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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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lich hatten wir gewaschen/ so war
das Wetter ein bißgen unfreundlich/ so
meynte ich wieder meinem Mann/ wir
würden wol in der Stube treugen. Jch
weiß aber nicht/ wie er einmal so wirth-
lich seyn will/ denn wie ich draussen bin/
so gehet er/ und hänget seine Hembde
um den Ofen/ die Magd bekümmert
sich auch nicht viel drum/ und heitzt
starck ein/ und er hat auch was auff
der Gasse zu thun/ damit wie ich in die
Stube komme/ so finde ich die Herrlig-
keit.
Fab. Ey die Hembde sind doch alle ver-
brandt?
Praest. Ja freylich/ wir haben Zunder kriegt/
wir und unsere Kindes-Kinder behelf-
fen uns damit.
Fab. Je was sagt denn der Herr darzu?
Praest. Ey laßt euch nur den Possen weiter
erzehlen. Die Frau Gevatter Bür-
stenbindern gieng vorbey/ und hörets/
wie ich im Hause rum schalt/ damit
kömmt sie flugs/ und erzehlets meinem
Herrn/ der weiß nicht/ wie er mich wie-
der gut machen soll/ und kaufft mir sie-
ben
lich hatten wir gewaſchen/ ſo war
das Wetter ein bißgen unfreundlich/ ſo
meynte ich wieder meinem Mann/ wir
wuͤrden wol in der Stube treugen. Jch
weiß aber nicht/ wie er einmal ſo wirth-
lich ſeyn will/ denn wie ich drauſſen bin/
ſo gehet er/ und haͤnget ſeine Hembde
um den Ofen/ die Magd bekuͤmmert
ſich auch nicht viel drum/ und heitzt
ſtarck ein/ und er hat auch was auff
der Gaſſe zu thun/ damit wie ich in die
Stube komme/ ſo finde ich die Herrlig-
keit.
Fab. Ey die Hembde ſind doch alle ver-
brandt?
Præſt. Ja fꝛeylich/ wir haben Zunder kriegt/
wir und unſere Kindes-Kinder behelf-
fen uns damit.
Fab. Je was ſagt denn der Herr darzu?
Præſt. Ey laßt euch nur den Poſſen weiter
erzehlen. Die Frau Gevatter Buͤr-
ſtenbindern gieng vorbey/ und hoͤrets/
wie ich im Hauſe rum ſchalt/ damit
koͤmmt ſie flugs/ und erzehlets meinem
Herrn/ der weiß nicht/ wie er mich wie-
der gut machen ſoll/ und kaufft mir ſie-
ben
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[755/0923] lich hatten wir gewaſchen/ ſo war das Wetter ein bißgen unfreundlich/ ſo meynte ich wieder meinem Mann/ wir wuͤrden wol in der Stube treugen. Jch weiß aber nicht/ wie er einmal ſo wirth- lich ſeyn will/ denn wie ich drauſſen bin/ ſo gehet er/ und haͤnget ſeine Hembde um den Ofen/ die Magd bekuͤmmert ſich auch nicht viel drum/ und heitzt ſtarck ein/ und er hat auch was auff der Gaſſe zu thun/ damit wie ich in die Stube komme/ ſo finde ich die Herrlig- keit. Fab. Ey die Hembde ſind doch alle ver- brandt? Præſt. Ja fꝛeylich/ wir haben Zunder kriegt/ wir und unſere Kindes-Kinder behelf- fen uns damit. Fab. Je was ſagt denn der Herr darzu? Præſt. Ey laßt euch nur den Poſſen weiter erzehlen. Die Frau Gevatter Buͤr- ſtenbindern gieng vorbey/ und hoͤrets/ wie ich im Hauſe rum ſchalt/ damit koͤmmt ſie flugs/ und erzehlets meinem Herrn/ der weiß nicht/ wie er mich wie- der gut machen ſoll/ und kaufft mir ſie- ben

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 755. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/923>, abgerufen am 24.11.2024.