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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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MASANIELLO.
Pic. Ach! Gnade/ Gnade/ Gnade! ich wil ger-
ne backen/ was die ordentliche Taxe mitbringet.

Arp. Wir wollen dich in den Back-Ofen wei-
sen: kanstu was darinnen zu wege bringen/ so wird
dir das Handwerck nicht geleget werden.

Pic. Ach verflucht sey meine Boßheit/ die so ei-
nen Lohn bekomt.

(Neri bringt Paolo geschlept.)
Paol. Ach ich bin ein Geistlicher: ach schont um
meines Heiligen Standes willen.

Ner. Du bist mir ein Geistlicher aus der theuren
Zeit. Komm fort/ du must es itzo wohlfeiler geben.

Mas. Wer ist hier?
Ner. Herr/ ein Geistlicher/ der im Ehbruche er-
griffen ist.

Paol. Ich leide Gewalt; ich habe nur mit mei-
ner Beicht-Tochter etwas von dem Fege-Feuer ge-
schwatzt.

Ner. Du wirst in das rechte Fege-Feuer kom-
men.

Mas. Bistu solcher That schuldig?
Paol. Ich appellire an meine Obrigkeit.
Mas. Bube! davor mustu sterben. Auf und
henckt jhn bey den Beinen auf/ daß er des Ehebre-
chens vergist.

Paol. O weh! was wird aus uns Geistlichen!
(Er wird hinein geschlept.)
(Zep
G g
MASANIELLO.
Pic. Ach! Gnade/ Gnade/ Gnade! ich wil ger-
ne backen/ was die ordentliche Taxe mitbringet.

Arp. Wir wollen dich in den Back-Ofen wei-
ſen: kanſtu was darinnen zu wege bringen/ ſo wird
dir das Handwerck nicht geleget werden.

Pic. Ach verflucht ſey meine Boßheit/ die ſo ei-
nen Lohn bekomt.

(Neri bringt Paolo geſchlept.)
Paol. Ach ich bin ein Geiſtlicher: ach ſchont um
meines Heiligen Standes willen.

Ner. Du biſt mir ein Geiſtlicher aus der theuren
Zeit. Kom̃ fort/ du muſt es itzo wohlfeiler geben.

Maſ. Wer iſt hier?
Ner. Herr/ ein Geiſtlicher/ der im Ehbruche er-
griffen iſt.

Paol. Ich leide Gewalt; ich habe nur mit mei-
ner Beicht-Tochter etwas von dem Fege-Feuer ge-
ſchwatzt.

Ner. Du wirſt in das rechte Fege-Feuer kom-
men.

Maſ. Biſtu ſolcher That ſchuldig?
Paol. Ich appellire an meine Obrigkeit.
Maſ. Bube! davor muſtu ſterben. Auf und
henckt jhn bey den Beinen auf/ daß er des Ehebre-
chens vergiſt.

Paol. O weh! was wird aus uns Geiſtlichen!
(Er wird hinein geſchlept.)
(Zep
G g
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[97/0438] MASANIELLO. Pic. Ach! Gnade/ Gnade/ Gnade! ich wil ger- ne backen/ was die ordentliche Taxe mitbringet. Arp. Wir wollen dich in den Back-Ofen wei- ſen: kanſtu was darinnen zu wege bringen/ ſo wird dir das Handwerck nicht geleget werden. Pic. Ach verflucht ſey meine Boßheit/ die ſo ei- nen Lohn bekomt. (Neri bringt Paolo geſchlept.) Paol. Ach ich bin ein Geiſtlicher: ach ſchont um meines Heiligen Standes willen. Ner. Du biſt mir ein Geiſtlicher aus der theuren Zeit. Kom̃ fort/ du muſt es itzo wohlfeiler geben. Maſ. Wer iſt hier? Ner. Herr/ ein Geiſtlicher/ der im Ehbruche er- griffen iſt. Paol. Ich leide Gewalt; ich habe nur mit mei- ner Beicht-Tochter etwas von dem Fege-Feuer ge- ſchwatzt. Ner. Du wirſt in das rechte Fege-Feuer kom- men. Maſ. Biſtu ſolcher That ſchuldig? Paol. Ich appellire an meine Obrigkeit. Maſ. Bube! davor muſtu ſterben. Auf und henckt jhn bey den Beinen auf/ daß er des Ehebre- chens vergiſt. Paol. O weh! was wird aus uns Geiſtlichen! (Er wird hinein geſchlept.) (Zep G g

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/438>, abgerufen am 22.11.2024.