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Weiße, Christian Felix: Lieder für Kinder. Leipzig, 1767.

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Der Sperling und das Tur-
teltäubchen.
Der Sperling.
Jch armer Schelm! wie geht es mir!
Du bist geliebt: ich bin verachtet!
Was denkt der Mensch wohl, daß er dir
Weit minder nach dem Leben trachret?
Bin ich, gesteh es mir nur zu,
Nicht zehnmal listiger, als du?
Das Turteltäubchen.
Das macht, daß du ein Räuber bist;
Jch nehme bloß, was er mir schenket,
Und habe noch durch Trug und List
Jhn nie an seinem Gut gekränket.
Was hilfts, wenn man Verstand besitzt,
Und nicht zu guten Thaten nützt!


Das
B 3


Der Sperling und das Tur-
teltaͤubchen.
Der Sperling.
Jch armer Schelm! wie geht es mir!
Du biſt geliebt: ich bin verachtet!
Was denkt der Menſch wohl, daß er dir
Weit minder nach dem Leben trachret?
Bin ich, geſteh es mir nur zu,
Nicht zehnmal liſtiger, als du?
Das Turteltaͤubchen.
Das macht, daß du ein Raͤuber biſt;
Jch nehme bloß, was er mir ſchenket,
Und habe noch durch Trug und Liſt
Jhn nie an ſeinem Gut gekraͤnket.
Was hilfts, wenn man Verſtand beſitzt,
Und nicht zu guten Thaten nuͤtzt!


Das
B 3
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[21/0031] Der Sperling und das Tur- teltaͤubchen. Der Sperling. Jch armer Schelm! wie geht es mir! Du biſt geliebt: ich bin verachtet! Was denkt der Menſch wohl, daß er dir Weit minder nach dem Leben trachret? Bin ich, geſteh es mir nur zu, Nicht zehnmal liſtiger, als du? Das Turteltaͤubchen.Das macht, daß du ein Raͤuber biſt; Jch nehme bloß, was er mir ſchenket, Und habe noch durch Trug und Liſt Jhn nie an ſeinem Gut gekraͤnket. Was hilfts, wenn man Verſtand beſitzt, Und nicht zu guten Thaten nuͤtzt! Das B 3

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Zitationshilfe: Weiße, Christian Felix: Lieder für Kinder. Leipzig, 1767, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weisse_lieder_1767/31>, abgerufen am 24.11.2024.