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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.

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Kinder wissen / das ewige vnbefleckte Erbe im Himmel ist jhre / vnd dürffens mit jhren Wercken nicht allererst verdienen / ist auch vnmüglich / wenn auch schon ein jeder alle Wercke aller Heiligen thun künte / so müssen sie dennoch Gott jhren Vater von hertzen ehren / lieben / fürchten / vnd jhm gehorsam seyn. Denn die das nicht thun / die sind schandflecken vnd nicht seine Kinder / Deut. 32. v. 5.

2. Kinder müssen zu jhren Eltern ein Kindliches vertrawen tragen / nicht allein wenn sie Rosen lachen / sondern auch wenn sie nach der Ruthen greiffen / nicht allein wenn sie Essen vnd Trincken geben / sondern auch wenn sie arbeiten heissen. Viel mehr müssen solches Gottes Kinder allewege haben vnd behalten / denn / wie wir gehöret haben / vbers hertze kan ers nicht bringen / das ers böse meinen solte. Drumb sollen sie ja billig mit Hiob sagen c. 10. v. 13. HErr wiewol du solches in deinem Hertzen verbirgest / so weiß ich doch / das du es gedenckest. Vnd abermahl c. 2. v. 10. Haben wir guts empfangen von Gott / vnd solten das böse nicht auch annehmen?

3. Den Rechabitern wirds zumahlen löblich nachgesagt / vnd herrlich von Gott belohnet / das sie die wort jhres Vaters Jonadab so hoch gehalten / vnd auff sein Gebot des Weins gar enthalten haben / Jer. 35. Besseren vnd grösseren ruhm können Gottes Kinder auch nicht erlangen / als wenn sie auff sein Wort

Kinder wissen / das ewige vnbefleckte Erbe im Himmel ist jhre / vnd dürffens mit jhren Wercken nicht allererst verdienen / ist auch vnmüglich / wenn auch schon ein jeder alle Wercke aller Heiligen thun künte / so müssen sie dennoch Gott jhren Vater von hertzen ehren / lieben / fürchten / vnd jhm gehorsam seyn. Denn die das nicht thun / die sind schandflecken vnd nicht seine Kinder / Deut. 32. v. 5.

2. Kinder müssen zu jhren Eltern ein Kindliches vertrawen tragen / nicht allein wenn sie Rosen lachen / sondern auch wenn sie nach der Ruthen greiffen / nicht allein wenn sie Essen vnd Trincken geben / sondern auch wenn sie arbeiten heissen. Viel mehr müssen solches Gottes Kinder allewege haben vnd behalten / denn / wie wir gehöret haben / vbers hertze kan ers nicht bringen / das ers böse meinen solte. Drumb sollen sie ja billig mit Hiob sagen c. 10. v. 13. HErr wiewol du solches in deinem Hertzen verbirgest / so weiß ich doch / das du es gedenckest. Vnd abermahl c. 2. v. 10. Haben wir guts empfangen von Gott / vnd solten das böse nicht auch annehmen?

3. Den Rechabitern wirds zumahlen löblich nachgesagt / vnd herrlich von Gott belohnet / das sie die wort jhres Vaters Jonadab so hoch gehalten / vnd auff sein Gebot des Weins gar enthalten haben / Jer. 35. Besseren vnd grösseren ruhm können Gottes Kinder auch nicht erlangen / als wenn sie auff sein Wort

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[0066] Kinder wissen / das ewige vnbefleckte Erbe im Himmel ist jhre / vnd dürffens mit jhren Wercken nicht allererst verdienen / ist auch vnmüglich / wenn auch schon ein jeder alle Wercke aller Heiligen thun künte / so müssen sie dennoch Gott jhren Vater von hertzen ehren / lieben / fürchten / vnd jhm gehorsam seyn. Denn die das nicht thun / die sind schandflecken vnd nicht seine Kinder / Deut. 32. v. 5. 2. Kinder müssen zu jhren Eltern ein Kindliches vertrawen tragen / nicht allein wenn sie Rosen lachen / sondern auch wenn sie nach der Ruthen greiffen / nicht allein wenn sie Essen vnd Trincken geben / sondern auch wenn sie arbeiten heissen. Viel mehr müssen solches Gottes Kinder allewege haben vnd behalten / denn / wie wir gehöret haben / vbers hertze kan ers nicht bringen / das ers böse meinen solte. Drumb sollen sie ja billig mit Hiob sagen c. 10. v. 13. HErr wiewol du solches in deinem Hertzen verbirgest / so weiß ich doch / das du es gedenckest. Vnd abermahl c. 2. v. 10. Haben wir guts empfangen von Gott / vnd solten das böse nicht auch annehmen? 3. Den Rechabitern wirds zumahlen löblich nachgesagt / vnd herrlich von Gott belohnet / das sie die wort jhres Vaters Jonadab so hoch gehalten / vnd auff sein Gebot des Weins gar enthalten haben / Jer. 35. Besseren vnd grösseren ruhm können Gottes Kinder auch nicht erlangen / als wenn sie auff sein Wort

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/66>, abgerufen am 28.04.2024.