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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Des Lust-Spiels
Alb. Gar gerne/ gar gerne/ er setze sich nieder/ und
mache den halß auff.
Com. Aber er mache mir keine schmertzen?
Alb. Ach im geringsten nicht/ da hab ich ein instru-
mentgen/ damit ich dem frauenzimmer die augenbrau-
nen auszieh/ das soll subtil gnung darzu seyn.
(Er versucht lange/ endlich hat ers.)
Alb. Hier ist seine plage/ nun hat es nichts zu be-
deuten.
Com. So klein als das ding scheint/ so groß war
mein schmertz/ der davon herkam.
(Asmus kömmt gelauffen.)
Asm. Ach herr Albinus/ ich bitte euch um GOttes
willen/ kommt doch heraus/ und seht die frembde frau
an/ sie liegt vor todt/ wo keine hülffe geschicht/ so ists
mit ihr verdorben.
(Albinus läufft mit ihm.)
Com. Das ist mein trost/ ich gerathe nicht allein
unter des artztes hände.
(Sie bringen die Eusebie/ welche sich end-
lich erholt.)
Eus. Ach GOtt! wo führt er mich hin?
Alb. Meine frau/ ihr seyd an einem guten ort/ saget
doch/ was ist euer anliegen?
Eus. Ach euer vorsorge ist vergebens.
Alb. Nein/ nein/ es sollen noch mittel da seyn/ halt
ich muß zuvor das gesichte rein machen/ es ist im fallen
sehr besudelt worden.
(Er nimmt den schwamm und reibet sie/ doch
will die schwartze farbe nicht
abgehn.)
Com. Herr/ das blosse wasser wird den koth nicht
ab
Des Luſt-Spiels
Alb. Gar gerne/ gar gerne/ er ſetze ſich nieder/ und
mache den halß auff.
Com. Aber er mache mir keine ſchmertzen?
Alb. Ach im geringſten nicht/ da hab ich ein inſtru-
mentgen/ damit ich dem frauenzimmer die augenbrau-
nen auszieh/ das ſoll ſubtil gnung darzu ſeyn.
(Er verſucht lange/ endlich hat ers.)
Alb. Hier iſt ſeine plage/ nun hat es nichts zu be-
deuten.
Com. So klein als das ding ſcheint/ ſo groß war
mein ſchmertz/ der davon herkam.
(Aſmus koͤmmt gelauffen.)
Aſm. Ach herr Albinus/ ich bitte euch um GOttes
willen/ kommt doch heraus/ und ſeht die frembde frau
an/ ſie liegt vor todt/ wo keine huͤlffe geſchicht/ ſo iſts
mit ihr verdorben.
(Albinus laͤufft mit ihm.)
Com. Das iſt mein troſt/ ich gerathe nicht allein
unter des artztes haͤnde.
(Sie bringen die Euſebie/ welche ſich end-
lich erholt.)
Euſ. Ach GOtt! wo fuͤhrt er mich hin?
Alb. Meine frau/ ihr ſeyd an einem guten ort/ ſaget
doch/ was iſt euer anliegen?
Euſ. Ach euer vorſorge iſt vergebens.
Alb. Nein/ nein/ es ſollen noch mittel da ſeyn/ halt
ich muß zuvor das geſichte rein machen/ es iſt im fallen
ſehr beſudelt worden.
(Er nimmt den ſchwamm und reibet ſie/ doch
will die ſchwartze farbe nicht
abgehn.)
Com. Herr/ das bloſſe waſſer wird den koth nicht
ab
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[680/0696] Des Luſt-Spiels Alb. Gar gerne/ gar gerne/ er ſetze ſich nieder/ und mache den halß auff. Com. Aber er mache mir keine ſchmertzen? Alb. Ach im geringſten nicht/ da hab ich ein inſtru- mentgen/ damit ich dem frauenzimmer die augenbrau- nen auszieh/ das ſoll ſubtil gnung darzu ſeyn. (Er verſucht lange/ endlich hat ers.) Alb. Hier iſt ſeine plage/ nun hat es nichts zu be- deuten. Com. So klein als das ding ſcheint/ ſo groß war mein ſchmertz/ der davon herkam. (Aſmus koͤmmt gelauffen.) Aſm. Ach herr Albinus/ ich bitte euch um GOttes willen/ kommt doch heraus/ und ſeht die frembde frau an/ ſie liegt vor todt/ wo keine huͤlffe geſchicht/ ſo iſts mit ihr verdorben. (Albinus laͤufft mit ihm.) Com. Das iſt mein troſt/ ich gerathe nicht allein unter des artztes haͤnde. (Sie bringen die Euſebie/ welche ſich end- lich erholt.) Euſ. Ach GOtt! wo fuͤhrt er mich hin? Alb. Meine frau/ ihr ſeyd an einem guten ort/ ſaget doch/ was iſt euer anliegen? Euſ. Ach euer vorſorge iſt vergebens. Alb. Nein/ nein/ es ſollen noch mittel da ſeyn/ halt ich muß zuvor das geſichte rein machen/ es iſt im fallen ſehr beſudelt worden. (Er nimmt den ſchwamm und reibet ſie/ doch will die ſchwartze farbe nicht abgehn.) Com. Herr/ das bloſſe waſſer wird den koth nicht ab

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/696>, abgerufen am 25.11.2024.