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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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Spielsüchtige böse Sieben/

Wie die Papisten aus grosser Hei-
ligkeit in ihren Klöstern Hurer/ E-
hebrecher/ Diebe und Mörder in
Schutz nehmen/
daß sie nicht zur
Straffe gezogen werden/ wenn sie nur
zu ihnen in ein Kloster fliehen/ also neh-
men sie auch die Spieler in Schutz/
wie folgende Historia ausweiset.

Böse
und ver-
spieltes
Weib
eines
Praesi-
denten
.

Zu Pariß hat ein Praesident oder
Ober-Richter des Parlaments/ ein ü-
beraus böse und verspieltes Weib ge-
habt. Welche einsmahls/ als sie biß in
die Nacht spielete/ von ihrem Herrn zu
Bette zu gehen/ ermahnet wurde. Weil
sie aber gleich in Verlust saße/ und etli-
che 100. Kronen verspielete/ wolte sie
nicht gehorsamen/ und muste er alleine
schlaffen gehen. Rach 2. Stunden ste-
het er wieder auff/ und gebeut ihr ernst-
lich/ sie solte zu Bette gehen/ sie aber
flenge gleich damahls an wieder zu ge-
winnen/ entschuldigte sich/ und kame
nicht. Gegen Tage lässet sie ihr in
die Kammer leuchten/ und will sich schla-
fen legen. Der Mann erwachte/ und
als sie ihme wegen ihres langen Aussen-
bleibens schlechten Bescheid gabe/ indem

sie
Spielſuͤchtige boͤſe Sieben/

Wie die Papiſten aus groſſer Hei-
ligkeit in ihren Kloͤſtern Hurer/ E-
hebrecher/ Diebe und Moͤrder in
Schutz nehmen/
daß ſie nicht zur
Straffe gezogen werden/ wenn ſie nur
zu ihnen in ein Kloſter fliehen/ alſo neh-
men ſie auch die Spieler in Schutz/
wie folgende Hiſtoria ausweiſet.

Boͤſe
und ver-
ſpieltes
Weib
eines
Præſi-
denten
.

Zu Pariß hat ein Præſident oder
Ober-Richter des Parlaments/ ein uͤ-
beraus boͤſe und verſpieltes Weib ge-
habt. Welche einsmahls/ als ſie biß in
die Nacht ſpielete/ von ihrem Herrn zu
Bette zu gehen/ ermahnet wurde. Weil
ſie aber gleich in Verluſt ſaße/ und etli-
che 100. Kronen verſpielete/ wolte ſie
nicht gehorſamen/ und muſte er alleine
ſchlaffen gehen. Rach 2. Stunden ſte-
het er wieder auff/ und gebeut ihr ernſt-
lich/ ſie ſolte zu Bette gehen/ ſie aber
flenge gleich damahls an wieder zu ge-
winnen/ entſchuldigte ſich/ und kame
nicht. Gegen Tage laͤſſet ſie ihr in
die Kammer leuchten/ und will ſich ſchla-
fen legen. Der Mann erwachte/ und
als ſie ihme wegen ihres langen Auſſen-
bleibens ſchlechten Beſcheid gabe/ indem

ſie
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[26/0030] Spielſuͤchtige boͤſe Sieben/ Wie die Papiſten aus groſſer Hei- ligkeit in ihren Kloͤſtern Hurer/ E- hebrecher/ Diebe und Moͤrder in Schutz nehmen/ daß ſie nicht zur Straffe gezogen werden/ wenn ſie nur zu ihnen in ein Kloſter fliehen/ alſo neh- men ſie auch die Spieler in Schutz/ wie folgende Hiſtoria ausweiſet. Zu Pariß hat ein Præſident oder Ober-Richter des Parlaments/ ein uͤ- beraus boͤſe und verſpieltes Weib ge- habt. Welche einsmahls/ als ſie biß in die Nacht ſpielete/ von ihrem Herrn zu Bette zu gehen/ ermahnet wurde. Weil ſie aber gleich in Verluſt ſaße/ und etli- che 100. Kronen verſpielete/ wolte ſie nicht gehorſamen/ und muſte er alleine ſchlaffen gehen. Rach 2. Stunden ſte- het er wieder auff/ und gebeut ihr ernſt- lich/ ſie ſolte zu Bette gehen/ ſie aber flenge gleich damahls an wieder zu ge- winnen/ entſchuldigte ſich/ und kame nicht. Gegen Tage laͤſſet ſie ihr in die Kammer leuchten/ und will ſich ſchla- fen legen. Der Mann erwachte/ und als ſie ihme wegen ihres langen Auſſen- bleibens ſchlechten Beſcheid gabe/ indem ſie

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/30>, abgerufen am 23.11.2024.