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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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daß sie das liebe Kind from und groß
ziehen kan/ und daß ihr der liebe Herr
noch lange lebet. Wir kommen da-
her/ und wollen auch sehen/ was sie mit
dem lieben Kleinen macht etc.
Fab. (welche inzwischen das ihrige
mit geredt hat.)
Sie seyn doch gebe-
ten/ und setzen sich nieder/ sie müssen
mit einer schlechten Stube verlieb neh-
men.
Chin. Jch weiß nicht/ wie ich meine Kün-
heit entschuldigen werde/ daß ich als ei-
ne Unbekandte/ so getrost mit einspre-
che.
Fab. O sie sage davon nichts/ es ist uns
gar lieb/ wenn wir von hübschen Leuten
besuchet werden. Sie seyn doch noch
einmal gebeten/ und setzen sich. Nun
Frau Gevatter/ sie setze sich hin/ wo sie
hin will.
Corn. Ey ich werde ja nicht den Anfang
machen/ sie wissen doch wol/ wem die
Ehre gebühret.
Fab. O in einer Wochen-Stube darff
man nicht viel Ceremonien machen/ ein
iedweder hat den freyen Willen.

(Sie
daß ſie das liebe Kind from und groß
ziehen kan/ und daß ihr der liebe Herr
noch lange lebet. Wir kommen da-
her/ und wollen auch ſehen/ was ſie mit
dem lieben Kleinen macht ꝛc.
Fab. (welche inzwiſchen das ihrige
mit geredt hat.)
Sie ſeyn doch gebe-
ten/ und ſetzen ſich nieder/ ſie muͤſſen
mit einer ſchlechten Stube verlieb neh-
men.
Chin. Jch weiß nicht/ wie ich meine Kuͤn-
heit entſchuldigen werde/ daß ich als ei-
ne Unbekandte/ ſo getroſt mit einſpre-
che.
Fab. O ſie ſage davon nichts/ es iſt uns
gar lieb/ wenn wir von huͤbſchen Leuten
beſuchet werden. Sie ſeyn doch noch
einmal gebeten/ und ſetzen ſich. Nun
Frau Gevatter/ ſie ſetze ſich hin/ wo ſie
hin will.
Corn. Ey ich werde ja nicht den Anfang
machen/ ſie wiſſen doch wol/ wem die
Ehre gebuͤhret.
Fab. O in einer Wochen-Stube darff
man nicht viel Ceremonien machen/ ein
iedweder hat den freyen Willen.

(Sie
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[733/0901] daß ſie das liebe Kind from und groß ziehen kan/ und daß ihr der liebe Herr noch lange lebet. Wir kommen da- her/ und wollen auch ſehen/ was ſie mit dem lieben Kleinen macht ꝛc. Fab. (welche inzwiſchen das ihrige mit geredt hat.) Sie ſeyn doch gebe- ten/ und ſetzen ſich nieder/ ſie muͤſſen mit einer ſchlechten Stube verlieb neh- men. Chin. Jch weiß nicht/ wie ich meine Kuͤn- heit entſchuldigen werde/ daß ich als ei- ne Unbekandte/ ſo getroſt mit einſpre- che. Fab. O ſie ſage davon nichts/ es iſt uns gar lieb/ wenn wir von huͤbſchen Leuten beſuchet werden. Sie ſeyn doch noch einmal gebeten/ und ſetzen ſich. Nun Frau Gevatter/ ſie ſetze ſich hin/ wo ſie hin will. Corn. Ey ich werde ja nicht den Anfang machen/ ſie wiſſen doch wol/ wem die Ehre gebuͤhret. Fab. O in einer Wochen-Stube darff man nicht viel Ceremonien machen/ ein iedweder hat den freyen Willen. (Sie

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 733. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/901>, abgerufen am 22.11.2024.