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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.

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und lacht! daß einer jeden zwo Meerkatzen
die Hüften halten mußten. Ich lachte mit:
Du weißt, Brüderchen, ein sröliches Gesicht
macht das meinige gleich zu seinem Gefähr-
ten: ich mußte lachen, ob ich gleich vor
Schmerz halb verrückt war. Denkst Du
wohl, Brüderchen? -- das brachte mich
in ihre Gunst. Ich mußte in der Mitte
sitzen bleiben: die Meerkatzen lagerten sich
hinter den Damen, und diese lachten über
jede Bewegung, jede Mine, die ich machte,
über meine Art zu sitzen, und machten sich
überhaupt auf meine Unkosten so lustig, tur-
lepinirten mich bisweilen, um das Geläch-
ter zu schärfen, stießen, warfen mich, ließen
ihre Meerkatzen auf mir herumspringen, um
über mich zu spotten, wenn mir eine einen
losen Streich spielte: kurz, ich schien mir in
meinen Augen eine erbarmenswürdige
Figur, weil ich eine lächerliche abgeben
mußte.

Ja, Freund, unterbrach ihn Belphegor,
Du hast Recht. Aber welch ein trauriger
Beweis von der Neigung des Menschen zum
Unterdrücken! Fromal, wenn Du es hörtest,
würdest Du nicht sagen? -- wo der Mensch

nicht

und lacht! daß einer jeden zwo Meerkatzen
die Huͤften halten mußten. Ich lachte mit:
Du weißt, Bruͤderchen, ein ſroͤliches Geſicht
macht das meinige gleich zu ſeinem Gefaͤhr-
ten: ich mußte lachen, ob ich gleich vor
Schmerz halb verruͤckt war. Denkſt Du
wohl, Bruͤderchen? — das brachte mich
in ihre Gunſt. Ich mußte in der Mitte
ſitzen bleiben: die Meerkatzen lagerten ſich
hinter den Damen, und dieſe lachten uͤber
jede Bewegung, jede Mine, die ich machte,
uͤber meine Art zu ſitzen, und machten ſich
uͤberhaupt auf meine Unkoſten ſo luſtig, tur-
lepinirten mich bisweilen, um das Gelaͤch-
ter zu ſchaͤrfen, ſtießen, warfen mich, ließen
ihre Meerkatzen auf mir herumſpringen, um
uͤber mich zu ſpotten, wenn mir eine einen
loſen Streich ſpielte: kurz, ich ſchien mir in
meinen Augen eine erbarmenswuͤrdige
Figur, weil ich eine laͤcherliche abgeben
mußte.

Ja, Freund, unterbrach ihn Belphegor,
Du haſt Recht. Aber welch ein trauriger
Beweis von der Neigung des Menſchen zum
Unterdruͤcken! Fromal, wenn Du es hoͤrteſt,
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[29/0035] und lacht! daß einer jeden zwo Meerkatzen die Huͤften halten mußten. Ich lachte mit: Du weißt, Bruͤderchen, ein ſroͤliches Geſicht macht das meinige gleich zu ſeinem Gefaͤhr- ten: ich mußte lachen, ob ich gleich vor Schmerz halb verruͤckt war. Denkſt Du wohl, Bruͤderchen? — das brachte mich in ihre Gunſt. Ich mußte in der Mitte ſitzen bleiben: die Meerkatzen lagerten ſich hinter den Damen, und dieſe lachten uͤber jede Bewegung, jede Mine, die ich machte, uͤber meine Art zu ſitzen, und machten ſich uͤberhaupt auf meine Unkoſten ſo luſtig, tur- lepinirten mich bisweilen, um das Gelaͤch- ter zu ſchaͤrfen, ſtießen, warfen mich, ließen ihre Meerkatzen auf mir herumſpringen, um uͤber mich zu ſpotten, wenn mir eine einen loſen Streich ſpielte: kurz, ich ſchien mir in meinen Augen eine erbarmenswuͤrdige Figur, weil ich eine laͤcherliche abgeben mußte. Ja, Freund, unterbrach ihn Belphegor, Du haſt Recht. Aber welch ein trauriger Beweis von der Neigung des Menſchen zum Unterdruͤcken! Fromal, wenn Du es hoͤrteſt, wuͤrdeſt Du nicht ſagen? — wo der Menſch nicht

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/35>, abgerufen am 25.11.2024.