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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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sehr sündliche Spiel-Sünden.
langet/ sind sie zu ihrem Vater kommen/
welcher gegenwärtig und neben andern
ein Zuschauer gewesen/ und haben die
Kronen von ihren Häuptern genom-
men/ und dem Vater auffgesetzt/ zur
Anzeigung ihrer kindlichen Danck-
barkeit/ und daß er sie dergestalt er-
zogen/ darum er billig ihrer Ehren
theilhaffeig würde/ haben ihn auch
gehertzet und geküsset/ da ist er für
grossen Freuden in ihren Armen ge-
storben.
O der elenden und eitelen
Spiel-Freude! Dieter. in Lib. Sap.
Part. 1. p.
105.

So erbärmlich und viel erbärmlicherMumme-
rey und
Fast-
Nachts-
Spiele
von
Schlei-
nitz.

ist auch offt die Mummerey in den Fast-
Nacht Spielen gerathen. Georg von
Schleinitz/ ein gelehrter junger Edel-
mann/ hatte sich mit einem Fräulein aus
dem Hause Wickenthal verlobet/ nach
Ostern das Beylager anzustellen. Auff
die Fastnacht kömmt dieser Bräutigam
mit vielen jungen Edelleuten auff vor-
gedachtem Adelichen Hause zusammen/
in Willens/ fröliche Fastnacht zu halten.
Als sie nun in der Nacht am aller lustig-
sten seyn/ fangen die jungen Edelleute

(un-
F

ſehr ſuͤndliche Spiel-Suͤnden.
langet/ ſind ſie zu ihrem Vater kommen/
welcher gegenwaͤrtig und neben andern
ein Zuſchauer geweſen/ und haben die
Kronen von ihren Haͤupteꝛn genom-
men/ und dem Vater auffgeſetzt/ zur
Anzeigung ihrer kindlichen Danck-
barkeit/ und daß er ſie dergeſtalt er-
zogen/ darum er billig ihrer Ehren
theilhaffeig wuͤrde/ haben ihn auch
gehertzet und gekuͤſſet/ da iſt er fuͤr
groſſen Freuden in ihren Armen ge-
ſtorben.
O der elenden und eitelen
Spiel-Freude! Dieter. in Lib. Sap.
Part. 1. p.
105.

So erbaͤrmlich und viel erbaͤrmlicherMum̃e-
rey und
Faſt-
Nachts-
Spiele
von
Schlei-
nitz.

iſt auch offt die Mummerey in den Faſt-
Nacht Spielen gerathen. Georg von
Schleinitz/ ein gelehrter junger Edel-
mann/ hatte ſich mit einem Fraͤulein aus
dem Hauſe Wickenthal verlobet/ nach
Oſtern das Beylager anzuſtellen. Auff
die Faſtnacht koͤmmt dieſer Braͤutigam
mit vielen jungen Edelleuten auff vor-
gedachtem Adelichen Hauſe zuſammen/
in Willens/ froͤliche Faſtnacht zu halten.
Als ſie nun in der Nacht am aller luſtig-
ſten ſeyn/ fangen die jungen Edelleute

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[81/0085] ſehr ſuͤndliche Spiel-Suͤnden. langet/ ſind ſie zu ihrem Vater kommen/ welcher gegenwaͤrtig und neben andern ein Zuſchauer geweſen/ und haben die Kronen von ihren Haͤupteꝛn genom- men/ und dem Vater auffgeſetzt/ zur Anzeigung ihrer kindlichen Danck- barkeit/ und daß er ſie dergeſtalt er- zogen/ darum er billig ihrer Ehren theilhaffeig wuͤrde/ haben ihn auch gehertzet und gekuͤſſet/ da iſt er fuͤr groſſen Freuden in ihren Armen ge- ſtorben. O der elenden und eitelen Spiel-Freude! Dieter. in Lib. Sap. Part. 1. p. 105. So erbaͤrmlich und viel erbaͤrmlicher iſt auch offt die Mummerey in den Faſt- Nacht Spielen gerathen. Georg von Schleinitz/ ein gelehrter junger Edel- mann/ hatte ſich mit einem Fraͤulein aus dem Hauſe Wickenthal verlobet/ nach Oſtern das Beylager anzuſtellen. Auff die Faſtnacht koͤmmt dieſer Braͤutigam mit vielen jungen Edelleuten auff vor- gedachtem Adelichen Hauſe zuſammen/ in Willens/ froͤliche Faſtnacht zu halten. Als ſie nun in der Nacht am aller luſtig- ſten ſeyn/ fangen die jungen Edelleute (un- Mum̃e- rey und Faſt- Nachts- Spiele von Schlei- nitz. F

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/85>, abgerufen am 22.11.2024.