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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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den Organismus für die Wirkung des Opiums
wieder empfänglicher macht, und man so mit
kleineren Gaben dieses Mittels mehr ausrich-
ten kann, als mit den an sich schon gefähr-
lichen sehr grossen.

Zwischen den Mitteln, die auf dem einen
oder andern Wege gegen die nächste Ursache
des Starrkrampfs wirken, stehen noch andere
in der Mitte, die auf beyderley Art wirken;
nämlich die äusseren Mittel, vorzüglich die
Bäder. Unter ihnen haben sich die warmen
unstreitig in mehr Erfahrungen heilsam ge-
zeigt, als die kalten, weiche von vielen ganz
verworfen werden. Ausser der Wirkung der
warmen Bäder und Uebergiessungen gegen das
ursächliche Moment der unterdrückten Haut-
Ausdünstung, scheinen sie mir folgende Wir-
kungen gegen den Tetanus selbst zu haben:
1) als feuchte Warme wirken sie expandirend
auf die Haut und die ihr zunächst liegende
Muskelschichte, also dem höchsten Act, worin
sich das Muskel-System befindet, geradezu
entgegen, die Irritabilität auf einen niedern
Punct herabsetzend; 2) Als Wärme wirken sie
reitzend auf die Hautthätigkeit; durch die Be-
thätigung eines benachbarten, mit den will-
kührlichen Muskeln in nahein Consens stehen-
den Systems, wird aber die mit dem Muskel
verbundene Nervenkraft abgeleitet, losgerissen;

den Organismus für die Wirkung des Opiums
wieder empfänglicher macht, und man so mit
kleineren Gaben dieses Mittels mehr ausrich-
ten kann, als mit den an sich schon gefähr-
lichen sehr grossen.

Zwischen den Mitteln, die auf dem einen
oder andern Wege gegen die nächste Ursache
des Starrkrampfs wirken, stehen noch andere
in der Mitte, die auf beyderley Art wirken;
nämlich die äusseren Mittel, vorzüglich die
Bäder. Unter ihnen haben sich die warmen
unstreitig in mehr Erfahrungen heilsam ge-
zeigt, als die kalten, weiche von vielen ganz
verworfen werden. Ausser der Wirkung der
warmen Bäder und Uebergiessungen gegen das
ursächliche Moment der unterdrückten Haut-
Ausdünstung, scheinen sie mir folgende Wir-
kungen gegen den Tetanus selbst zu haben:
1) als feuchte Warme wirken sie expandirend
auf die Haut und die ihr zunächst liegende
Muskelschichte, also dem höchsten Act, worin
sich das Muskel-System befindet, geradezu
entgegen, die Irritabilität auf einen niedern
Punct herabsetzend; 2) Als Wärme wirken sie
reitzend auf die Hautthätigkeit; durch die Be-
thätigung eines benachbarten, mit den will-
kührlichen Muskeln in nahein Consens stehen-
den Systems, wird aber die mit dem Muskel
verbundene Nervenkraft abgeleitet, losgerissen;

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[76/0086] den Organismus für die Wirkung des Opiums wieder empfänglicher macht, und man so mit kleineren Gaben dieses Mittels mehr ausrich- ten kann, als mit den an sich schon gefähr- lichen sehr grossen. Zwischen den Mitteln, die auf dem einen oder andern Wege gegen die nächste Ursache des Starrkrampfs wirken, stehen noch andere in der Mitte, die auf beyderley Art wirken; nämlich die äusseren Mittel, vorzüglich die Bäder. Unter ihnen haben sich die warmen unstreitig in mehr Erfahrungen heilsam ge- zeigt, als die kalten, weiche von vielen ganz verworfen werden. Ausser der Wirkung der warmen Bäder und Uebergiessungen gegen das ursächliche Moment der unterdrückten Haut- Ausdünstung, scheinen sie mir folgende Wir- kungen gegen den Tetanus selbst zu haben: 1) als feuchte Warme wirken sie expandirend auf die Haut und die ihr zunächst liegende Muskelschichte, also dem höchsten Act, worin sich das Muskel-System befindet, geradezu entgegen, die Irritabilität auf einen niedern Punct herabsetzend; 2) Als Wärme wirken sie reitzend auf die Hautthätigkeit; durch die Be- thätigung eines benachbarten, mit den will- kührlichen Muskeln in nahein Consens stehen- den Systems, wird aber die mit dem Muskel verbundene Nervenkraft abgeleitet, losgerissen;

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/86>, abgerufen am 23.11.2024.