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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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der Spiel-Schande.

Zu Venedig hat man sich auch nichtSpieler
Freyheit
zu Vene-
dig.

wenig auff das Spielen gelegt/ sonder-
lich aber wuste ein Kunstreicher Mei-
ster/ ein Lombarder/ ihme hierdurch ei-
nen ewigen Nahmen zu machen. Denn/
als der Griechische Käyser Jmmanuel/
den Venetiern drey stattliche Säulen
verebrete/ und die zwo niemand auffrich-
ten konte/ denn die eine war verwahr-
loset/ und ins Wasser gefallen/ liessen sie
ausruffen: Welcher Meister sie auff-
richtete/ dem wolten sie geben und ge-
währen alles/ was er ihnen zumuthete.
Da kam gedachter Lombarder/ und setz-
te sein Häupt zu Pfande/ wenn er sie
nicht auffrichtete/ doch also/ daß man
ihm allen nothdürfftigen Zeug an die
Hand gebe. Da er nun das Werck
mit guter Probe/ auff S. Marx Platz
verrichtet/ war benebenst gebührlichen
Unterhalt all sein Lebenlang/ sein fer-
ner Begehr: Daß ein jeder Würf-
fel-Spieler/ ob er schon falsch spie-
lete/ zwischen diesen beyden Säulen
zu spielen haben solte/ und solches sei-
nes Begehrens hat man ihm auch gewä-
ret/ Kreckwitz/ d. l. 2. Theil p. 533.

Wie
B 5
der Spiel-Schande.

Zu Venedig hat man ſich auch nichtSpieler
Freyheit
zu Vene-
dig.

wenig auff das Spielen gelegt/ ſonder-
lich aber wuſte ein Kunſtreicher Mei-
ſter/ ein Lombarder/ ihme hierdurch ei-
nen ewigen Nahmen zu machen. Denn/
als der Griechiſche Kaͤyſer Jmmanuel/
den Venetiern drey ſtattliche Saͤulen
verebrete/ und die zwo niemand auffrich-
ten konte/ denn die eine war verwahr-
loſet/ und ins Waſſer gefallen/ lieſſen ſie
ausruffen: Welcher Meiſter ſie auff-
richtete/ dem wolten ſie geben und ge-
waͤhren alles/ was er ihnen zumuthete.
Da kam gedachter Lombarder/ und ſetz-
te ſein Haͤupt zu Pfande/ wenn er ſie
nicht auffrichtete/ doch alſo/ daß man
ihm allen nothduͤrfftigen Zeug an die
Hand gebe. Da er nun das Werck
mit guter Probe/ auff S. Marx Platz
verrichtet/ war benebenſt gebuͤhrlichen
Unterhalt all ſein Lebenlang/ ſein fer-
ner Begehr: Daß ein jeder Wuͤrf-
fel-Spieler/ ob er ſchon falſch ſpie-
lete/ zwiſchen dieſen beyden Saͤulen
zu ſpielen haben ſolte/ und ſolches ſei-
nes Begehrens hat man ihm auch gewaͤ-
ret/ Kreckwitz/ d. l. 2. Theil p. 533.

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[25/0029] der Spiel-Schande. Zu Venedig hat man ſich auch nicht wenig auff das Spielen gelegt/ ſonder- lich aber wuſte ein Kunſtreicher Mei- ſter/ ein Lombarder/ ihme hierdurch ei- nen ewigen Nahmen zu machen. Denn/ als der Griechiſche Kaͤyſer Jmmanuel/ den Venetiern drey ſtattliche Saͤulen verebrete/ und die zwo niemand auffrich- ten konte/ denn die eine war verwahr- loſet/ und ins Waſſer gefallen/ lieſſen ſie ausruffen: Welcher Meiſter ſie auff- richtete/ dem wolten ſie geben und ge- waͤhren alles/ was er ihnen zumuthete. Da kam gedachter Lombarder/ und ſetz- te ſein Haͤupt zu Pfande/ wenn er ſie nicht auffrichtete/ doch alſo/ daß man ihm allen nothduͤrfftigen Zeug an die Hand gebe. Da er nun das Werck mit guter Probe/ auff S. Marx Platz verrichtet/ war benebenſt gebuͤhrlichen Unterhalt all ſein Lebenlang/ ſein fer- ner Begehr: Daß ein jeder Wuͤrf- fel-Spieler/ ob er ſchon falſch ſpie- lete/ zwiſchen dieſen beyden Saͤulen zu ſpielen haben ſolte/ und ſolches ſei- nes Begehrens hat man ihm auch gewaͤ- ret/ Kreckwitz/ d. l. 2. Theil p. 533. Spieler Freyheit zu Vene- dig. Wie B 5

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/29>, abgerufen am 23.11.2024.