Wienbarg, Ludolf: Aesthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet. Hamburg, 1834.Theil derselben ist servil und weihräuchert dem Der sein Zungenschwert gewetzet Und zu Tod mich hat gehetzet, Gebet ihn den scharfen Tatzen Aller Leun und Tigerkatzen. Wenn die Tiger und die Leuen Sich ihn anzugreifen scheuen, Bringet ihn hinauf nach Norden, Gebt ihn den Barbarenhorden. Wenn die nordischen Barbaren Selber ihm das Leben sparen, Gebet ihn der Hölle hin Ihm zu thun nach meinem Sinn. Ich Mong-Tsee, der dies Lied gesungen,
Bin ein Opfer von Verläumdungen, Theil derſelben iſt ſervil und weihraͤuchert dem Der ſein Zungenſchwert gewetzet Und zu Tod mich hat gehetzet, Gebet ihn den ſcharfen Tatzen Aller Leun und Tigerkatzen. Wenn die Tiger und die Leuen Sich ihn anzugreifen ſcheuen, Bringet ihn hinauf nach Norden, Gebt ihn den Barbarenhorden. Wenn die nordiſchen Barbaren Selber ihm das Leben ſparen, Gebet ihn der Hoͤlle hin Ihm zu thun nach meinem Sinn. Ich Mong-Tſee, der dies Lied geſungen,
Bin ein Opfer von Verlaͤumdungen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p xml:id="p-0248b" prev="p-0248a"><pb facs="#f0249" n="235"/> Theil derſelben iſt ſervil und weihraͤuchert dem<lb/> Kaiſer, der Regierung, den Sitten — im Ge¬<lb/> gentheil ſind manche ſogar gradezu revolutionair.<lb/> Es iſt der Schmerz und Ruf der Natur unter dem<lb/> Druck barbariſcher Geſetzkonſequenzen und als ſol¬<lb/> ches charakteriſirt ſich auch folgendes Lied eines<lb/> Eunuchen, der ſeinen Fluch ausſpricht uͤber den<lb/> Urheber ſeiner Schande, einen Verlaͤumder:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der ſein Zungenſchwert gewetzet</l><lb/> <l>Und zu Tod mich hat gehetzet,</l><lb/> <l>Gebet ihn den ſcharfen Tatzen</l><lb/> <l>Aller Leun und Tigerkatzen.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Wenn die Tiger und die Leuen</l><lb/> <l>Sich ihn anzugreifen ſcheuen,</l><lb/> <l>Bringet ihn hinauf nach Norden,</l><lb/> <l>Gebt ihn den Barbarenhorden.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Wenn die nordiſchen Barbaren</l><lb/> <l>Selber ihm das Leben ſparen,</l><lb/> <l>Gebet ihn der Hoͤlle hin</l><lb/> <l>Ihm zu thun nach meinem Sinn.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg n="4"> <l>Ich Mong-Tſee, der dies Lied geſungen,</l><lb/> <l>Bin ein Opfer von Verlaͤumdungen,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [235/0249]
Theil derſelben iſt ſervil und weihraͤuchert dem
Kaiſer, der Regierung, den Sitten — im Ge¬
gentheil ſind manche ſogar gradezu revolutionair.
Es iſt der Schmerz und Ruf der Natur unter dem
Druck barbariſcher Geſetzkonſequenzen und als ſol¬
ches charakteriſirt ſich auch folgendes Lied eines
Eunuchen, der ſeinen Fluch ausſpricht uͤber den
Urheber ſeiner Schande, einen Verlaͤumder:
Der ſein Zungenſchwert gewetzet
Und zu Tod mich hat gehetzet,
Gebet ihn den ſcharfen Tatzen
Aller Leun und Tigerkatzen.
Wenn die Tiger und die Leuen
Sich ihn anzugreifen ſcheuen,
Bringet ihn hinauf nach Norden,
Gebt ihn den Barbarenhorden.
Wenn die nordiſchen Barbaren
Selber ihm das Leben ſparen,
Gebet ihn der Hoͤlle hin
Ihm zu thun nach meinem Sinn.
Ich Mong-Tſee, der dies Lied geſungen,
Bin ein Opfer von Verlaͤumdungen,
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