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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Achtes dutzent.
Die weder fromm noch böse machen/
Und dencken unverwandt/
Ein mückgen sey ein elefant.

3. Man lasse doch ein mädgen gehn/
Und bey den junggesellen/
Ein viertelstündgen stehn/
Wie werden sich die leute stellen/
Als müste sie allein
Die aller ärgfte hure seyn.
4. Ein mädgen kan nicht/ wie sie will
Auch in der kirche beten:
Denn läst sie gar zu viel
Die augen aus den falten treten/
Und sieht den himmel an;
So heists/ sie meynt den courtisan.
5. Wie manche zeitung wird erdacht;
Da hat sich die versprochen/
Und die wird ausgelacht/
Dieweil ihr schatz die treu gebrochen/
Und wird die sache klar/
So ist das zehnde wort nicht war.
6. Doch diß ist rechte lumperey/
Die tummen junggesellen
Die solten sich darbey
Zur ernsten gegenwehre stellen/
So bleiben sie zur ruh/
Und helffen noch wohl selbst darzu.
7. Die wolte gerne jünger seyn/
Die schwitzet in das bette/
Die hat ein böses bein/
Die trägt nur eine falsche kette/
Die schminckt ihr angesicht/
Die
K

Achtes dutzent.
Die weder fromm noch boͤſe machen/
Und dencken unverwandt/
Ein muͤckgen ſey ein elefant.

3. Man laſſe doch ein maͤdgen gehn/
Und bey den junggeſellen/
Ein viertelſtuͤndgen ſtehn/
Wie werden ſich die leute ſtellen/
Als muͤſte ſie allein
Die aller aͤrgfte hure ſeyn.
4. Ein maͤdgen kan nicht/ wie ſie will
Auch in der kirche beten:
Denn laͤſt ſie gar zu viel
Die augen aus den falten treten/
Und ſieht den himmel an;
So heiſts/ ſie meynt den courtiſan.
5. Wie manche zeitung wird erdacht;
Da hat ſich die verſprochen/
Und die wird ausgelacht/
Dieweil ihr ſchatz die treu gebrochen/
Und wird die ſache klar/
So iſt das zehnde wort nicht war.
6. Doch diß iſt rechte lumperey/
Die tummen junggeſellen
Die ſolten ſich darbey
Zur ernſten gegenwehre ſtellen/
So bleiben ſie zur ruh/
Und helffen noch wohl ſelbſt darzu.
7. Die wolte gerne juͤnger ſeyn/
Die ſchwitzet in das bette/
Die hat ein boͤſes bein/
Die traͤgt nur eine falſche kette/
Die ſchminckt ihr angeſicht/
Die
K
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[145/0161] Achtes dutzent. Die weder fromm noch boͤſe machen/ Und dencken unverwandt/ Ein muͤckgen ſey ein elefant. 3. Man laſſe doch ein maͤdgen gehn/ Und bey den junggeſellen/ Ein viertelſtuͤndgen ſtehn/ Wie werden ſich die leute ſtellen/ Als muͤſte ſie allein Die aller aͤrgfte hure ſeyn. 4. Ein maͤdgen kan nicht/ wie ſie will Auch in der kirche beten: Denn laͤſt ſie gar zu viel Die augen aus den falten treten/ Und ſieht den himmel an; So heiſts/ ſie meynt den courtiſan. 5. Wie manche zeitung wird erdacht; Da hat ſich die verſprochen/ Und die wird ausgelacht/ Dieweil ihr ſchatz die treu gebrochen/ Und wird die ſache klar/ So iſt das zehnde wort nicht war. 6. Doch diß iſt rechte lumperey/ Die tummen junggeſellen Die ſolten ſich darbey Zur ernſten gegenwehre ſtellen/ So bleiben ſie zur ruh/ Und helffen noch wohl ſelbſt darzu. 7. Die wolte gerne juͤnger ſeyn/ Die ſchwitzet in das bette/ Die hat ein boͤſes bein/ Die traͤgt nur eine falſche kette/ Die ſchminckt ihr angeſicht/ Die K

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/161>, abgerufen am 21.11.2024.