Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679.Der Bäurische Zeit möchte abgethan/ und das liebe Vaterland voraller bösen Nachrede befreyet werden. Pur. Hr. Verwalter Hr. Amtman die Vocation ist schon geschrieben. Dur. Aber wir haben sie noch nicht angenommen/ der künfftige Pickelhering muß musiciren können. Pur. Jch weiche nicht/ und wenn ichs thun wolte so würde meine Frau nicht zufrieden seyn. Dur. Eure Frau hat hat im Kühstalle zu thun/ sie darff unser Collegium nicht reformiren. Scib. Alterius non sit qui suus esse potest. Wer ei- nen Schweinstall zuversorgen hat/ der bekümmere sich nicht um andre Sachen. Acc. Ey was will aus diesen Zancke werden? Hiermit soll euch im Nahmen der Obrigkeit auffer- legt seyn/ daß jhr eure Clienten fahren lasst/ und um besser Einigkeit willen des Hrn Pachtmans Tisch- pursche als einen Drittemann erwehlet. Pur. Hr. Gevatter unsre privilegia lauten anders. Acc. Was hastu mir vorzuwerffen? bin ich dein Gevatter/ so bin ich deines Junckers Amtmann: und ich schwere dir/ wirstu oder ein ander was dazwischen drehen/ so soll euer Vieh auf der Weide nicht sicher seyn. Bedenckt euch wohl: wer seinen Kopffe folgen will/ der mag sein Leiden davor haben. (geht ab.) Pur. Jhr Hrn Collegen wie gefiel euch dieser Knall. Scib. Vapulat peculium. Wir kommen üm unsre privilegia. Dur. Wir dürffen uns nicht wiedersetzen/ und gleichwohl ist die Nuß etwas hart. Pur.
Der Baͤuriſche Zeit moͤchte abgethan/ und das liebe Vaterland voraller boͤſen Nachrede befreyet werden. Pur. Hr. Verwalter Hr. Amtman die Vocation iſt ſchon geſchrieben. Dur. Aber wir haben ſie noch nicht angenommen/ der kuͤnfftige Pickelhering muß muſiciren koͤnnen. Pur. Jch weiche nicht/ und wenn ichs thun wolte ſo wuͤrde meine Frau nicht zufrieden ſeyn. Dur. Eure Frau hat hat im Kuͤhſtalle zu thun/ ſie darff unſer Collegium nicht reformiren. Scib. Alterius non ſit qui ſuus eſſe poteſt. Wer ei- nen Schweinſtall zuverſorgen hat/ der bekuͤmmere ſich nicht um andre Sachen. Acc. Ey was will aus dieſen Zancke werden? Hiermit ſoll euch im Nahmen der Obrigkeit auffer- legt ſeyn/ daß jhr eure Clienten fahren laſſt/ und um beſſer Einigkeit willen des Hrn Pachtmans Tiſch- purſche als einen Drittemann erwehlet. Pur. Hr. Gevatter unſre privilegia lauten anders. Acc. Was haſtu mir vorzuwerffen? bin ich dein Gevatter/ ſo bin ich deines Junckers Amtmann: und ich ſchwere dir/ wirſtu oder ein ander was dazwiſchen drehen/ ſo ſoll euer Vieh auf der Weide nicht ſicher ſeyn. Bedenckt euch wohl: wer ſeinen Kopffe folgen will/ der mag ſein Leiden davor haben. (geht ab.) Pur. Jhr Hrn Collegen wie gefiel euch dieſer Knall. Scib. Vapulat peculium. Wir kommen uͤm unſre privilegia. Dur. Wir duͤrffen uns nicht wiederſetzen/ und gleichwohl iſt die Nuß etwas hart. Pur.
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Pur. Hr. Verwalter Hr. Amtman die Vocation
iſt ſchon geſchrieben.
Dur. Aber wir haben ſie noch nicht angenommen/
der kuͤnfftige Pickelhering muß muſiciren koͤnnen.
Pur. Jch weiche nicht/ und wenn ichs thun wolte
ſo wuͤrde meine Frau nicht zufrieden ſeyn.
Dur. Eure Frau hat hat im Kuͤhſtalle zu thun/ ſie
darff unſer Collegium nicht reformiren.
Scib. Alterius non ſit qui ſuus eſſe poteſt. Wer ei-
nen Schweinſtall zuverſorgen hat/ der bekuͤmmere ſich
nicht um andre Sachen.
Acc. Ey was will aus dieſen Zancke werden?
Hiermit ſoll euch im Nahmen der Obrigkeit auffer-
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beſſer Einigkeit willen des Hrn Pachtmans Tiſch-
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Gevatter/ ſo bin ich deines Junckers Amtmann: und
ich ſchwere dir/ wirſtu oder ein ander was dazwiſchen
drehen/ ſo ſoll euer Vieh auf der Weide nicht ſicher
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