Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.diese Ragione di Stato etwas neues/ und Bey dem Römischen Protonotario schwei-
dieſe Ragione di Stato etwas neues/ und Bey dem Roͤmiſchen Protonotario ſchwei-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0066"/> dieſe <hi rendition="#aq">Ragione di Stato</hi> etwas neues/ und<lb/> ſo ungewiſſen Herkommens/ daß man<lb/> vergebens Sorge traͤget/ wer der erſte<lb/> Erfinder geweſen/ auß deſſen Gehirne<lb/> die in dieſem Nachdruck zuſammen ge-<lb/> wachſenen Worte gezeuget worden.</p><lb/> <p>Bey dem Roͤmiſchen <hi rendition="#aq">Protonotario<lb/> Bonifaccio Vannozzi</hi> wird der be-<lb/> ſchryene <hi rendition="#aq">Florentini</hi>ſche <hi rendition="#aq">Secretar Nico-<lb/> lò Machiavelli,</hi> welcher zugleich Peſti-<lb/> lentz und Gifft um ſich ſpruͤende heiſſen<lb/> muß/ genennet <hi rendition="#aq">Archimandrita della Ra-<lb/> gione di Stato,</hi> der Abt oder Ertz-Bi-<lb/> ſchoff der <hi rendition="#aq">Ratio Status</hi> (da doch in ſeinen<lb/> Schrifften dieſes Wortes in ſolchem<lb/> Verſtande faſt niemahlen gedacht wird)<lb/> vielleicht/ weil es nicht koͤndte mehr ge-<lb/> ſcholten/ als wenn <hi rendition="#aq">Machiavell</hi> zu deſſen<lb/> Urheber gemacht werden koͤnte. Es<lb/> ſcheinet der Warheit gemaͤſſer zuſeyn/<lb/> daß um dieſelbe Zeit ſolcher Worte Jn-<lb/> halt inner den Finſternuͤſſen der Unge-<lb/> wißheit gelegen/ ſo verſchmitzt als <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> chiavell</hi> moͤchte geweſen ſeyn/ ſahe nicht<lb/> ſo weit in die Eingeweide der <hi rendition="#aq">Politic,</hi> daß<lb/> er etwas abſonderliches geſpuͤret/ ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchwei-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0066]
dieſe Ragione di Stato etwas neues/ und
ſo ungewiſſen Herkommens/ daß man
vergebens Sorge traͤget/ wer der erſte
Erfinder geweſen/ auß deſſen Gehirne
die in dieſem Nachdruck zuſammen ge-
wachſenen Worte gezeuget worden.
Bey dem Roͤmiſchen Protonotario
Bonifaccio Vannozzi wird der be-
ſchryene Florentiniſche Secretar Nico-
lò Machiavelli, welcher zugleich Peſti-
lentz und Gifft um ſich ſpruͤende heiſſen
muß/ genennet Archimandrita della Ra-
gione di Stato, der Abt oder Ertz-Bi-
ſchoff der Ratio Status (da doch in ſeinen
Schrifften dieſes Wortes in ſolchem
Verſtande faſt niemahlen gedacht wird)
vielleicht/ weil es nicht koͤndte mehr ge-
ſcholten/ als wenn Machiavell zu deſſen
Urheber gemacht werden koͤnte. Es
ſcheinet der Warheit gemaͤſſer zuſeyn/
daß um dieſelbe Zeit ſolcher Worte Jn-
halt inner den Finſternuͤſſen der Unge-
wißheit gelegen/ ſo verſchmitzt als Ma-
chiavell moͤchte geweſen ſeyn/ ſahe nicht
ſo weit in die Eingeweide der Politic, daß
er etwas abſonderliches geſpuͤret/ ge-
ſchwei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |