Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.der-Politic erforschen wollen/ trachtete Gotter
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der-Politic erforſchen wollen/ trachtete
Tag und Nacht/ wie er die annoch uͤber-
bliebene/ wenige Autoritet des Roͤ-
miſchen Rathes vollends zu nichte/ ſich
aber zu einem freyen und abſoluten
Monarchen machen machen konte/ er
hatte alle hierinn ihm entgegenſtehende
Hindernuͤſſe aus dem Wege geraͤumet/
damit er aus dem Graus Roͤmiſcher
Freyheit die ungebundneſte Herſcherey
auff was weiſe auffuͤhren/ er ohne Ein-
reden nach gefallen auffs ſicherſte regie-
ren moͤchte/ indeſſen ſperrte er ſich zuletzt
noch bey ſeinem Leben vor Angſt und
Furcht und Schrecknuͤß in die Capreen/
wo er ſchon in dieſem Leben buͤſſen und
genieſſen muſte die Ungebundenheits-
Fruͤchte/ dadurch und welche zuerlan-
gen/ er die grauſamſten Mord- und
Schandthaten veruͤbet hatte: Er wuſte
numehro nicht/ was er thun ſolte/ die
Gewiſſens-Angſt trieb ihn zu deſſen
offentlichem Erkaͤntnuͤß/ weñ er an dem
Rath ſchriebe: was ich euch ſchreiben/
oder wie ich ſchreiben/ oder was ich gar
nicht ſchreiben ſoll/ ſo ſtraffen mich die
Gotter
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Zitationshilfe: | Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/502>, abgerufen am 22.07.2024. |