Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
Stege durch die gantze Welt blintzen- de finden. Josq. Man fragt nicht allemal/ wo einer gewesen ist/ sondern was er gesehen hat. Rodom. Recht so/ ich bin in den Cana- rischen Jnsulen gewesen/ und habe da gesehen/ wie das faule Holtz in Ambra verwandelt wird. Bag. Und ich bin in der Jnsul S. Malta ge- wesen/ und da hab ich gesehen/ wie sich das Fischlein in Corallenbäumgen ver- wandelt. Rodom. Jch habe in den Pyrenaeischen Bergen gesehen/ wo der grosse Ronze- fax begraben liegt. Bag. Und ich habe im Schweitzer-Ge- bürge dem alten Pontius Pilatus zuge- sprochen; Jch warff ihm ein Stücke Holtz in sein Wasser/ und da machte er mir zum Elemente ein Wetter/ daß ich meynte/ ich würde in dem Regen ersauf- fen müssen. Rodom. Hier im Schiebsacke habe ich ein Blat/ das habe ich in der Escurialischen Bibliothec aus einem griechischen Ma- nuseripto gerissen. Es komme ein an- der/
Stege durch die gantze Welt blintzen- de finden. Joſq. Man fragt nicht allemal/ wo einer geweſen iſt/ ſondern was er geſehen hat. Rodom. Recht ſo/ ich bin in den Cana- riſchen Jnſulen geweſen/ und habe da geſehen/ wie das faule Holtz in Ambra verwandelt wird. Bag. Und ich bin in der Jnſul S. Malta ge- weſen/ und da hab ich geſehen/ wie ſich das Fiſchlein in Corallenbaͤumgen ver- wandelt. Rodom. Jch habe in den Pyrenæiſchen Bergen geſehen/ wo der groſſe Ronze- fax begraben liegt. Bag. Und ich habe im Schweitzer-Ge- buͤrge dem alten Pontius Pilatus zuge- ſprochen; Jch warff ihm ein Stuͤcke Holtz in ſein Waſſer/ und da machte er mir zum Elemente ein Wetter/ daß ich meynte/ ich wuͤrde in dem Regen erſauf- fen muͤſſen. Rodom. Hier im Schiebſacke habe ich ein Blat/ das habe ich in der Eſcurialiſchen Bibliothec aus einem griechiſchen Ma- nuſeripto geriſſen. Es komme ein an- der/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#BAG"> <p><pb facs="#f0870" n="702"/> Stege durch die gantze Welt blintzen-<lb/> de finden.</p> </sp><lb/> <sp who="#JOS"> <speaker>Joſq.</speaker> <p>Man fragt nicht allemal/ wo einer<lb/> geweſen iſt/ ſondern was er geſehen hat.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROD"> <speaker>Rodom.</speaker> <p>Recht ſo/ ich bin in den Cana-<lb/> riſchen Jnſulen geweſen/ und habe da<lb/> geſehen/ wie das faule Holtz in Ambra<lb/> verwandelt wird.</p> </sp><lb/> <sp who="#BAG"> <speaker>Bag.</speaker> <p>Und ich bin in der Jnſul <hi rendition="#aq">S. Malta</hi> ge-<lb/> weſen/ und da hab ich geſehen/ wie ſich<lb/> das Fiſchlein in Corallenbaͤumgen ver-<lb/> wandelt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROD"> <speaker>Rodom.</speaker> <p>Jch habe in den <hi rendition="#aq">Pyrenæi</hi>ſchen<lb/> Bergen geſehen/ wo der groſſe <hi rendition="#aq">Ronze-<lb/> fax</hi> begraben liegt.</p> </sp><lb/> <sp who="#BAG"> <speaker>Bag.</speaker> <p>Und ich habe im Schweitzer-Ge-<lb/> buͤrge dem alten <hi rendition="#aq">Pontius Pilatus</hi> zuge-<lb/> ſprochen; Jch warff ihm ein Stuͤcke<lb/> Holtz in ſein Waſſer/ und da machte er<lb/> mir zum Elemente ein Wetter/ daß ich<lb/> meynte/ ich wuͤrde in dem Regen erſauf-<lb/> fen muͤſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROD"> <speaker>Rodom.</speaker> <p>Hier im Schiebſacke habe ich ein<lb/> Blat/ das habe ich in der <hi rendition="#aq">Eſcuriali</hi>ſchen<lb/><hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> aus einem griechiſchen <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> nuſeripto</hi> geriſſen. Es komme ein an-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der/</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [702/0870]
Stege durch die gantze Welt blintzen-
de finden.
Joſq. Man fragt nicht allemal/ wo einer
geweſen iſt/ ſondern was er geſehen hat.
Rodom. Recht ſo/ ich bin in den Cana-
riſchen Jnſulen geweſen/ und habe da
geſehen/ wie das faule Holtz in Ambra
verwandelt wird.
Bag. Und ich bin in der Jnſul S. Malta ge-
weſen/ und da hab ich geſehen/ wie ſich
das Fiſchlein in Corallenbaͤumgen ver-
wandelt.
Rodom. Jch habe in den Pyrenæiſchen
Bergen geſehen/ wo der groſſe Ronze-
fax begraben liegt.
Bag. Und ich habe im Schweitzer-Ge-
buͤrge dem alten Pontius Pilatus zuge-
ſprochen; Jch warff ihm ein Stuͤcke
Holtz in ſein Waſſer/ und da machte er
mir zum Elemente ein Wetter/ daß ich
meynte/ ich wuͤrde in dem Regen erſauf-
fen muͤſſen.
Rodom. Hier im Schiebſacke habe ich ein
Blat/ das habe ich in der Eſcurialiſchen
Bibliothec aus einem griechiſchen Ma-
nuſeripto geriſſen. Es komme ein an-
der/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |