Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893.I. 9. Die geltung des buches in der späteren zeit. das alter palaeographisch nicht schätzen und habe sehr wenig vertrauenzu solchen schätzungen; das buch mag also in die zeit zwischen Marcus und Theodosius I fallen. Von einem dritten exemplare in Aegypten wissen wir durch den Erhaltung 2 und 3 fehlen; mithin besitzen wir die äusserste lage eines quinio, oder die zweite eines senio, wenn jemandem das mehr behagt. -- die debatten über die anordnung der fragmente und die gestalt des buches, dem sie angehörten, sind nun gegen- standslos. aber zu beherzigen ist, dass diejenigen im rechte waren die für die an- ordnung der seiten die chronologie befolgten, und daneben die welche wegen des falzes in der mitte der buchform trauten, die der augenschein ergab. die finessen der buch- und schreibwissenschaft haben nur irregeführt. 3) Rhein. Mus. 1866, 432. 4) Die stellen bei Rose (1886) 259. 5) Phot. cod. 181 p. 104b ende. 6) Ich verdanke diese wertvolle notiz der grossen liebenswürdigkeit von W. A. Paton. ich schreibe die stelle aus Villoison Anecd. Gr. II 40 ab, nur mit der interpunction, die diese texte verlangen, seit W. Meyer ihren rhythmus entdeckt hat os (Peisistratos) dekaten ton ek tes khoras genomenon phorous taxas tois Athe- naiois, epeide para ton `Umetton dierkhomenos, Attikon eide presbuten, petran ergazomenon, kai tois ponois apeirekota, peponthen os eikos ep' auto. kai pempsas erota, tinas auta karpous e petra komizoi. o de kai lian stenaxas, odunas ephe kai kakan plethos; (dies kolon mit absicht arrhythmisch, als wären es die bäuerischen worte selbst) kai touton ten dekaten dei genesthai to Peisi- strato. eipe pareinai ton turannon agnoon. kai eis Peisistraton, elthen o logos, kai thaumasas ekeinos, tes karterias, mega ti nomizon doreisthai, atele ten petran apheke, to georgo. kai os eis mnemen, atesnn aretes, ateles ex ekeinou, to khorion eponomazeto. Paton hat selbst bemerkt, dass diese fassung auf die paroemiographen nicht zurückgeführt werden kann, sondern den Aristoteles paraphrasirt. für den text (16, 6) beweist sie die fassung idon gar tina, dann ein adverbium wie panu philoponos, das wort ist noch zu finden, petras skaptonta (einen einzelnen felsen kann man nicht graben; dass man mit einem pflocke gräbt, ist nur ein possierlicher einfall) kai ergazomenon dia to thaumasai (was wir gestrichen hatten) ton paida ekeleuen eresthai ti gignetai (nicht periginetai) ek tou khoriou u. s. w. 7) Übrigens dürften die capitel über Lukioi Turrenoi Leukanoi aus den
nomima barbarika stammen. I. 9. Die geltung des buches in der späteren zeit. das alter palaeographisch nicht schätzen und habe sehr wenig vertrauenzu solchen schätzungen; das buch mag also in die zeit zwischen Marcus und Theodosius I fallen. Von einem dritten exemplare in Aegypten wissen wir durch den Erhaltung 2 und 3 fehlen; mithin besitzen wir die äuſserste lage eines quinio, oder die zweite eines senio, wenn jemandem das mehr behagt. — die debatten über die anordnung der fragmente und die gestalt des buches, dem sie angehörten, sind nun gegen- standslos. aber zu beherzigen ist, daſs diejenigen im rechte waren die für die an- ordnung der seiten die chronologie befolgten, und daneben die welche wegen des falzes in der mitte der buchform trauten, die der augenschein ergab. die finessen der buch- und schreibwissenschaft haben nur irregeführt. 3) Rhein. Mus. 1866, 432. 4) Die stellen bei Rose (1886) 259. 5) Phot. cod. 181 p. 104b ende. 6) Ich verdanke diese wertvolle notiz der groſsen liebenswürdigkeit von W. A. Paton. ich schreibe die stelle aus Villoison Anecd. Gr. II 40 ab, nur mit der interpunction, die diese texte verlangen, seit W. Meyer ihren rhythmus entdeckt hat ὃς (Peisistratos) δεκάτην τῶν ἐκ τῆς χώϱας γενομένων φόϱους τάξας τοῖς Ἀϑη- ναίοις, ἐπειδὴ παϱὰ τὸν ῾ϒμηττὸν διεϱχόμενος, Ἀττικὸν εἶδε πϱεσβύτην, πέτϱαν ἐϱγαζόμενον, καὶ τοῖς πόνοις ἀπειϱηκότα, πέπονϑεν ὡς εἰκὸς ἐπ᾽ αὐτῷ. καὶ πέμψας ἠϱώτα, τίνας αὐτᾷ καϱποὺς ἡ πέτϱα κομίζοι. ὃ δὲ καὶ λίαν στενάξας, ὀδύνας ἔφη καὶ κακᾶν πλῆϑος; (dies kolon mit absicht arrhythmisch, als wären es die bäuerischen worte selbst) καὶ τούτων τὴν δεκάτην δεῖ γενέσϑαι τῷ Πεισι- στϱάτῳ. εἶπε παϱεῖναι τὸν τύϱαννον ἀγνοῶν. καὶ εἰς Πεισίστϱατον, ἦλϑεν ὁ λόγος, καὶ ϑαυμάσας ἐκεῖνος, τῆς καϱτεϱίας, μέγα τι νομίζων δωϱεῖσϑαι, ἀτελῆ τὴν πέτϱαν ἀφῆκε, τῷ γεωϱγῷ. καὶ ὡς εἰς μνήμην, áτῆςñ ἀϱετῆς, ἀτελὲς ἐξ ἐκείνου, τὸ χωϱίον ἐπωνομάζετο. Paton hat selbst bemerkt, daſs diese fassung auf die paroemiographen nicht zurückgeführt werden kann, sondern den Aristoteles paraphrasirt. für den text (16, 6) beweist sie die fassung ἰδὼν γάϱ τινα, dann ein adverbium wie πάνυ φιλοπόνως, das wort ist noch zu finden, πέτϱας σκάπτοντα (einen einzelnen felsen kann man nicht graben; daſs man mit einem pflocke gräbt, ist nur ein possierlicher einfall) καὶ ἐϱγαζόμενον διὰ τὸ ϑαυμάσαι (was wir gestrichen hatten) τὸν παῖδα ἐκέλευεν ἐϱέσϑαι τί γίγνεται (nicht πεϱιγίνεται) ἐκ τοῦ χωϱίου u. s. w. 7) Übrigens dürften die capitel über Λύκιοι Τυϱϱηνοί Λευκανοί aus den
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I. 9. Die geltung des buches in der späteren zeit.
