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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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Spielsüchtige böse Sieben/
Darauff fällt der Jüde plötzlich um und
stirbet. Der Christ aber/ weil er zu seiner
Christ-lästerung stille geschwiegen/ wird
er unsinnig/ und ist also endlich Sinn-
loß in einem Dorffe
Campaine ge-
storben.
Steinhard f. 323. b. §. 218.

Spieler
sind
Diebe.

Also lieset man/ daß zum Herrn Jo-
hann Walthern/ Heßischen Hoferath/
einer von des Landgrafen Höfflingen
kommen/ der viel Geld verspielet hat-
te/ und zu ihm gesagt: Herr Doctor,
ich weiß daß ihr ein kluger Mann seyd/
der nicht allein das/ was geschehen ist/
sondern auch das was geschehen soll/ weiß
und errathen kan: Nun hat mir einer
meine Kiste auffgebrochen/ und mich
meines Geldes beraubet/ lieber sagt mir
doch/ wer der Dieb seyn möge. Herr
Waltherus nahm diesen bey der Hand/
führte ihn vor den Spiegel/ und sagte:
Sehet in den Spiegel/ so werdet ihr den
Dieb leibhafftig sehen. Welches denn
auch dieser muste vor gut annehmen.

Fünff
Dinge
zu mei-
den.

Ein ander Gelehrter wurde gefragt:
Wie man zu Geld und Gut/ oder zu ei-
nem ziemlichen Vermögen gelangen
möchte? Der sagte: Man müsse 5. Stü-

cke

Spielſuͤchtige boͤſe Sieben/
Darauff faͤllt der Juͤde ploͤtzlich um und
ſtirbet. Der Chriſt aber/ weil er zu ſeiner
Chriſt-laͤſterung ſtille geſchwiegen/ wird
er unſinnig/ und iſt alſo endlich Sinn-
loß in einem Dorffe
Campaine ge-
ſtorben.
Steinhard f. 323. b. §. 218.

Spieler
ſind
Diebe.

Alſo lieſet man/ daß zum Herrn Jo-
hann Walthern/ Heßiſchen Hoferath/
einer von des Landgrafen Hoͤfflingen
kommen/ der viel Geld verſpielet hat-
te/ und zu ihm geſagt: Herr Doctor,
ich weiß daß ihr ein kluger Mann ſeyd/
der nicht allein das/ was geſchehen iſt/
ſondern auch das was geſchehen ſoll/ weiß
und errathen kan: Nun hat mir einer
meine Kiſte auffgebrochen/ und mich
meines Geldes beraubet/ lieber ſagt mir
doch/ wer der Dieb ſeyn moͤge. Herr
Waltherus nahm dieſen bey der Hand/
fuͤhrte ihn vor den Spiegel/ und ſagte:
Sehet in den Spiegel/ ſo werdet ihr den
Dieb leibhafftig ſehen. Welches denn
auch dieſer muſte vor gut annehmen.

Fuͤnff
Dinge
zu mei-
den.

Ein ander Gelehrter wurde gefragt:
Wie man zu Geld und Gut/ oder zu ei-
nem ziemlichen Vermoͤgen gelangen
moͤchte? Der ſagte: Man muͤſſe 5. Stuͤ-

cke
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[50/0054] Spielſuͤchtige boͤſe Sieben/ Darauff faͤllt der Juͤde ploͤtzlich um und ſtirbet. Der Chriſt aber/ weil er zu ſeiner Chriſt-laͤſterung ſtille geſchwiegen/ wird er unſinnig/ und iſt alſo endlich Sinn- loß in einem Dorffe Campaine ge- ſtorben. Steinhard f. 323. b. §. 218. Alſo lieſet man/ daß zum Herrn Jo- hann Walthern/ Heßiſchen Hoferath/ einer von des Landgrafen Hoͤfflingen kommen/ der viel Geld verſpielet hat- te/ und zu ihm geſagt: Herr Doctor, ich weiß daß ihr ein kluger Mann ſeyd/ der nicht allein das/ was geſchehen iſt/ ſondern auch das was geſchehen ſoll/ weiß und errathen kan: Nun hat mir einer meine Kiſte auffgebrochen/ und mich meines Geldes beraubet/ lieber ſagt mir doch/ wer der Dieb ſeyn moͤge. Herr Waltherus nahm dieſen bey der Hand/ fuͤhrte ihn vor den Spiegel/ und ſagte: Sehet in den Spiegel/ ſo werdet ihr den Dieb leibhafftig ſehen. Welches denn auch dieſer muſte vor gut annehmen. Ein ander Gelehrter wurde gefragt: Wie man zu Geld und Gut/ oder zu ei- nem ziemlichen Vermoͤgen gelangen moͤchte? Der ſagte: Man muͤſſe 5. Stuͤ- cke

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/54>, abgerufen am 23.11.2024.