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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Hilk. So verhält sich dieses in der War-
heit so/ was ihr bekennet habt?
Kor. und Res. Ja es verhält sich so.
Hilk. Soll Gott euren Saamen vom
Erdboden vertilgen/ und soll euer Nah-
me aus dem Buche des Lebens gele-
schet werden/ so fern ihr die Unwarheit
saget?
Kor. und Res. Ja es soll geschehen.
Hilk. Und so bleibet ihr nochmals darbey/
so wahr ihr der zeitlichen und ewigen
Blutschuld wollet befreyet seyn?
Kor. und Res. Ja wir bleiben darbey.
Hilk. Es ist klar/ Naboth muß sterben/ o-
der Gott bleibet unversohnet/ und die
Faste wird vergebens gehalten.

(Sie treten auff die Seite/ die vier
Eltesten springen von ihren Stü-
len/ und treten in die Mitten.)
Jez. Ach es ist mir von Hertzen leid/ wo die-
ser redliche Mann zu guter letzt so eine
Thorheit begangen hat.
Beor. Jch wolte die Helffte meines Blutes
auffsetzen/ wenn der Sache zu rathen
wäre: Allein wer will sich an Gott und
dem Könige versündigen.

Pal.
G
Hilk. So verhaͤlt ſich dieſes in der War-
heit ſo/ was ihr bekennet habt?
Kor. und Reſ. Ja es verhaͤlt ſich ſo.
Hilk. Soll Gott euren Saamen vom
Erdboden vertilgen/ und ſoll euer Nah-
me aus dem Buche des Lebens gele-
ſchet werden/ ſo fern ihr die Unwarheit
ſaget?
Kor. und Reſ. Ja es ſoll geſchehen.
Hilk. Und ſo bleibet ihr nochmals darbey/
ſo wahr ihr der zeitlichen und ewigen
Blutſchuld wollet befreyet ſeyn?
Kor. und Reſ. Ja wir bleiben darbey.
Hilk. Es iſt klar/ Naboth muß ſterben/ o-
der Gott bleibet unverſohnet/ und die
Faſte wird vergebens gehalten.

(Sie treten auff die Seite/ die vier
Elteſten ſpringen von ihren Stuͤ-
len/ und treten in die Mitten.)
Jez. Ach es iſt mir von Hertzen leid/ wo die-
ſer redliche Mann zu guter letzt ſo eine
Thorheit begangen hat.
Beor. Jch wolte die Helffte meines Blutes
auffſetzen/ wenn der Sache zu rathen
waͤre: Allein wer will ſich an Gott und
dem Koͤnige verſuͤndigen.

Pal.
G
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[145/0309] Hilk. So verhaͤlt ſich dieſes in der War- heit ſo/ was ihr bekennet habt? Kor. und Reſ. Ja es verhaͤlt ſich ſo. Hilk. Soll Gott euren Saamen vom Erdboden vertilgen/ und ſoll euer Nah- me aus dem Buche des Lebens gele- ſchet werden/ ſo fern ihr die Unwarheit ſaget? Kor. und Reſ. Ja es ſoll geſchehen. Hilk. Und ſo bleibet ihr nochmals darbey/ ſo wahr ihr der zeitlichen und ewigen Blutſchuld wollet befreyet ſeyn? Kor. und Reſ. Ja wir bleiben darbey. Hilk. Es iſt klar/ Naboth muß ſterben/ o- der Gott bleibet unverſohnet/ und die Faſte wird vergebens gehalten. (Sie treten auff die Seite/ die vier Elteſten ſpringen von ihren Stuͤ- len/ und treten in die Mitten.) Jez. Ach es iſt mir von Hertzen leid/ wo die- ſer redliche Mann zu guter letzt ſo eine Thorheit begangen hat. Beor. Jch wolte die Helffte meines Blutes auffſetzen/ wenn der Sache zu rathen waͤre: Allein wer will ſich an Gott und dem Koͤnige verſuͤndigen. Pal. G

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/309>, abgerufen am 22.11.2024.