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Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618.

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wie Christus sagt / Joh. 8. Warlich / warlich / sage ich euch: So jemand mein Wort wird halten / der wird den Tod nicht sehen oder schmecken ewiglich Solchs wolle vns auch der Vater aller Gnaden verleyhen vnd geben / vmb seines Eingebornen Sohns Jesu Christi willen / Amen.

Was nun anlanget vnsere in Christo Vielgeliebte Mitschwester / so im HErrn seliglich entschlaffen / vnnd deren hinterlassenen Leichnamch wir jetzo zu dem Ruhebettlein begleitet haben / darinn er ruhe biß zu der gewünschten Posaun des Ertz Engels vnd frölichen Aufferstehung zum ewigen Leben: So ist vnvonnöthen / von derselbigen Stand / Leben vnd Wandel viel Wort alhie zu machen / dieweil solchs einem jeglichen vnter vns / vnd fürnemblich denen / welche sie ein geraume zeit gekandt vnnd mit jhr vmbgangen / sehr wol bekandt ist / vnd also beschaffen / daß ein jeder vmb jhren tödtlichen abgang von Hertzen betrübet betrübt worden / wie solchs diese Volckreiche Versamblung in dem Klaghauß Gottes gnugsamb an Tag gibt vnnd bezeuget / Auch wünschen möchte / daß / so es Gottes wille vnd jhr bestes gewesen were / sie noch ein zeitlang hette neben vns leben / vnd ein Christliches Spiegel vnnd Fürbild aller Tugend seyn mögen.

Denn in jhrem Hause ist sie gewesen ein rechter Haußspiegel der Gottsfürchtigkeit gegen Gott / der Ehrerbietigkeit vnd Christlichen Freundligkeit gegen jhren lieben Eheman / mit dem sie in Fried vnd Einigkeit in die sechs vnd viertzig Jahr in der Ehe gelebet / vnnd jhm sein hohes vnd schweres Ampt nach seinem vermögen mit aller sanfftmütigkeit erleichtert vnd anmütiger gemacht. Desgleichen auch der Gottsetigen vorsichtigkeit in aufferziehung jhrer Kinder. Denn wie sie dieselbe gehalten zur Gottesfurcht vnd anderen Tugenden ist menniglich bewust / vnd noch jetzo für Augen. Dabey wir den bekennen müssen / daß an jhr recht war worden / was GOtt der H. Geist

wie Christus sagt / Joh. 8. Warlich / warlich / sage ich euch: So jemand mein Wort wird halten / der wird den Tod nicht sehen oder schmecken ewiglich Solchs wolle vns auch der Vater aller Gnaden verleyhen vnd geben / vmb seines Eingebornen Sohns Jesu Christi willen / Amen.

Was nun anlanget vnsere in Christo Vielgeliebte Mitschwester / so im HErrn seliglich entschlaffen / vnnd deren hinterlassenen Leichnamch wir jetzo zu dem Ruhebettlein begleitet haben / darinn er ruhe biß zu der gewünschten Posaun des Ertz Engels vnd frölichen Aufferstehung zum ewigen Leben: So ist vnvonnöthen / von derselbigen Stand / Leben vnd Wandel viel Wort alhie zu machen / dieweil solchs einem jeglichen vnter vns / vnd fürnemblich denen / welche sie ein geraume zeit gekandt vnnd mit jhr vmbgangen / sehr wol bekandt ist / vnd also beschaffen / daß ein jeder vmb jhren tödtlichen abgang von Hertzen betrübet betrübt worden / wie solchs diese Volckreiche Versamblung in dem Klaghauß Gottes gnugsamb an Tag gibt vnnd bezeuget / Auch wünschen möchte / daß / so es Gottes wille vnd jhr bestes gewesen were / sie noch ein zeitlang hette neben vns leben / vnd ein Christliches Spiegel vnnd Fürbild aller Tugend seyn mögen.

Denn in jhrem Hause ist sie gewesen ein rechter Haußspiegel der Gottsfürchtigkeit gegen Gott / der Ehrerbietigkeit vnd Christlichen Freundligkeit gegen jhren lieben Eheman / mit dem sie in Fried vnd Einigkeit in die sechs vnd viertzig Jahr in der Ehe gelebet / vnnd jhm sein hohes vnd schweres Ampt nach seinem vermögen mit aller sanfftmütigkeit erleichtert vñ anmütiger gemacht. Desgleichen auch der Gottsetigen vorsichtigkeit in aufferziehung jhrer Kinder. Denn wie sie dieselbe gehalten zur Gottesfurcht vnd anderen Tugenden ist menniglich bewust / vnd noch jetzo für Augen. Dabey wir den bekennen müssen / daß an jhr recht war worden / was GOtt der H. Geist

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[0041] wie Christus sagt / Joh. 8. Warlich / warlich / sage ich euch: So jemand mein Wort wird halten / der wird den Tod nicht sehen oder schmecken ewiglich Solchs wolle vns auch der Vater aller Gnaden verleyhen vnd geben / vmb seines Eingebornen Sohns Jesu Christi willen / Amen. Was nun anlanget vnsere in Christo Vielgeliebte Mitschwester / so im HErrn seliglich entschlaffen / vnnd deren hinterlassenen Leichnamch wir jetzo zu dem Ruhebettlein begleitet haben / darinn er ruhe biß zu der gewünschten Posaun des Ertz Engels vnd frölichen Aufferstehung zum ewigen Leben: So ist vnvonnöthen / von derselbigen Stand / Leben vnd Wandel viel Wort alhie zu machen / dieweil solchs einem jeglichen vnter vns / vnd fürnemblich denen / welche sie ein geraume zeit gekandt vnnd mit jhr vmbgangen / sehr wol bekandt ist / vnd also beschaffen / daß ein jeder vmb jhren tödtlichen abgang von Hertzen betrübet betrübt worden / wie solchs diese Volckreiche Versamblung in dem Klaghauß Gottes gnugsamb an Tag gibt vnnd bezeuget / Auch wünschen möchte / daß / so es Gottes wille vnd jhr bestes gewesen were / sie noch ein zeitlang hette neben vns leben / vnd ein Christliches Spiegel vnnd Fürbild aller Tugend seyn mögen. Denn in jhrem Hause ist sie gewesen ein rechter Haußspiegel der Gottsfürchtigkeit gegen Gott / der Ehrerbietigkeit vnd Christlichen Freundligkeit gegen jhren lieben Eheman / mit dem sie in Fried vnd Einigkeit in die sechs vnd viertzig Jahr in der Ehe gelebet / vnnd jhm sein hohes vnd schweres Ampt nach seinem vermögen mit aller sanfftmütigkeit erleichtert vñ anmütiger gemacht. Desgleichen auch der Gottsetigen vorsichtigkeit in aufferziehung jhrer Kinder. Denn wie sie dieselbe gehalten zur Gottesfurcht vnd anderen Tugenden ist menniglich bewust / vnd noch jetzo für Augen. Dabey wir den bekennen müssen / daß an jhr recht war worden / was GOtt der H. Geist

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1618/41>, abgerufen am 26.04.2024.