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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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chen können. Der König muste nach Pa-
riß/ welches schon eyferte über des Königes
Abwesenheit/ und dessen Schuld auff den
Mazarin worffe/ und die Fronde neue
Kräffte wiederum faste/ Mazarin durffte
sich auff niemand verlassen/ als auff den Kö-
nig/ so ein Kind/ und die Königin/ so ein
Weib ware/ der Duc d' Orleans truge ge-
gen ihm einen verborgenen Groll/ der zu sei-
ner Zeit in lichte Loh außgebrochen/ der
Printz von Conde war in der Schutzhal-
tung des Mazarins so hochmüthig/ daß er
sich einbildete/ in seinen Händen wäre die
Wolfarth des Reiches gelegen/ die Königl.
Hoheit beruhte auf ihme/ so frech/ daß er den
Mazarin gegen sich verächtlich hielte/ so
wol offentlich/ um sich bey der Gemeine/ de-
rer er sich verhast gemacht hatte/ wieder ein-
zulieben/ als bey der Königin/ in ihrem Ge-
müthe einen Eckel zuerregen/ und selbigen
Platz einzunehmen/ den Mazarin mit allge-
meiner Beneidigung besasse/ bey dem Ein-
zuge rühmete der Printz/ daß er den Maza-
rin
wiederum nach Pariß gebracht/ und sag-
te zur Königin/ qu' il s' estimoit tres heu-
reuxid' accomplir la parole, qu' il luy

avoit

chen koͤnnen. Der Koͤnig muſte nach Pa-
riß/ welches ſchon eyferte uͤber des Koͤniges
Abweſenheit/ und deſſen Schuld auff den
Mazarin worffe/ und die Fronde neue
Kraͤffte wiederum faſte/ Mazarin durffte
ſich auff niemand verlaſſen/ als auff den Koͤ-
nig/ ſo ein Kind/ und die Koͤnigin/ ſo ein
Weib ware/ der Duc d’ Orleans truge ge-
gen ihm einen verborgenen Groll/ der zu ſei-
ner Zeit in lichte Loh außgebrochen/ der
Printz von Conde war in der Schutzhal-
tung des Mazarins ſo hochmuͤthig/ daß er
ſich einbildete/ in ſeinen Haͤnden waͤre die
Wolfarth des Reiches gelegen/ die Koͤnigl.
Hoheit beruhte auf ihme/ ſo frech/ daß er den
Mazarin gegen ſich veraͤchtlich hielte/ ſo
wol offentlich/ um ſich bey der Gemeine/ de-
rer er ſich verhaſt gemacht hatte/ wieder ein-
zulieben/ als bey der Koͤnigin/ in ihrem Ge-
muͤthe einen Eckel zuerregen/ und ſelbigen
Platz einzunehmen/ den Mazarin mit allge-
meiner Beneidigung beſaſſe/ bey dem Ein-
zuge ruͤhmete der Printz/ daß er den Maza-
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wiederum nach Pariß gebracht/ und ſag-
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[0442] chen koͤnnen. Der Koͤnig muſte nach Pa- riß/ welches ſchon eyferte uͤber des Koͤniges Abweſenheit/ und deſſen Schuld auff den Mazarin worffe/ und die Fronde neue Kraͤffte wiederum faſte/ Mazarin durffte ſich auff niemand verlaſſen/ als auff den Koͤ- nig/ ſo ein Kind/ und die Koͤnigin/ ſo ein Weib ware/ der Duc d’ Orleans truge ge- gen ihm einen verborgenen Groll/ der zu ſei- ner Zeit in lichte Loh außgebrochen/ der Printz von Conde war in der Schutzhal- tung des Mazarins ſo hochmuͤthig/ daß er ſich einbildete/ in ſeinen Haͤnden waͤre die Wolfarth des Reiches gelegen/ die Koͤnigl. Hoheit beruhte auf ihme/ ſo frech/ daß er den Mazarin gegen ſich veraͤchtlich hielte/ ſo wol offentlich/ um ſich bey der Gemeine/ de- rer er ſich verhaſt gemacht hatte/ wieder ein- zulieben/ als bey der Koͤnigin/ in ihrem Ge- muͤthe einen Eckel zuerregen/ und ſelbigen Platz einzunehmen/ den Mazarin mit allge- meiner Beneidigung beſaſſe/ bey dem Ein- zuge ruͤhmete der Printz/ daß er den Maza- rin wiederum nach Pariß gebracht/ und ſag- te zur Koͤnigin/ qu’ il ſ’ eſtimoit tres heu- reuxid’ accomplir la parole, qu’ il luy avoit

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/442>, abgerufen am 25.11.2024.