (woraus sich das citat dieser stelle in den scholien der Wespen 502 leicht verbessert), herrschaft der söhne allein 17 jahre (19, 6); und herrschaft des Peisistratos von der ersten besitzergreifung bis zum tode 33, davon effective herrschaft 19 jahre (17, 1). die 33 jahre, aber daneben 17 jahre effectiver herr- schaft, gibt Aristoteles in der politik an (E 1315 b). statt 49 als gesammt- summe hat Eratosthenes 50 gezählt, ebensoviel als die summe der aristo- telischen einzelposten 17 + 33 ergibt. der chronograph zählte also correcter das anfangsjahr mit. das sind eben nur scheinbare differenzen, bei der antiken weise die namen zu zählen und in ordinalzahlen das ausgangs- jahr zumeist mit einzuschlieſsen unvermeidlich. die einzige differenz, die auf den ersten blick befremdet, 17 oder 19 jahre effectiver herrschaft, tut das nur deshalb, weil wir die einzelposten nicht mehr sicher kennen, die Aristoteles in der Politik addirt hatte. denn entstanden sind die zwei jahre überschuſs dadurch, daſs er die archonten, unter denen Peisistratos aus
32) Es ist ein zeichen für die ächtheit dieser tradition, daſs der gegensatz der dorischen angeblich kretischen priester und der Phoker noch gar nicht hereinspielt, obgleich er schon 450/49 das wichtigste war. auch der delphische teil des homeri- schen Apollonhymnus kennt ihn nicht, wenn er auch über belästigung der pilger klagt.
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Der erste heilige krieg. die jahre der tyrannis.
Kleisthenes zu bauten und zu einer eigenen Pythienfeier zu hause be-
nutzte. 32)
Nicht um ihrer selbst willen hat die erste reihe der chronologischen
daten, 594—80, so viele seiten bekommen. das nächste, die chronologie
der athenischen tyrannen kann kürzer ausfallen, obwol sie eigentlich sehr
viel schwieriger ist. es muſs vom sichern ausgegangen werden, von unten.
sicher ist das jahr des Isagoras 508/7 (Arist. 21, 1), gleichgesetzt mit
ol. 68, 1 von Dionysios von Halikarnass I 74; auf dem parischen marmor
ist die zahl nicht sicher, und wäre sie es, so würde die rechnung mindestens
ein jahr spielraum lassen. das ergibt auch nach Aristoteles für die
vertreibung der Peisistratiden 511/10; der archon Harpaktides war nicht
bekannt, da er auf dem parischen marmor, wo die zahl erhalten ist,
weggebrochen ist und nun ergänzt werden kann (Ar. 19, 6. 21, 1).
wieder vier jahre früher setzt Aristoteles ohne den auch sonst unbekannten
archon zu nennen den tod des Hipparchos (19, 2), also 514/13 = ol.
66,3. das ist dadurch besonders fest gesichert, daſs die ermordung an
den Panathenaeen, also in einem dritten olympiadenjahre stattfand. all
dies ist längst mit vielen guten zeugnissen festgestellt; es genügt auf
Boeckhs commentar zur parischen chronik zu verweisen. der ausgangs-
punkt ist also sicher. für das frühere gibt Aristoteles zwei summen an:
herrschaft des Peisistratos und seiner söhne 49 (woraus sich das citat
dieser stelle in den scholien der Wespen 502 leicht verbessert), herrschaft
der söhne allein 17 jahre (19, 6); und herrschaft des Peisistratos von
der ersten besitzergreifung bis zum tode 33, davon effective herrschaft
19 jahre (17, 1). die 33 jahre, aber daneben 17 jahre effectiver herr-
schaft, gibt Aristoteles in der politik an (E 1315 b). statt 49 als gesammt-
summe hat Eratosthenes 50 gezählt, ebensoviel als die summe der aristo-
telischen einzelposten 17 + 33 ergibt. der chronograph zählte also correcter
das anfangsjahr mit. das sind eben nur scheinbare differenzen, bei der
antiken weise die namen zu zählen und in ordinalzahlen das ausgangs-
jahr zumeist mit einzuschlieſsen unvermeidlich. die einzige differenz,
die auf den ersten blick befremdet, 17 oder 19 jahre effectiver herrschaft,
tut das nur deshalb, weil wir die einzelposten nicht mehr sicher kennen,
die Aristoteles in der Politik addirt hatte. denn entstanden sind die zwei
jahre überschuſs dadurch, daſs er die archonten, unter denen Peisistratos aus
Die jahre
der tyrannis.
32) Es ist ein zeichen für die ächtheit dieser tradition, daſs der gegensatz der
dorischen angeblich kretischen priester und der Phoker noch gar nicht hereinspielt,
obgleich er schon 450/49 das wichtigste war. auch der delphische teil des homeri-
schen Apollonhymnus kennt ihn nicht, wenn er auch über belästigung der pilger klagt.
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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles01_1893/35>, abgerufen am 05.07.2024.
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