Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.Andere Handlung. (geht ab.) Pick. Hertze stieff-mutter/ kleckt hin/ leckt wieder her: Wann ich nicht wüst/ daß ich klug wäre/ so würde ich fürwahr über den thörichten händeln zum nar- ren: mein vater/ der verstorbene Gasconier/ will mir das löffeln verbieten/ und er thuts selber/ ach/ wann die alte Sibylle gienge/ und liesse ein Epita- phium in eine spittel-stube aus sich machen/ und mein vater der schweintreiber bliebe bey seiner nah- rung/ ich wolte doch wohl die pfennige allein ver- zehren. (Ephialtes kömmt/ und geht in tieffen gedancken.) Pick. BOtz tausend/ ist das nicht der neue liebhaber/ der schäffer Coridon/ wo müssen itzt seine fünff sinne seyn? er hat sie gewiß in die neue welt nach einem verliebten lied geschickt. Ach die schöne Galathe! kan sie einem ehrlichen kerlen nicht die purle im bau- che machen/ sachte/ sachte/ (sprang umb ihn herumb) ouy ouy ouy/ ouy ouy ouy. Eph. Du ungehangener verlauffner dieb/ bist du wie- der da? Pick. Ouy ouy ouy. Eph. Du unreiner geist/ must du mich allzeit besitzen. Pick. Ouy ouy ouy. Eph. Jch werde mit dir nicht lange ermel machen/ geh/ oder ich werde böse. Pick. Ouy ouy ouy. Eph. Du tummes affen-gesichte/ was ist dann das vor eine sprache? Pick. Ouy vater/ ouy vater. Eph.
Andere Handlung. (geht ab.) Pick. Hertze ſtieff-mutter/ kleckt hin/ leckt wieder her: Wann ich nicht wuͤſt/ daß ich klug waͤre/ ſo wuͤrde ich fuͤrwahr uͤber den thoͤrichten haͤndeln zum nar- ren: mein vater/ der verſtorbene Gaſconier/ will mir das loͤffeln verbieten/ und er thuts ſelber/ ach/ wann die alte Sibylle gienge/ und lieſſe ein Epita- phium in eine ſpittel-ſtube aus ſich machen/ und mein vater der ſchweintreiber bliebe bey ſeiner nah- rung/ ich wolte doch wohl die pfennige allein ver- zehren. (Ephialtes koͤmmt/ und geht in tieffen gedancken.) Pick. BOtz tauſend/ iſt das nicht der neue liebhaber/ der ſchaͤffer Coridon/ wo muͤſſen itzt ſeine fuͤnff ſinne ſeyn? er hat ſie gewiß in die neue welt nach einem verliebten lied geſchickt. Ach die ſchoͤne Galathe! kan ſie einem ehrlichen kerlen nicht die purle im bau- che machen/ ſachte/ ſachte/ (ſprang umb ihn herumb) ouy ouy ouy/ ouy ouy ouy. Eph. Du ungehangener verlauffner dieb/ biſt du wie- der da? Pick. Ouy ouy ouy. Eph. Du unreiner geiſt/ muſt du mich allzeit beſitzen. Pick. Ouy ouy ouy. Eph. Jch werde mit dir nicht lange ermel machen/ geh/ oder ich werde boͤſe. Pick. Ouy ouy ouy. Eph. Du tummes affen-geſichte/ was iſt dann das vor eine ſprache? Pick. Ouy vater/ ouy vater. Eph.
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Wann ich nicht wuͤſt/ daß ich klug waͤre/ ſo wuͤrde
ich fuͤrwahr uͤber den thoͤrichten haͤndeln zum nar-
ren: mein vater/ der verſtorbene Gaſconier/ will
mir das loͤffeln verbieten/ und er thuts ſelber/ ach/
wann die alte Sibylle gienge/ und lieſſe ein Epita-
phium in eine ſpittel-ſtube aus ſich machen/ und
mein vater der ſchweintreiber bliebe bey ſeiner nah-
rung/ ich wolte doch wohl die pfennige allein ver-
zehren.
(Ephialtes koͤmmt/ und geht in tieffen
gedancken.)
Pick.
BOtz tauſend/ iſt das nicht der neue liebhaber/ der
ſchaͤffer Coridon/ wo muͤſſen itzt ſeine fuͤnff ſinne
ſeyn? er hat ſie gewiß in die neue welt nach einem
verliebten lied geſchickt. Ach die ſchoͤne Galathe!
kan ſie einem ehrlichen kerlen nicht die purle im bau-
che machen/ ſachte/ ſachte/ (ſprang umb ihn herumb)
ouy ouy ouy/ ouy ouy ouy.
Eph. Du ungehangener verlauffner dieb/ biſt du wie-
der da?
Pick. Ouy ouy ouy.
Eph. Du unreiner geiſt/ muſt du mich allzeit beſitzen.
Pick. Ouy ouy ouy.
Eph. Jch werde mit dir nicht lange ermel machen/
geh/ oder ich werde boͤſe.
Pick. Ouy ouy ouy.
Eph. Du tummes affen-geſichte/ was iſt dann das
vor eine ſprache?
Pick. Ouy vater/ ouy vater.
Eph.
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