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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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MASANIELLO.
ein starcker und wohlgefaster Adel in wenig Tagen
biß auf den eusersten Abgrund hinab gestürtzet ist?

Ang. Wer kan davor/ wenn Vesuvius mit sei-
nen Flammen ein Adeliches Schloß verderbet hat?
und wer kan uns in der gantzen Welt beschuldi-
gen/ wenn die Flamme des allgemeinen Auffstan-
des unser Glücke ziemlich versengen soll.

Laud. Es ist ein schlechter Trost; der Vesuvius
kan durch Menschliche Gewalt nicht eingeschlossen
werden: Doch ein Auffstand solte billich durch un-
sere Klugheit seyn hintertrieben worden. Und ich
sage nochmahls/ unsere Sicherheit/ oder wie es heis-
sen möchte/ unser Hochmuth bringet uns in das
Unglück.

Ang. Aber/ was sollen wir thun? Sind wir
nicht demüthig gnung?

Laud. Das wollen wir thun/ daß wir uns auf
das Castell zu jhr Excellentz begeben/ und inständig
bitten/ es möchte doch eine Versöhnung getroffen
werden/ wofern er uns noch lebendig wissen wolle.

Ang. Ich wil mich dieser Gesellschafft nicht ent-
schlagen.
Vierdter Handlung
Siebender Aufftrit.
Elisa, Laura, Flavio, Roberto.
Flav. Ich halte/ jhr Weiber seyd närrisch wör-
den.
Rob.
L l 3
MASANIELLO.
ein ſtarcker und wohlgefaſter Adel in wenig Tagen
biß auf den euſerſten Abgrund hinab geſtuͤrtzet iſt?

Ang. Wer kan davor/ wenn Veſuvius mit ſei-
nen Flammen ein Adeliches Schloß verderbet hat?
und wer kan uns in der gantzen Welt beſchuldi-
gen/ wenn die Flamme des allgemeinen Auffſtan-
des unſer Gluͤcke ziemlich verſengen ſoll.

Laud. Es iſt ein ſchlechter Troſt; der Veſuvius
kan durch Menſchliche Gewalt nicht eingeſchloſſen
werden: Doch ein Auffſtand ſolte billich durch un-
ſere Klugheit ſeyn hintertrieben worden. Und ich
ſage nochmahls/ unſere Sicherheit/ oder wie es heiſ-
ſen moͤchte/ unſer Hochmuth bringet uns in das
Ungluͤck.

Ang. Aber/ was ſollen wir thun? Sind wir
nicht demuͤthig gnung?

Laud. Das wollen wir thun/ daß wir uns auf
das Caſtell zu jhr Excellentz begeben/ und inſtaͤndig
bitten/ es moͤchte doch eine Verſoͤhnung getroffen
werden/ wofern er uns noch lebendig wiſſen wolle.

Ang. Ich wil mich dieſer Geſellſchafft nicht ent-
ſchlagen.
Vierdter Handlung
Siebender Aufftrit.
Eliſa, Laura, Flavio, Roberto.
Flav. Ich halte/ jhr Weiber ſeyd naͤrriſch woͤr-
den.
Rob.
L l 3
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[165/0506] MASANIELLO. ein ſtarcker und wohlgefaſter Adel in wenig Tagen biß auf den euſerſten Abgrund hinab geſtuͤrtzet iſt? Ang. Wer kan davor/ wenn Veſuvius mit ſei- nen Flammen ein Adeliches Schloß verderbet hat? und wer kan uns in der gantzen Welt beſchuldi- gen/ wenn die Flamme des allgemeinen Auffſtan- des unſer Gluͤcke ziemlich verſengen ſoll. Laud. Es iſt ein ſchlechter Troſt; der Veſuvius kan durch Menſchliche Gewalt nicht eingeſchloſſen werden: Doch ein Auffſtand ſolte billich durch un- ſere Klugheit ſeyn hintertrieben worden. Und ich ſage nochmahls/ unſere Sicherheit/ oder wie es heiſ- ſen moͤchte/ unſer Hochmuth bringet uns in das Ungluͤck. Ang. Aber/ was ſollen wir thun? Sind wir nicht demuͤthig gnung? Laud. Das wollen wir thun/ daß wir uns auf das Caſtell zu jhr Excellentz begeben/ und inſtaͤndig bitten/ es moͤchte doch eine Verſoͤhnung getroffen werden/ wofern er uns noch lebendig wiſſen wolle. Ang. Ich wil mich dieſer Geſellſchafft nicht ent- ſchlagen. Vierdter Handlung Siebender Aufftrit. Eliſa, Laura, Flavio, Roberto. Flav. Ich halte/ jhr Weiber ſeyd naͤrriſch woͤr- den. Rob. L l 3

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/506>, abgerufen am 25.11.2024.