das alter palaeographisch nicht schätzen und habe sehr wenig vertrauen
zu solchen schätzungen; das buch mag also in die zeit zwischen Marcus
und Theodosius I fallen.
Von einem dritten exemplare in Aegypten wissen wir durch den
Zindealschen katalog. 3)
Daſs die Aristoteliker bis in das sechste jahrhundert die Politien
besessen haben, ist nach ihren klaren und verständigen angaben nicht
zu bezweifeln. 4) zu derselben zeit hat einige von ihnen der sophist
Sopater excerpirt. 5) in der lobrede auf den kaiser Anastasius hat der sophist
Prokopius von Gaza die geschichte des ἀτελὲς χωϱίον dem Aristoteles
nacherzählt. 6) damals oder auch ein par jahrhunderte früher mag ein
gewisser Herakleides den auszug gemacht haben, den wir noch ver-
einigt mit einem auszuge aus den Miscellaneen des Aelian besitzen. 7)
2)
Erhaltung
in der
Byzantiner-
zeit.
3) Rhein. Mus. 1866, 432.
4) Die stellen bei Rose (1886) 259.
5) Phot. cod. 181 p. 104b ende.
6) Ich verdanke diese wertvolle notiz der groſsen liebenswürdigkeit von
W. A. Paton. ich schreibe die stelle aus Villoison Anecd. Gr. II 40 ab, nur mit
der interpunction, die diese texte verlangen, seit W. Meyer ihren rhythmus entdeckt
hat ὃς (Peisistratos) δεκάτην τῶν ἐκ τῆς χώϱας γενομένων φόϱους τάξας τοῖς Ἀϑη-
ναίοις, ἐπειδὴ παϱὰ τὸν ῾ϒμηττὸν διεϱχόμενος, Ἀττικὸν εἶδε πϱεσβύτην, πέτϱαν
ἐϱγαζόμενον, καὶ τοῖς πόνοις ἀπειϱηκότα, πέπονϑεν ὡς εἰκὸς ἐπ᾽ αὐτῷ. καὶ
πέμψας ἠϱώτα, τίνας αὐτᾷ καϱποὺς ἡ πέτϱα κομίζοι. ὃ δὲ καὶ λίαν στενάξας,
ὀδύνας ἔφη καὶ κακᾶν πλῆϑος; (dies kolon mit absicht arrhythmisch, als wären
es die bäuerischen worte selbst) καὶ τούτων τὴν δεκάτην δεῖ γενέσϑαι τῷ Πεισι-
στϱάτῳ. εἶπε παϱεῖναι τὸν τύϱαννον ἀγνοῶν. καὶ εἰς Πεισίστϱατον, ἦλϑεν ὁ
λόγος, καὶ ϑαυμάσας ἐκεῖνος, τῆς καϱτεϱίας, μέγα τι νομίζων δωϱεῖσϑαι, ἀτελῆ
τὴν πέτϱαν ἀφῆκε, τῷ γεωϱγῷ. καὶ ὡς εἰς μνήμην, áτῆςñ ἀϱετῆς, ἀτελὲς ἐξ
ἐκείνου, τὸ χωϱίον ἐπωνομάζετο. Paton hat selbst bemerkt, daſs diese fassung
auf die paroemiographen nicht zurückgeführt werden kann, sondern den Aristoteles
paraphrasirt. für den text (16, 6) beweist sie die fassung ἰδὼν γάϱ τινα, dann
ein adverbium wie πάνυ φιλοπόνως, das wort ist noch zu finden, πέτϱας σκάπτοντα
(einen einzelnen felsen kann man nicht graben; daſs man mit einem pflocke gräbt, ist
nur ein possierlicher einfall) καὶ ἐϱγαζόμενον διὰ τὸ ϑαυμάσαι (was wir gestrichen
hatten) τὸν παῖδα ἐκέλευεν ἐϱέσϑαι τί γίγνεται (nicht πεϱιγίνεται) ἐκ τοῦ χωϱίου u. s. w.
7) Übrigens dürften die capitel über Λύκιοι Τυϱϱηνοί Λευκανοί aus den
νόμιμα βαϱβαϱικὰ stammen.
2) 2 und 3 fehlen; mithin besitzen wir die äuſserste lage eines quinio, oder die zweite
eines senio, wenn jemandem das mehr behagt. — die debatten über die anordnung
der fragmente und die gestalt des buches, dem sie angehörten, sind nun gegen-
standslos. aber zu beherzigen ist, daſs diejenigen im rechte waren die für die an-
ordnung der seiten die chronologie befolgten, und daneben die welche wegen des
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