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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Erste Abhandlung.
Clarisse auf die freyth gieng/ da konnt er kein wort
reden/ er müste mit dem steisse hinten naus wackeln/
als wann er noch überblücken wolte. Aber dem
sey/ wie ihm sey/ mir ohne schaden.
Mel. Liebster Pickelhering/ wo seyd ihr dann allezeit?
Pick. Jn kleidern/ wann ich nicht bade.
Mel. Was macht ihr aber so manches liebes langes
mahl?
Pick. Jch schniebe/ daß ich nicht ersticke.
Mel. Jhr müst ohne zweiffel viel zu verrichten haben?
Pick. Den kammer-mädgen schmier ichs gleich auff
die zähne/ was ich zu verrichten habe.
Mel. Pickelhering/ wie sehet ihr doch so sauer?
Pick. Jch hab heute noch kein nonnen-fürtzgen gefres-
sen.
Mel. O seyd ihr irgend böse auf mich?
Pick. Ja/ mein thele/ es verlohnte sich der müh mit
euch.
Mel. Jch hab euch nichts zu leide gethan.
Pick. Jhr sollt mir auch was zu leide thun.
Mel. Drum könnt ihr mich ja lieb haben.
Pick. Daß dich mein leibgen drücke/ lieb haben werdet
ihr meynen! Ey sagt doch recht/ brennt euch der
kalte grütze auch sehr auffs hertze/ oder ists nur euer
höflicher schertz?
Mel. Mein Engel/ mein hertze!
Pick. Jch höre auf dieser seite nicht/ geht nur fürs an-
der ohres-loch.
Mel. Jch sterbe vor liebe.
Pick. Viel glücks auf die reise.
Mel. Jch ersteche mich.
Pick. Ja/ wanns nicht weh thäte.
Mel.
Erſte Abhandlung.
Clariſſe auf die freyth gieng/ da konnt er kein wort
reden/ er muͤſte mit dem ſteiſſe hinten naus wackeln/
als wann er noch uͤberbluͤcken wolte. Aber dem
ſey/ wie ihm ſey/ mir ohne ſchaden.
Mel. Liebſter Pickelhering/ wo ſeyd ihr dann allezeit?
Pick. Jn kleidern/ wann ich nicht bade.
Mel. Was macht ihr aber ſo manches liebes langes
mahl?
Pick. Jch ſchniebe/ daß ich nicht erſticke.
Mel. Jhr muͤſt ohne zweiffel viel zu verꝛichten haben?
Pick. Den kammer-maͤdgen ſchmier ichs gleich auff
die zaͤhne/ was ich zu verrichten habe.
Mel. Pickelhering/ wie ſehet ihr doch ſo ſauer?
Pick. Jch hab heute noch kein nonnen-fuͤrtzgen gefreſ-
ſen.
Mel. O ſeyd ihr irgend boͤſe auf mich?
Pick. Ja/ mein thele/ es verlohnte ſich der muͤh mit
euch.
Mel. Jch hab euch nichts zu leide gethan.
Pick. Jhr ſollt mir auch was zu leide thun.
Mel. Drum koͤnnt ihr mich ja lieb haben.
Pick. Daß dich mein leibgen druͤcke/ lieb haben werdet
ihr meynen! Ey ſagt doch recht/ brennt euch der
kalte gruͤtze auch ſehr auffs hertze/ oder iſts nur euer
hoͤflicher ſchertz?
Mel. Mein Engel/ mein hertze!
Pick. Jch hoͤre auf dieſer ſeite nicht/ geht nur fuͤrs an-
der ohres-loch.
Mel. Jch ſterbe vor liebe.
Pick. Viel gluͤcks auf die reiſe.
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Mel.
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[205/0221] Erſte Abhandlung. Clariſſe auf die freyth gieng/ da konnt er kein wort reden/ er muͤſte mit dem ſteiſſe hinten naus wackeln/ als wann er noch uͤberbluͤcken wolte. Aber dem ſey/ wie ihm ſey/ mir ohne ſchaden. Mel. Liebſter Pickelhering/ wo ſeyd ihr dann allezeit? Pick. Jn kleidern/ wann ich nicht bade. Mel. Was macht ihr aber ſo manches liebes langes mahl? Pick. Jch ſchniebe/ daß ich nicht erſticke. Mel. Jhr muͤſt ohne zweiffel viel zu verꝛichten haben? Pick. Den kammer-maͤdgen ſchmier ichs gleich auff die zaͤhne/ was ich zu verrichten habe. Mel. Pickelhering/ wie ſehet ihr doch ſo ſauer? Pick. Jch hab heute noch kein nonnen-fuͤrtzgen gefreſ- ſen. Mel. O ſeyd ihr irgend boͤſe auf mich? Pick. Ja/ mein thele/ es verlohnte ſich der muͤh mit euch. Mel. Jch hab euch nichts zu leide gethan. Pick. Jhr ſollt mir auch was zu leide thun. Mel. Drum koͤnnt ihr mich ja lieb haben. Pick. Daß dich mein leibgen druͤcke/ lieb haben werdet ihr meynen! Ey ſagt doch recht/ brennt euch der kalte gruͤtze auch ſehr auffs hertze/ oder iſts nur euer hoͤflicher ſchertz? Mel. Mein Engel/ mein hertze! Pick. Jch hoͤre auf dieſer ſeite nicht/ geht nur fuͤrs an- der ohres-loch. Mel. Jch ſterbe vor liebe. Pick. Viel gluͤcks auf die reiſe. Mel. Jch erſteche mich. Pick. Ja/ wanns nicht weh thaͤte. Mel.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/221>, abgerufen am 21.11.2024.