Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.sehr sündliche Schäden. noch gehabt/ welche er auch alsbald hereinholen lassen/ auf die ihm der Wirth 5. Thaler gelieben. Er soll aber noch diß- mahl das Glück gehabt haben/ daß er et- liche Thaler samt den Kleidern wieder gewonnen. Und soll dieser Mann einen guten und freyen Garten auf einem Dorffe im Ampt Stolpen gehabt haben/ welchen er gantz und gar seinem Dienst- Knechte verspielet. Denn wenn er mit dem Knechte zu Acker gefahren/ hat er den Pflug umgewendet/ und hat der Knecht auff demselben mit ihm spielen müssen/ welches er so lange getrieben/ biß der Knecht den Garten gewonnen/ ihme auch solchen überlassen müssen. Autor. Jstdas nun nicht ein grosser Schade. Also wurde mir vor etlichen JahrenEdel- War-
ſehr ſuͤndliche Schaͤden. noch gehabt/ welche er auch alsbald hereinholen laſſen/ auf die ihm der Wirth 5. Thaler gelieben. Er ſoll aber noch diß- mahl das Gluͤck gehabt haben/ daß er et- liche Thaler ſamt den Kleidern wieder gewonnen. Und ſoll dieſer Mann einen guten und freyen Garten auf einem Dorffe im Ampt Stolpen gehabt haben/ welchen er gantz und gar ſeinem Dienſt- Knechte verſpielet. Denn wenn er mit dem Knechte zu Acker gefahren/ hat er den Pflug umgewendet/ und hat der Knecht auff demſelben mit ihm ſpielen muͤſſen/ welches er ſo lange getrieben/ biß der Knecht den Garten gewonnen/ ihme auch ſolchen uͤberlaſſen muͤſſen. Autor. Jſtdas nun nicht ein groſſer Schade. Alſo wurde mir vor etlichen JahrenEdel- War-
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ſehr ſuͤndliche Schaͤden.
noch gehabt/ welche er auch alsbald herein
holen laſſen/ auf die ihm der Wirth 5.
Thaler gelieben. Er ſoll aber noch diß-
mahl das Gluͤck gehabt haben/ daß er et-
liche Thaler ſamt den Kleidern wieder
gewonnen. Und ſoll dieſer Mann einen
guten und freyen Garten auf einem
Dorffe im Ampt Stolpen gehabt haben/
welchen er gantz und gar ſeinem Dienſt-
Knechte verſpielet. Denn wenn er mit
dem Knechte zu Acker gefahren/ hat er
den Pflug umgewendet/ und hat der
Knecht auff demſelben mit ihm ſpielen
muͤſſen/ welches er ſo lange getrieben/ biß
der Knecht den Garten gewonnen/ ihme
auch ſolchen uͤberlaſſen muͤſſen. Autor.
Jſtdas nun nicht ein groſſer Schade.
Alſo wurde mir vor etlichen Jahren
erzehlet/ daß ein Vornehmer von Adel
einſt mit einem groſſen Fuͤrſten geſpielet/
auch dieſem alle ſeine herrliche Land-Guͤ-
ter und Doͤrffer/ ſo wohl einer halben
Herrſchafft gleich zu achten/ auff ein Nie-
derſitzen verſpielet. Deme aber der Fuͤrſt
nach dem Spiel gleichwol alle Guͤter
wieder geſchencket/ und ihn vor derglei-
chen Spiel gewarnet; der auch dieſe
War-
Edel-
mann
veꝛſpielet
ſeine
Guͤter.
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Zitationshilfe: | Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/111>, abgerufen am 29.07.2024. |