Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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worten kunte er ſich nicht/ und darzu muſte
er in furchten ſtehen/ es moͤchten noch Be-
renheuter und Ohrfeigen unter einander auf
ihn zufliegen/ wie denn Florindo ein gutes Luͤſt-
gen gehabt/ wenn Gelanor ſein Votum dar-
zu gegeben haͤtte. Das beſte war/ daß er auff-
ſtund und ſich unſichtbar machte. Da erzehl-
te einer ſeinen gantzen Lebens-Lauff/ wie daß
er von Jugend an nichts anders vorgehabt/
als laͤcherliche Poſſen zu machen/ und in
der Compagnie vor einen Jean potage zu
dienen. Er waͤre auch deſſentwegen in groſſe
Verachtung/ offtmahls auch wegen ſeiner
freyen und ungezaͤumten Zunge in groſſe Un-
gelegenheit gerathen: alſo daß ſein Vater
ihn laͤngſt vor verlohren gehalten/ und ſeine
Hoffnung von ihm abgeſetzt/ doch laſſe er ſich
unbekuͤmmert/ und bleibe bey ſeiner Natur.
Hierauff ſagte Eurylas, ich wuͤſte/ wie dem
Menſchen zu rathen waͤre/ das Zucht- Haus
moͤchte ihm zu beſchwerlich ſeyn. Jch kenne ei-
nen Manne der bringet ſich mit ſeinen Sau-
Poſſen durch die Welt/ und wo er was zu ſu-
chen hat/ da ſchicket er etliche Zoͤtgen voran/ die
ihm gleichſam den Weg zur guten expedition
bahnen muͤſſen. Wie waͤr es/ wenn wir den
Menſchen hin recommendirten/ ſie wuͤrden
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