Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

Bild:
<< vorherige Seite

nen/ zuthun gnung gehabt/ derowegen
ich mir nur angelegen sein lassen/ deut-
lich und deutsch zu reden mich gar gern
in die Enge meines Vaterlandes ein-
spannende/ welches ich mit mir be-
gnügt zusein wüntschen wolte/ zumah-
len wenn ich mich etwas ungehorsam
der jenigen Reinligkeit erweise/ welche
entweder sich alle Worte gewehlt ma-
chen oder Eckel tragen vor allem deh-
me/ was nicht deutschen Herkommens
ist/ hingegen ich nicht lange gezweiffelt/
wo mir nicht alsbald beygefallen/ den
Nachdruck anders zuerschöpffen/ die
jenigen Wörter zubehalten/ welche fast
in gemein von andern Nationen zum
Bürgerrecht gelassen worden/ und in
Deutschland bekandt gnungsam sind/
erachtende/ daß wo ich gar zu eigen sein
wollen/ den Verstand in dicke Nebel
verhüllet/ und die Annehmligkeit dem
Leser entwenden hätte mögen; Zu wel-
chem Ende auch ofte die Grund Spra-

che
B iiij

nen/ zuthun gnung gehabt/ derowegen
ich mir nur angelegen ſein laſſen/ deut-
lich und deutſch zu reden mich gar gern
in die Enge meines Vaterlandes ein-
ſpannende/ welches ich mit mir be-
gnuͤgt zuſein wuͤntſchen wolte/ zumah-
len wenn ich mich etwas ungehorſam
der jenigen Reinligkeit erweiſe/ welche
entweder ſich alle Worte gewehlt ma-
chen oder Eckel tragen vor allem deh-
me/ was nicht deutſchen Herkommens
iſt/ hingegen ich nicht lange gezweiffelt/
wo mir nicht alsbald beygefallen/ den
Nachdruck anders zuerſchoͤpffen/ die
jenigen Woͤrter zubehalten/ welche faſt
in gemein von andern Nationen zum
Buͤrgerrecht gelaſſen worden/ und in
Deutſchland bekandt gnungſam ſind/
erachtende/ daß wo ich gar zu eigen ſein
wollen/ den Verſtand in dicke Nebel
verhuͤllet/ und die Annehmligkeit dem
Leſer entwenden haͤtte moͤgen; Zu wel-
chem Ende auch ofte die Grund Spra-

che
B iiij
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0055"/>
nen/ zuthun gnung gehabt/ derowegen<lb/>
ich mir nur angelegen &#x017F;ein la&#x017F;&#x017F;en/ deut-<lb/>
lich und deut&#x017F;ch zu reden mich gar gern<lb/>
in die Enge meines Vaterlandes ein-<lb/>
&#x017F;pannende/ welches ich mit mir be-<lb/>
gnu&#x0364;gt zu&#x017F;ein wu&#x0364;nt&#x017F;chen wolte/ zumah-<lb/>
len wenn ich mich etwas ungehor&#x017F;am<lb/>
der jenigen Reinligkeit erwei&#x017F;e/ welche<lb/>
entweder &#x017F;ich alle Worte gewehlt ma-<lb/>
chen oder Eckel tragen vor allem deh-<lb/>
me/ was nicht deut&#x017F;chen Herkommens<lb/>
i&#x017F;t/ hingegen ich nicht lange gezweiffelt/<lb/>
wo mir nicht alsbald beygefallen/ den<lb/>
Nachdruck anders zuer&#x017F;cho&#x0364;pffen/ die<lb/>
jenigen Wo&#x0364;rter zubehalten/ welche fa&#x017F;t<lb/>
in gemein von andern <hi rendition="#aq">Natio</hi>nen zum<lb/>
Bu&#x0364;rgerrecht gela&#x017F;&#x017F;en worden/ und in<lb/>
Deut&#x017F;chland bekandt gnung&#x017F;am &#x017F;ind/<lb/>
erachtende/ daß wo ich gar zu eigen &#x017F;ein<lb/>
wollen/ den Ver&#x017F;tand in dicke Nebel<lb/>
verhu&#x0364;llet/ und die Annehmligkeit dem<lb/>
Le&#x017F;er entwenden ha&#x0364;tte mo&#x0364;gen; Zu wel-<lb/>
chem Ende auch ofte die Grund Spra-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">che</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0055] nen/ zuthun gnung gehabt/ derowegen ich mir nur angelegen ſein laſſen/ deut- lich und deutſch zu reden mich gar gern in die Enge meines Vaterlandes ein- ſpannende/ welches ich mit mir be- gnuͤgt zuſein wuͤntſchen wolte/ zumah- len wenn ich mich etwas ungehorſam der jenigen Reinligkeit erweiſe/ welche entweder ſich alle Worte gewehlt ma- chen oder Eckel tragen vor allem deh- me/ was nicht deutſchen Herkommens iſt/ hingegen ich nicht lange gezweiffelt/ wo mir nicht alsbald beygefallen/ den Nachdruck anders zuerſchoͤpffen/ die jenigen Woͤrter zubehalten/ welche faſt in gemein von andern Nationen zum Buͤrgerrecht gelaſſen worden/ und in Deutſchland bekandt gnungſam ſind/ erachtende/ daß wo ich gar zu eigen ſein wollen/ den Verſtand in dicke Nebel verhuͤllet/ und die Annehmligkeit dem Leſer entwenden haͤtte moͤgen; Zu wel- chem Ende auch ofte die Grund Spra- che B iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/55
Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/55>, abgerufen am 18.05.2024.