Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].Schachteln und Packete, die man mit sich führt, Aber vier Gegenstände dürfen beim Reisegepäck I. Ehedem gab es überall Klöster und christliche Schachteln und Packete, die man mit sich führt, Aber vier Gegenstände dürfen beim Reisegepäck I. Ehedem gab es überall Klöster und christliche <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0021" xml:id="W544R3_001_1901_pb0015_0001" n="15"/> Schachteln und Packete, die man mit sich führt,<lb/> desto bequemer und leichter geht die Reise. Man<lb/> bekommt ja überall ums Geld, was man braucht.<lb/> Auch kostet ein Koffer, als Frachtgut geschickt, nicht<lb/> viel.</p> <p>Aber vier Gegenstände dürfen beim Reisegepäck<lb/> niemals fehlen: <hi rendition="#g">Das Geld, ein Paß, einige<lb/> gute Bücher und ein Festkleid</hi>.</p> <div n="1"> <head rendition="#c">I.</head><lb/> <p>Ehedem gab es überall Klöster und christliche<lb/> Herbergen. Da konnte der Wanderer auch ohne<lb/> Geld übernachten und bekam zu essen und zu<lb/> trinken, so viel er wollte. Und dann steckte man<lb/> ihm erst noch eine Zehrung auf den Weg in die<lb/> Reisetasche. So war es im Mittelalter. Selbst<lb/> Martin Luther stellt ihm das ehrende Zeugnis<lb/> aus: <q>„<hi rendition="#g">Im Papsttum war jedermann barm-<lb/> herzig und mild, da gab man mit beiden<lb/> Händen fröhlich und mit großer Andacht</hi>.“</q><lb/> Später wurden dann die meisten Klöster aufge-<lb/> hoben und den Armen die Zufluchtsstätten ge-<lb/> nommen. Nur wenige bestehen noch. Diese helfen,<lb/> so viel sie können. Ich kenne ein Kapuziner-<lb/> kloster – es ist in Luzern –, da wurden in einem<lb/> einzigen Jahre 50000 Portionen Suppe ausgeteilt.<lb/> Und so machen es auch die übrigen Männer- und<lb/> Frauenklöster. Nur ist ihre Zahl leider zu gering.<lb/> An vielen Orten giebt es gar keine mehr. Darum<lb/> ist der arme Wanderer oft recht übel daran.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0021]
Schachteln und Packete, die man mit sich führt,
desto bequemer und leichter geht die Reise. Man
bekommt ja überall ums Geld, was man braucht.
Auch kostet ein Koffer, als Frachtgut geschickt, nicht
viel.
Aber vier Gegenstände dürfen beim Reisegepäck
niemals fehlen: Das Geld, ein Paß, einige
gute Bücher und ein Festkleid.
I.
Ehedem gab es überall Klöster und christliche
Herbergen. Da konnte der Wanderer auch ohne
Geld übernachten und bekam zu essen und zu
trinken, so viel er wollte. Und dann steckte man
ihm erst noch eine Zehrung auf den Weg in die
Reisetasche. So war es im Mittelalter. Selbst
Martin Luther stellt ihm das ehrende Zeugnis
aus: „Im Papsttum war jedermann barm-
herzig und mild, da gab man mit beiden
Händen fröhlich und mit großer Andacht.“
Später wurden dann die meisten Klöster aufge-
hoben und den Armen die Zufluchtsstätten ge-
nommen. Nur wenige bestehen noch. Diese helfen,
so viel sie können. Ich kenne ein Kapuziner-
kloster – es ist in Luzern –, da wurden in einem
einzigen Jahre 50000 Portionen Suppe ausgeteilt.
Und so machen es auch die übrigen Männer- und
Frauenklöster. Nur ist ihre Zahl leider zu gering.
An vielen Orten giebt es gar keine mehr. Darum
ist der arme Wanderer oft recht übel daran.
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