Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Comica.
Bon. Wenn das Reden wird an dich kommen/
so wil ich schon wieder da seyn.

Panc. Sehet auch/ ob sich der Leuchter auf mei-
nen Kopff schicken wil.

Bon. Wir müssens machen/ wie es angehet. Doch
ihr Herren/ heist mich einen Stümper/ wo es nicht
besser werden sol.
Dritter Handlung
Achter Aufftrit.
Stephan, Veit.
Acuto. Sieh doch an das schöne Paar/ möchte
man singen.

Vex. Da sieht man/ wie das Loß unterweilen
solche poßierliche Händel macht. Doch es begeben
sich wol dergleichen Exempel im gemeinen Leben/ da
man nicht gesonnen ist/ nur ein blosses Spiel vor zu-
stellen.

Steph.
Hör an du meine liebe Frau/
Es ist nun funffzig Jahr genau/
So haben wir einander gefreyt
In Zucht und Ehren allezeit.
Nun haben wir ein schlechtes Häußlein/
Da sprechen wenig Herren ein.
Doch nimt michs armen Mann gar Wunder
Daß der König zu Ninive itzunder
Wil
Comica.
Bon. Wenn das Reden wird an dich kommen/
ſo wil ich ſchon wieder da ſeyn.

Panc. Sehet auch/ ob ſich der Leuchter auf mei-
nen Kopff ſchicken wil.

Bon. Wir muͤſſens machen/ wie es angehet. Doch
ihr Herren/ heiſt mich einen Stuͤmper/ wo es nicht
beſſer werden ſol.
Dritter Handlung
Achter Aufftrit.
Stephan, Veit.
Acuto. Sieh doch an das ſchoͤne Paar/ moͤchte
man ſingen.

Vex. Da ſieht man/ wie das Loß unterweilen
ſolche poßierliche Haͤndel macht. Doch es begeben
ſich wol dergleichen Exempel im gemeinen Leben/ da
man nicht geſonnen iſt/ nur ein bloſſes Spiel vor zu-
ſtellen.

Steph.
Hoͤr an du meine liebe Frau/
Es iſt nun funffzig Jahr genau/
So haben wir einander gefreyt
In Zucht und Ehren allezeit.
Nun haben wir ein ſchlechtes Haͤußlein/
Da ſprechen wenig Herren ein.
Doch nimt michs armẽ Mañ gar Wundeꝛ
Daß der Koͤnig zu Ninive itzunder
Wil
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0656" n="317[315]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Comica.</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi>on.</hi> </speaker>
              <p>Wenn das Reden wird an dich kommen/<lb/>
&#x017F;o wil ich &#x017F;chon wieder da &#x017F;eyn.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Panc.</hi> </speaker>
              <p>Sehet auch/ ob &#x017F;ich der Leuchter auf mei-<lb/>
nen Kopff &#x017F;chicken wil.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi>on.</hi> </speaker>
              <p>Wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ens machen/ wie es angehet. Doch<lb/>
ihr Herren/ hei&#x017F;t mich einen Stu&#x0364;mper/ wo es nicht<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er werden &#x017F;ol.</p>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ritter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Achter Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Stephan, Veit.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Acuto.</hi> </speaker>
              <p>Sieh doch an das &#x017F;cho&#x0364;ne Paar/ mo&#x0364;chte<lb/>
man &#x017F;ingen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Vex.</hi> </speaker>
              <p>Da &#x017F;ieht man/ wie das Loß unterweilen<lb/>
&#x017F;olche poßierliche Ha&#x0364;ndel macht. Doch es begeben<lb/>
&#x017F;ich wol dergleichen Exempel im gemeinen Leben/ da<lb/>
man nicht ge&#x017F;onnen i&#x017F;t/ nur ein blo&#x017F;&#x017F;es Spiel vor zu-<lb/>
&#x017F;tellen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Steph.</hi> </speaker>
              <lg type="poem">
                <l> <hi rendition="#fr">Ho&#x0364;r an <hi rendition="#g">du</hi> meine liebe Frau/</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t nun funffzig Jahr genau/</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">So haben wir einander gefreyt</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">In Zucht und Ehren allezeit.</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Nun haben wir ein &#x017F;chlechtes Ha&#x0364;ußlein/</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Da &#x017F;prechen wenig Herren ein.</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Doch nimt michs arm&#x1EBD; Mañ gar Wunde&#xA75B;</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Daß der Ko&#x0364;nig zu Ninive itzunder</hi> </l>
              </lg><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Wil</hi> </fw><lb/>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[317[315]/0656] Comica. Bon. Wenn das Reden wird an dich kommen/ ſo wil ich ſchon wieder da ſeyn. Panc. Sehet auch/ ob ſich der Leuchter auf mei- nen Kopff ſchicken wil. Bon. Wir muͤſſens machen/ wie es angehet. Doch ihr Herren/ heiſt mich einen Stuͤmper/ wo es nicht beſſer werden ſol. Dritter Handlung Achter Aufftrit. Stephan, Veit. Acuto. Sieh doch an das ſchoͤne Paar/ moͤchte man ſingen. Vex. Da ſieht man/ wie das Loß unterweilen ſolche poßierliche Haͤndel macht. Doch es begeben ſich wol dergleichen Exempel im gemeinen Leben/ da man nicht geſonnen iſt/ nur ein bloſſes Spiel vor zu- ſtellen. Steph. Hoͤr an du meine liebe Frau/ Es iſt nun funffzig Jahr genau/ So haben wir einander gefreyt In Zucht und Ehren allezeit. Nun haben wir ein ſchlechtes Haͤußlein/ Da ſprechen wenig Herren ein. Doch nimt michs armẽ Mañ gar Wundeꝛ Daß der Koͤnig zu Ninive itzunder Wil

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/656
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 317[315]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/656>, abgerufen am 23.11.2024.