Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.Christum an / als ein armes elendes Würmlein (wie er selber sagt: Psalm 22. Ich bin ein Wurm vnd kein Mensch) hüten sich aber nicht für der Gottheit vnd dem Leben / welches leibhafftig in jhm wohnet / vnd meinen jhnen demnach zuverschlingen / vnd ewiglich zu fressen / aber sie fressen jhren Gifft vnd Todt an dem Fürsten des Lebens / vnd HErrn der Herrligkeit / daß ein jeglicher frommer Christe / der sich mit rechtem vertrawen an diesen vnsern Siegs Fürsten helt / jhrer Lachen vnd Spotten kan / mit dem heiligen Apostel Paulo: Todt wo ist dein Stachel / Hell / wo ist dein Sieg? 1. Cor. 15. Es findet sich auch fürs Ander / in den vorangezogenen Sprüchen / daß der Himmlischer Vater seinen lieben Sohn habe von den Todten aufferwecket / nicht allein nochmahls die [fremdsprachliches Material] die Einigkeit des Wesens anzuzeigen / sondern am allermeisten [fremdsprachliches Material] sufficientis persolutionem, die genugsame Rantion vnd Lösegeldt / welches der Sohn GOttes für die Sünde des gantzen Menschlichen Geschlechts seinem Vater erlegt hat / das nun alle vnsere Schuld cassiret vnd abgelegt / vnd die Handtschrifft / so wieder vns war / aus dem Mittel gethan sey. Denn sonsten vnser HErr JEsus / der sich als ein selbstschüldiger Bürge an vnsere statt der Gerechtigkeit GOttes dargestellet / aus dem Schuldtthurm vnd Banden des Todtes nicht hätte wieder loß kommen können. Denn ehe / denn die Bezahlung geschehen / sprach der HErr / Zachar. cap. 13. Schwert mache dich auff vber meinen Hirten / vnd vber den Mann der mir der nehest ist. Er zu schlegt jhn mit Kranckheit / Esa. 53. vnd legt jhn in den Staub des Todtes / Ps. 22. vnd zwar das alles vmb vnser Sünde willen. Denn vmb vnser Missethat willen ist er verwundet / vnd vmb vnser Sünde willen zerschlagen. Esa. 53. Damit nun demnach der gantzen Welt kund vnd offenbar werden möchte / daß GOtt der Himmlischer Vater mit dem Lösegelt seines lieben Sohns contentiret Christum an / als ein armes elendes Würmlein (wie er selber sagt: Psalm 22. Ich bin ein Wurm vnd kein Mensch) hüten sich aber nicht für der Gottheit vnd dem Leben / welches leibhafftig in jhm wohnet / vnd meinen jhnen demnach zuverschlingen / vnd ewiglich zu fressen / aber sie fressen jhren Gifft vnd Todt an dem Fürsten des Lebens / vnd HErrn der Herrligkeit / daß ein jeglicher frommer Christe / der sich mit rechtem vertrawen an diesen vnsern Siegs Fürsten helt / jhrer Lachen vnd Spotten kan / mit dem heiligen Apostel Paulo: Todt wo ist dein Stachel / Hell / wo ist dein Sieg? 1. Cor. 15. Es findet sich auch fürs Ander / in den vorangezogenen Sprüchen / daß der Him̃lischer Vater seinen lieben Sohn habe von dẽ Todtẽ aufferwecket / nicht allein nochmahls die [fremdsprachliches Material] die Einigkeit des Wesens anzuzeigen / sondern am allermeisten [fremdsprachliches Material] sufficientis persolutionem, die genugsame Rantion vñ Lösegeldt / welches der Sohn GOttes für die Sünde des gantzen Menschlichen Geschlechts seinem Vater erlegt hat / das nun alle vnsere Schuld cassiret vnd abgelegt / vnd die Handtschrifft / so wieder vns war / aus dem Mittel gethan sey. Denn sonsten vnser HErr JEsus / der sich als ein selbstschüldiger Bürge an vnsere statt der Gerechtigkeit GOttes dargestellet / aus dem Schuldtthurm vnd Banden des Todtes nicht hätte wieder loß kommen können. Denn ehe / denn die Bezahlung geschehen / sprach der HErr / Zachar. cap. 13. Schwert mache dich auff vber meinen Hirten / vnd vber den Mann der mir der nehest ist. Er zu schlegt jhn mit Kranckheit / Esa. 53. vnd legt jhn in den Staub des Todtes / Ps. 22. vnd zwar das alles vmb vnser Sünde willen. Denn vmb vnser Missethat willen ist er verwundet / vñ vmb vnser Sünde willen zerschlagen. Esa. 53. Damit nun demnach der gantzen Welt kund vnd offenbar werden möchte / daß GOtt der Him̃lischer Vater mit dem Lösegelt seines lieben Sohns contentiret <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0018"/> Christum an / als ein armes elendes Würmlein (wie er selber sagt: Psalm 22. 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Schwert mache dich auff vber meinen Hirten / vnd vber den Mann der mir der nehest ist. Er zu schlegt jhn mit Kranckheit / Esa. 53. vnd legt jhn in den Staub des Todtes / Ps. 22. vnd zwar das alles vmb vnser Sünde willen. Denn vmb vnser Missethat willen ist er verwundet / vñ vmb vnser Sünde willen zerschlagen. Esa. 53. Damit nun demnach der gantzen Welt kund vnd offenbar werden möchte / daß GOtt der Him̃lischer Vater mit dem Lösegelt seines lieben Sohns contentiret </p> </div> </body> </text> </TEI> [0018]
Christum an / als ein armes elendes Würmlein (wie er selber sagt: Psalm 22. Ich bin ein Wurm vnd kein Mensch) hüten sich aber nicht für der Gottheit vnd dem Leben / welches leibhafftig in jhm wohnet / vnd meinen jhnen demnach zuverschlingen / vnd ewiglich zu fressen / aber sie fressen jhren Gifft vnd Todt an dem Fürsten des Lebens / vnd HErrn der Herrligkeit / daß ein jeglicher frommer Christe / der sich mit rechtem vertrawen an diesen vnsern Siegs Fürsten helt / jhrer Lachen vnd Spotten kan / mit dem heiligen Apostel Paulo: Todt wo ist dein Stachel / Hell / wo ist dein Sieg? 1. Cor. 15.
Es findet sich auch fürs Ander / in den vorangezogenen Sprüchen / daß der Him̃lischer Vater seinen lieben Sohn habe von dẽ Todtẽ aufferwecket / nicht allein nochmahls die _ die Einigkeit des Wesens anzuzeigen / sondern am allermeisten _ sufficientis persolutionem, die genugsame Rantion vñ Lösegeldt / welches der Sohn GOttes für die Sünde des gantzen Menschlichen Geschlechts seinem Vater erlegt hat / das nun alle vnsere Schuld cassiret vnd abgelegt / vnd die Handtschrifft / so wieder vns war / aus dem Mittel gethan sey. Denn sonsten vnser HErr JEsus / der sich als ein selbstschüldiger Bürge an vnsere statt der Gerechtigkeit GOttes dargestellet / aus dem Schuldtthurm vnd Banden des Todtes nicht hätte wieder loß kommen können. Denn ehe / denn die Bezahlung geschehen / sprach der HErr / Zachar. cap. 13. Schwert mache dich auff vber meinen Hirten / vnd vber den Mann der mir der nehest ist. Er zu schlegt jhn mit Kranckheit / Esa. 53. vnd legt jhn in den Staub des Todtes / Ps. 22. vnd zwar das alles vmb vnser Sünde willen. Denn vmb vnser Missethat willen ist er verwundet / vñ vmb vnser Sünde willen zerschlagen. Esa. 53. Damit nun demnach der gantzen Welt kund vnd offenbar werden möchte / daß GOtt der Him̃lischer Vater mit dem Lösegelt seines lieben Sohns contentiret
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/18>, abgerufen am 07.07.2024. |