Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].gerieten ins Elend oder mußten wieder heimkehren. "Laß das Wünschen, Ringen Laufen Nach entfernten, dunklen Zielen. Brot ist auch daheim zu kaufen, Zahl' es nur mit Schweiß und Schwielen." Nie gehet gegen den Willen der Eltern gerieten ins Elend oder mußten wieder heimkehren. „Laß das Wünschen, Ringen Laufen Nach entfernten, dunklen Zielen. Brot ist auch daheim zu kaufen, Zahl' es nur mit Schweiß und Schwielen.“ Nie gehet gegen den Willen der Eltern <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" xml:id="W544R3_001_1901_pb0008_0001" n="8"/> gerieten ins Elend oder mußten wieder heimkehren.<lb/><hi rendition="#g">In den Großstädten verderben zahllose<lb/> junge Leute an Leib und Seele</hi>.</p> <lg> <l rendition="#s"> <q>„Laß das Wünschen, Ringen Laufen</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Nach entfernten, dunklen Zielen.</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Brot ist auch daheim zu kaufen,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Zahl' es nur mit Schweiß und Schwielen.“</q> </l> </lg> <bibl rendition="#right">(Weber.)</bibl> <p><hi rendition="#g">Nie gehet gegen den Willen der Eltern<lb/> in die Fremde. Das bringt weder Glück<lb/> noch Segen. Ein gesetztes Alter, Reife des<lb/> Geistes, Festigkeit des Charakters und<lb/> Tüchtigkeit im Berufe sind notwendig, um<lb/> ohne Gefährde durch die gefahrvolle Welt<lb/> zu kommen und ehrlich und recht sein Brot<lb/> zu verdienen</hi>. Wer noch gar jung ist, der weiß<lb/> sich bei vorkommenden Schwierigkeiten nicht zu helfen<lb/> und zu raten, er verliert den Mut und endet oft<lb/> recht unglücklich. Wenn Verführer sich ihm nahen,<lb/> so geht er ahnungslos in die Schlinge und fällt<lb/> in Sünde und Verbrechen. Er ist noch nicht ge-<lb/> wachsen den Gefahren des Lebens, und darum sind<lb/> sie für ihn doppelt groß. Und weil er auch<lb/> in der Arbeit noch wenig tüchtig ist, so findet er<lb/> nur sehr schwer passende Anstellung; er irrt brot-<lb/> los umher, – bis ihn die Polizei wieder nach Hause<lb/> bringt. Daher verlasse ja nicht zu früh die Heimat<lb/> und ihr schützendes Dach. Berate Eltern und Seel-<lb/> sorger vor einem so wichtigen Schritte, der schon<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0014]
gerieten ins Elend oder mußten wieder heimkehren.
In den Großstädten verderben zahllose
junge Leute an Leib und Seele.
„Laß das Wünschen, Ringen Laufen Nach entfernten, dunklen Zielen. Brot ist auch daheim zu kaufen, Zahl' es nur mit Schweiß und Schwielen.“
(Weber.) Nie gehet gegen den Willen der Eltern
in die Fremde. Das bringt weder Glück
noch Segen. Ein gesetztes Alter, Reife des
Geistes, Festigkeit des Charakters und
Tüchtigkeit im Berufe sind notwendig, um
ohne Gefährde durch die gefahrvolle Welt
zu kommen und ehrlich und recht sein Brot
zu verdienen. Wer noch gar jung ist, der weiß
sich bei vorkommenden Schwierigkeiten nicht zu helfen
und zu raten, er verliert den Mut und endet oft
recht unglücklich. Wenn Verführer sich ihm nahen,
so geht er ahnungslos in die Schlinge und fällt
in Sünde und Verbrechen. Er ist noch nicht ge-
wachsen den Gefahren des Lebens, und darum sind
sie für ihn doppelt groß. Und weil er auch
in der Arbeit noch wenig tüchtig ist, so findet er
nur sehr schwer passende Anstellung; er irrt brot-
los umher, – bis ihn die Polizei wieder nach Hause
bringt. Daher verlasse ja nicht zu früh die Heimat
und ihr schützendes Dach. Berate Eltern und Seel-
sorger vor einem so wichtigen Schritte, der schon
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