Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.laut dem Wort GOttes / Gen. 3. v. 19. Du bist Erden vnnd solt zur Erden werden. Die Seele / aber als ein Geistlich Weesen ist vnsterblich / vnd muß bleiben als ein seblstendig ding / auch wenn sie vom Leibe abgescheiden ist / wie hievon der Prediger Salomonis zeuget: Cap. 12. v. 7. Der Staub muß wieder zu der Erden kommen wie er gewesen ist / vnnd der Geist wieder zu GOtt / der jhn gegeben hat. Darumb so viel edler vnnd köstlicher des Menschen Geist ist als der Leib / so viel mehr wird auch daran gelegen seyn / desselben bey zeiten wahr zunemen / daß er auch ausser dem Leibe wol müge verwahret seyn: Daß haben alle Heiligen zu aller zeit gethan / inmassen solches zusehen aus dem ein vnnd dreyssigsten Psalm David / da er vns an seinem Exempel zeiget mit was seufftzen die lieben Ertzväter jhr leben beschlossen haben / in dem er also spricht: In deine Hände befehl ich meinen Geist. Du hast mich erlöset HErr du trewer GOtt / welche Wort auch vnser Heyland vnnd Seligmacher JEsus Christus gebraucht / da er seinen Geist auffgeben wolte / Luc. 23. v. 46. Vatter ich befehl meinen Geist in deine Hände / also nicht allein als vnser Hoherpriester sampt seiner Seelen / die vnseren seinem Himlischen Vater auffs trewlichste zu befehlen / sondern auch vns zu leren / mit was grossen fleis wir im letzten laut dem Wort GOttes / Gen. 3. v. 19. Du bist Erden vnnd solt zur Erden werden. Die Seele / aber als ein Geistlich Weesen ist vnsterblich / vnd muß bleiben als ein seblstendig ding / auch wenn sie vom Leibe abgescheiden ist / wie hievon der Prediger Salomonis zeuget: Cap. 12. v. 7. Der Staub muß wieder zu der Erden kommen wie er gewesen ist / vnnd der Geist wieder zu GOtt / der jhn gegeben hat. Darumb so viel edler vnnd köstlicher des Menschen Geist ist als der Leib / so viel mehr wird auch daran gelegen seyn / desselben bey zeiten wahr zunemen / daß er auch ausser dem Leibe wol müge verwahret seyn: Daß haben alle Heiligen zu aller zeit gethan / inmassen solches zusehen aus dem ein vnnd dreyssigsten Psalm David / da er vns an seinem Exempel zeiget mit was seufftzen die lieben Ertzväter jhr leben beschlossen haben / in dem er also spricht: In deine Hände befehl ich meinen Geist. Du hast mich erlöset HErr du trewer GOtt / welche Wort auch vnser Heyland vnnd Seligmacher JEsus Christus gebraucht / da er seinen Geist auffgeben wolte / Luc. 23. v. 46. Vatter ich befehl meinen Geist in deine Hände / also nicht allein als vnser Hoherpriester sampt seiner Seelen / die vnseren seinem Himlischen Vater auffs trewlichste zu befehlen / sondern auch vns zu leren / mit was grossen fleis wir im letzten <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0021"/> laut dem Wort GOttes / Gen. 3. v. 19. Du bist Erden vnnd solt zur Erden werden. Die Seele / aber als ein Geistlich Weesen ist vnsterblich / vnd muß bleiben als ein seblstendig ding / auch wenn sie vom Leibe abgescheiden ist / wie hievon der Prediger Salomonis zeuget: Cap. 12. v. 7. Der Staub muß wieder zu der Erden kommen wie er gewesen ist / vnnd der Geist wieder zu GOtt / der jhn gegeben hat.</p> <p>Darumb so viel edler vnnd köstlicher des Menschen Geist ist als der Leib / so viel mehr wird auch daran gelegen seyn / desselben bey zeiten wahr zunemen / daß er auch ausser dem Leibe wol müge verwahret seyn: Daß haben alle Heiligen zu aller zeit gethan / inmassen solches zusehen aus dem ein vnnd dreyssigsten Psalm David / da er vns an seinem Exempel zeiget mit was seufftzen die lieben Ertzväter jhr leben beschlossen haben / in dem er also spricht: In deine Hände befehl ich meinen Geist. Du hast mich erlöset HErr du trewer GOtt / welche Wort auch vnser Heyland vnnd Seligmacher JEsus Christus gebraucht / da er seinen Geist auffgeben wolte / Luc. 23. v. 46. Vatter ich befehl meinen Geist in deine Hände / also nicht allein als vnser Hoherpriester sampt seiner Seelen / die vnseren seinem Himlischen Vater auffs trewlichste zu befehlen / sondern auch vns zu leren / mit was grossen fleis wir im letzten </p> </div> </body> </text> </TEI> [0021]
laut dem Wort GOttes / Gen. 3. v. 19. Du bist Erden vnnd solt zur Erden werden. Die Seele / aber als ein Geistlich Weesen ist vnsterblich / vnd muß bleiben als ein seblstendig ding / auch wenn sie vom Leibe abgescheiden ist / wie hievon der Prediger Salomonis zeuget: Cap. 12. v. 7. Der Staub muß wieder zu der Erden kommen wie er gewesen ist / vnnd der Geist wieder zu GOtt / der jhn gegeben hat.
Darumb so viel edler vnnd köstlicher des Menschen Geist ist als der Leib / so viel mehr wird auch daran gelegen seyn / desselben bey zeiten wahr zunemen / daß er auch ausser dem Leibe wol müge verwahret seyn: Daß haben alle Heiligen zu aller zeit gethan / inmassen solches zusehen aus dem ein vnnd dreyssigsten Psalm David / da er vns an seinem Exempel zeiget mit was seufftzen die lieben Ertzväter jhr leben beschlossen haben / in dem er also spricht: In deine Hände befehl ich meinen Geist. Du hast mich erlöset HErr du trewer GOtt / welche Wort auch vnser Heyland vnnd Seligmacher JEsus Christus gebraucht / da er seinen Geist auffgeben wolte / Luc. 23. v. 46. Vatter ich befehl meinen Geist in deine Hände / also nicht allein als vnser Hoherpriester sampt seiner Seelen / die vnseren seinem Himlischen Vater auffs trewlichste zu befehlen / sondern auch vns zu leren / mit was grossen fleis wir im letzten
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/21>, abgerufen am 16.02.2025. |