Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.anders gedencken kunte / dann ein reissend Thier hette jhn zurissen vnd gefressen / Denn da zureiß er seine Kleider vnd leget einen Sack vmb seine Lenden / vnd trug Leyde vmb jhn lange zeit. Vnnd ob wol all seine Söhne vnd Töchter aufftraten / daß sie jhn trösteten / so wolte er sich doch nicht trösten lassen / sondern sprach: Ich werde mit Leyd hinunter fahren in die Gruben zu meinem Sohn. Gen. 37. v. 34. 35. Ja gegen die vorige zeit / da er doch mannig Vngewitter außgestanden hatte / war er für Leyd vnd Bekümmerniß gleichsamb lebendig Todt. Denn da er hernach höret daß sein Sohn Joseph lebte / vnd ein gewaltiger ProRex oder Lands Vater in Egypten were / sahe dazu die Wagen die jhm Joseph gesand hatte jhn zu führen / da meldet der Text / der Geist Jacobs jhres Vaters sey wieder lebendig worden / vnd das er für Frewden gesagt: Ich habe gnug / daß mein Sohn Joseph noch lebet / Ich wil hin vnnd jhn sehen / weil er noch lebet. Absalom hatte seinem Vater dem David manniges Hertzeleid vervrsachet / Aber dennoch da er im Auffruhr erstochen war / da rürte die natürliche Liebe jhm dermassen das Vaterhertze / daß er die Hende rang / bitterlichen weinete / vnd diese Jammerklage führete / Mein Sohn Absalom / mein Sohn / mein Sohn Absalom / wolt GOtt / Ich müst für dich sterben / O Absalom / mein Sohn / mein Sohn. 2. Sam. 18. v. 33. Wie thete auch die Mutter des jungen Tobiae / anders gedencken kunte / dann ein reissend Thier hette jhn zurissen vnd gefressen / Denn da zureiß er seine Kleider vnd leget einen Sack vmb seine Lenden / vnd trug Leyde vmb jhn lange zeit. Vnnd ob wol all seine Söhne vnd Töchter aufftraten / daß sie jhn trösteten / so wolte er sich doch nicht tröstẽ lassen / sondern sprach: Ich werde mit Leyd hinunter fahren in die Gruben zu meinem Sohn. Gen. 37. v. 34. 35. Ja gegen die vorige zeit / da er doch mannig Vngewitter außgestanden hatte / war er für Leyd vnd Bekümmerniß gleichsamb lebendig Todt. Denn da er hernach höret daß sein Sohn Joseph lebte / vnd ein gewaltiger ProRex oder Lands Vater in Egypten were / sahe dazu die Wagen die jhm Joseph gesand hatte jhn zu führen / da meldet der Text / der Geist Jacobs jhres Vaters sey wieder lebendig worden / vnd das er für Frewden gesagt: Ich habe gnug / daß mein Sohn Joseph noch lebet / Ich wil hin vnnd jhn sehen / weil er noch lebet. Absalom hatte seinem Vater dem David manniges Hertzeleid vervrsachet / Aber dennoch da er im Auffruhr erstochen war / da rürte die natürliche Liebe jhm dermassen das Vaterhertze / daß er die Hende rang / bitterlichen weinete / vnd diese Jammerklage führete / Mein Sohn Absalom / mein Sohn / mein Sohn Absalom / wolt GOtt / Ich müst für dich sterben / O Absalom / mein Sohn / mein Sohn. 2. Sam. 18. v. 33. Wie thete auch die Mutter des jungen Tobiae / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0028"/> anders gedencken kunte / dann ein reissend Thier hette jhn zurissen vnd gefressen / Denn da zureiß er seine Kleider vnd leget einen Sack vmb seine Lenden / vnd trug Leyde vmb jhn lange zeit. Vnnd ob wol all seine Söhne vnd Töchter aufftraten / daß sie jhn trösteten / so wolte er sich doch nicht tröstẽ lassen / sondern sprach: Ich werde mit Leyd hinunter fahren in die Gruben zu meinem Sohn. Gen. 37. v. 34. 35. Ja gegen die vorige zeit / da er doch mannig Vngewitter außgestanden hatte / war er für Leyd vnd Bekümmerniß gleichsamb lebendig Todt. Denn da er hernach höret daß sein Sohn Joseph lebte / vnd ein gewaltiger ProRex oder Lands Vater in Egypten were / sahe dazu die Wagen die jhm Joseph gesand hatte jhn zu führen / da meldet der Text / der Geist Jacobs jhres Vaters sey wieder lebendig worden / vnd das er für Frewden gesagt: Ich habe gnug / daß mein Sohn Joseph noch lebet / Ich wil hin vnnd jhn sehen / weil er noch lebet. Absalom hatte seinem Vater dem David manniges Hertzeleid vervrsachet / Aber dennoch da er im Auffruhr erstochen war / da rürte die natürliche Liebe jhm dermassen das Vaterhertze / daß er die Hende rang / bitterlichen weinete / vnd diese Jammerklage führete / Mein Sohn Absalom / mein Sohn / mein Sohn Absalom / wolt GOtt / Ich müst für dich sterben / O Absalom / mein Sohn / mein Sohn. 2. Sam. 18. v. 33. Wie thete auch die Mutter des jungen Tobiae / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
anders gedencken kunte / dann ein reissend Thier hette jhn zurissen vnd gefressen / Denn da zureiß er seine Kleider vnd leget einen Sack vmb seine Lenden / vnd trug Leyde vmb jhn lange zeit. Vnnd ob wol all seine Söhne vnd Töchter aufftraten / daß sie jhn trösteten / so wolte er sich doch nicht tröstẽ lassen / sondern sprach: Ich werde mit Leyd hinunter fahren in die Gruben zu meinem Sohn. Gen. 37. v. 34. 35. Ja gegen die vorige zeit / da er doch mannig Vngewitter außgestanden hatte / war er für Leyd vnd Bekümmerniß gleichsamb lebendig Todt. Denn da er hernach höret daß sein Sohn Joseph lebte / vnd ein gewaltiger ProRex oder Lands Vater in Egypten were / sahe dazu die Wagen die jhm Joseph gesand hatte jhn zu führen / da meldet der Text / der Geist Jacobs jhres Vaters sey wieder lebendig worden / vnd das er für Frewden gesagt: Ich habe gnug / daß mein Sohn Joseph noch lebet / Ich wil hin vnnd jhn sehen / weil er noch lebet. Absalom hatte seinem Vater dem David manniges Hertzeleid vervrsachet / Aber dennoch da er im Auffruhr erstochen war / da rürte die natürliche Liebe jhm dermassen das Vaterhertze / daß er die Hende rang / bitterlichen weinete / vnd diese Jammerklage führete / Mein Sohn Absalom / mein Sohn / mein Sohn Absalom / wolt GOtt / Ich müst für dich sterben / O Absalom / mein Sohn / mein Sohn. 2. Sam. 18. v. 33. Wie thete auch die Mutter des jungen Tobiae /
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