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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Uberflüssiger gedancken
Jhr an dem leben schädlichsind/
Und daß ein wort/ das sonst verstäubt/
Jhr an dem hertzen kleben bleibt.

6. Sie kömmt in warheit nicht davon
Dann wolte sie den leib purgieren/
Und allen unflat von sich führen/
Wo wäre die purgation?
Ach nein/ sie stirbt in dieser qval/
Wir sehn sie nun das letzte mahl.
XI
Das unempfindliche Hertze.
JCh wolte mich gerne verlieben/
Fürwahr ich kan nur nicht/
Der kützel ist lange vertrieben
Der junge leute sticht/
Jch seh die mädgen an/
Als wie ein alter mann.
2. Die pfeile der lieblichen blicke
Sind viel zu stumpff vor mich/
Die reden die niedlichen stricke/
Ziehn ab und schämen sich/
Weil ihre leise krafft
So wenig nutzen schafft
3. Die rosen der zierlichen wangen/
Die lippen von rubin/
Die geben sich selber gefangen/
Je mehr sie sich bemühn/
Je mehr ist ihre last
Mir eitel und verhasst.
4. Die reihen der artigen hände/
Die alabaster haut/
Da mancher verliebter kein ende
Zu

Uberfluͤſſiger gedancken
Jhr an dem leben ſchaͤdlichſind/
Und daß ein wort/ das ſonſt verſtaͤubt/
Jhr an dem hertzen kleben bleibt.

6. Sie koͤmmt in warheit nicht davon
Dann wolte ſie den leib purgieren/
Und allen unflat von ſich fuͤhren/
Wo waͤre die purgation?
Ach nein/ ſie ſtirbt in dieſer qval/
Wir ſehn ſie nun das letzte mahl.
XI
Das unempfindliche Hertze.
JCh wolte mich gerne verlieben/
Fuͤrwahr ich kan nur nicht/
Der kuͤtzel iſt lange vertrieben
Der junge leute ſticht/
Jch ſeh die maͤdgen an/
Als wie ein alter mann.
2. Die pfeile der lieblichen blicke
Sind viel zu ſtumpff vor mich/
Die reden die niedlichen ſtricke/
Ziehn ab und ſchaͤmen ſich/
Weil ihre leiſe krafft
So wenig nutzen ſchafft
3. Die roſen der zierlichen wangen/
Die lippen von rubin/
Die geben ſich ſelber gefangen/
Je mehr ſie ſich bemuͤhn/
Je mehr iſt ihre laſt
Mir eitel und verhaſſt.
4. Die reihen der artigen haͤnde/
Die alabaſter haut/
Da mancher verliebter kein ende
Zu
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[138/0154] Uberfluͤſſiger gedancken Jhr an dem leben ſchaͤdlichſind/ Und daß ein wort/ das ſonſt verſtaͤubt/ Jhr an dem hertzen kleben bleibt. 6. Sie koͤmmt in warheit nicht davon Dann wolte ſie den leib purgieren/ Und allen unflat von ſich fuͤhren/ Wo waͤre die purgation? Ach nein/ ſie ſtirbt in dieſer qval/ Wir ſehn ſie nun das letzte mahl. XI Das unempfindliche Hertze. JCh wolte mich gerne verlieben/ Fuͤrwahr ich kan nur nicht/ Der kuͤtzel iſt lange vertrieben Der junge leute ſticht/ Jch ſeh die maͤdgen an/ Als wie ein alter mann. 2. Die pfeile der lieblichen blicke Sind viel zu ſtumpff vor mich/ Die reden die niedlichen ſtricke/ Ziehn ab und ſchaͤmen ſich/ Weil ihre leiſe krafft So wenig nutzen ſchafft 3. Die roſen der zierlichen wangen/ Die lippen von rubin/ Die geben ſich ſelber gefangen/ Je mehr ſie ſich bemuͤhn/ Je mehr iſt ihre laſt Mir eitel und verhaſſt. 4. Die reihen der artigen haͤnde/ Die alabaſter haut/ Da mancher verliebter kein ende Zu

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/154>, abgerufen am 21.11.2024.