Aenopetrano Westphalo [i. e. Koecher, Johann Christoph]: Zufällige Gedancken Von Academien Bey Auffrichtung einer neuen Academie Zu Göttingen. Jena, 1734.gnädigsten Vorsorge Maximilians des ersten vor die Uni- Gelehr-
gnaͤdigſten Vorſorge Maximilians des erſten vor die Uni- Gelehr-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0008"/> gnaͤdigſten Vorſorge <hi rendition="#fr">Maximilians</hi> des erſten vor die Uni-<lb/> verſitaͤten retten koͤnne. Zwar iſt mir etwas eingefallen,<lb/> wodurch die Nachricht, welche die Hochgelahrten Maͤn-<lb/> ner <hi rendition="#fr">Schurtzfleiſch</hi> und <hi rendition="#fr">Heumann</hi> von derſelben geben,<lb/> ſich| gar leicht mit demjenigen, was andere dawider ein-<lb/> werffen, vereinigen laͤſſet. Der verfaſſer von der <hi rendition="#aq">Acerra</hi><lb/> will behaupten: Kaͤyſer <hi rendition="#fr">Maximilian</hi> habe keinesweges<lb/> den Churfuͤrſten befohlen in ihren Landen beſondere Aca-<lb/> demien zu ſtifften. Herr D. Heumann aber redet nicht<lb/> von einem Befehl, ſondern ſaget nur: <hi rendition="#aq">Maximilianum<lb/> Septemviris auctorem fuiſſe;</hi> oder wie es <hi rendition="#fr">Schurtzfleiſch</hi><lb/> qusdruͤcket: <hi rendition="#aq">omnes electores monuiſſe, ut ſuis quis-<lb/> que in terris academiam conderet.</hi> Beydes kan ja<lb/> wohl beyſammen ſtehen, und wie die Ermangelung eines<lb/> Befehls einen guten Raht nicht aufhebt; alſo kan es aller-<lb/> dings ſeyn, daß <hi rendition="#fr">Maximilian</hi> den Churfuͤrſten nach ſei-<lb/> ner bekannten Liebe zu den Studien die Stiftung meh-<lb/> rerer Academien in ihren Laͤndern angerathen. Gleich-<lb/> wohl, da auch dieſes weder von <hi rendition="#fr">Schurtzfleiſchen</hi> noch<lb/> von Herrn D. <hi rendition="#fr">Heumann</hi> mit Anfuͤhrung eines Zeugens<lb/> beſtaͤrcket worden, ſo iſt die Sache durch meine ohnmaß-<lb/> gebliche Entſcheidung noch nicht voͤllig ausgemacht; ſon-<lb/> dern verdienet bey dem Urſprung einer neuen Churfuͤrſt-<lb/> lichen Univerſitaͤt gruͤndlicher unterſuchet zu werden.<lb/> Jch wolte ſelbſten dieſe Arbeit mit dem groͤſten Ver-<lb/> gnuͤgen unternehmen, wenn ich an einen Ort wohne-<lb/> te, wo man mit hinlaͤnglichen Buͤcher-Vorrath in allen<lb/> Theilen der Gelehrſamkeit verſehen iſt. Euer Hoch-Ed-<lb/> len fehlet nichts in dieſem Stuͤck, und die weitlaͤufftige<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Gelehr-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0008]
gnaͤdigſten Vorſorge Maximilians des erſten vor die Uni-
verſitaͤten retten koͤnne. Zwar iſt mir etwas eingefallen,
wodurch die Nachricht, welche die Hochgelahrten Maͤn-
ner Schurtzfleiſch und Heumann von derſelben geben,
ſich| gar leicht mit demjenigen, was andere dawider ein-
werffen, vereinigen laͤſſet. Der verfaſſer von der Acerra
will behaupten: Kaͤyſer Maximilian habe keinesweges
den Churfuͤrſten befohlen in ihren Landen beſondere Aca-
demien zu ſtifften. Herr D. Heumann aber redet nicht
von einem Befehl, ſondern ſaget nur: Maximilianum
Septemviris auctorem fuiſſe; oder wie es Schurtzfleiſch
qusdruͤcket: omnes electores monuiſſe, ut ſuis quis-
que in terris academiam conderet. Beydes kan ja
wohl beyſammen ſtehen, und wie die Ermangelung eines
Befehls einen guten Raht nicht aufhebt; alſo kan es aller-
dings ſeyn, daß Maximilian den Churfuͤrſten nach ſei-
ner bekannten Liebe zu den Studien die Stiftung meh-
rerer Academien in ihren Laͤndern angerathen. Gleich-
wohl, da auch dieſes weder von Schurtzfleiſchen noch
von Herrn D. Heumann mit Anfuͤhrung eines Zeugens
beſtaͤrcket worden, ſo iſt die Sache durch meine ohnmaß-
gebliche Entſcheidung noch nicht voͤllig ausgemacht; ſon-
dern verdienet bey dem Urſprung einer neuen Churfuͤrſt-
lichen Univerſitaͤt gruͤndlicher unterſuchet zu werden.
Jch wolte ſelbſten dieſe Arbeit mit dem groͤſten Ver-
gnuͤgen unternehmen, wenn ich an einen Ort wohne-
te, wo man mit hinlaͤnglichen Buͤcher-Vorrath in allen
Theilen der Gelehrſamkeit verſehen iſt. Euer Hoch-Ed-
len fehlet nichts in dieſem Stuͤck, und die weitlaͤufftige
Gelehr-
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