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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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Art außziehen/ und bey entstehenden
Sturmen gleich einer geschlancken Wei-
den sich beugen müssen/ wo Sie nicht ha-
ben wollen außgehoben werden: Jhre
höchste Spitze ist ein weites Feld/ wor-
auff die Mänge der Zufälle ungehindert
außgelassen ist/ ein Gebürge/ wo die
schrecklichsten Ungewitter/ bey der Hitze
ihres Wohlergehens gezeuget/ und von
den grausesten Donnerkeilen entbürdet
werden: Jhre Regirung ist ein Kampf-
Platz/ worauff das Glücke oder das je-
nige/ was unverhofft von der Zeit ge-
bracht wird/ mit der menschlichen Ver-
nunfft ringet/ ihr gantzes Leben ist ein
von vielen ungleichen Farben zusam-
men gemischtes annehmliches Gemälde/
ein von vielen Figuren gestücktes Gewe-
be/ eine Leinweberey/ nach des Philippi
II.
Außspruch/ wo man Hand und Füsse
und den gantzen Leib stets bewegen/ und
allenthalben achtung geben muß/ damit
nicht der Kammwandel/ oder die Ge-
webe verwirret werden: Jhr Weber-
Schifflein gehet hin und wieder/ und die
Faden werden wunderlich durch einan-

der

Art außziehen/ und bey entſtehenden
Sturmen gleich einer geſchlancken Wei-
den ſich beugen muͤſſen/ wo Sie nicht ha-
ben wollen außgehoben werden: Jhre
hoͤchſte Spitze iſt ein weites Feld/ wor-
auff die Maͤnge der Zufaͤlle ungehindert
außgelaſſen iſt/ ein Gebuͤrge/ wo die
ſchrecklichſten Ungewitter/ bey der Hitze
ihres Wohlergehens gezeuget/ und von
den grauſeſten Donnerkeilen entbuͤrdet
werden: Jhre Regirung iſt ein Kampf-
Platz/ worauff das Gluͤcke oder das je-
nige/ was unverhofft von der Zeit ge-
bracht wird/ mit der menſchlichen Ver-
nunfft ringet/ ihr gantzes Leben iſt ein
von vielen ungleichen Farben zuſam-
men gemiſchtes annehmliches Gemaͤlde/
ein von vielen Figuren geſtuͤcktes Gewe-
be/ eine Leinweberey/ nach des Philippi
II.
Außſpruch/ wo man Hand und Fuͤſſe
und den gantzen Leib ſtets bewegen/ und
allenthalben achtung geben muß/ damit
nicht der Kammwandel/ oder die Ge-
webe verwirret werden: Jhr Weber-
Schifflein gehet hin und wieder/ und die
Faden werden wunderlich durch einan-

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[0403] Art außziehen/ und bey entſtehenden Sturmen gleich einer geſchlancken Wei- den ſich beugen muͤſſen/ wo Sie nicht ha- ben wollen außgehoben werden: Jhre hoͤchſte Spitze iſt ein weites Feld/ wor- auff die Maͤnge der Zufaͤlle ungehindert außgelaſſen iſt/ ein Gebuͤrge/ wo die ſchrecklichſten Ungewitter/ bey der Hitze ihres Wohlergehens gezeuget/ und von den grauſeſten Donnerkeilen entbuͤrdet werden: Jhre Regirung iſt ein Kampf- Platz/ worauff das Gluͤcke oder das je- nige/ was unverhofft von der Zeit ge- bracht wird/ mit der menſchlichen Ver- nunfft ringet/ ihr gantzes Leben iſt ein von vielen ungleichen Farben zuſam- men gemiſchtes annehmliches Gemaͤlde/ ein von vielen Figuren geſtuͤcktes Gewe- be/ eine Leinweberey/ nach des Philippi II. Außſpruch/ wo man Hand und Fuͤſſe und den gantzen Leib ſtets bewegen/ und allenthalben achtung geben muß/ damit nicht der Kammwandel/ oder die Ge- webe verwirret werden: Jhr Weber- Schifflein gehet hin und wieder/ und die Faden werden wunderlich durch einan- der

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/403>, abgerufen am 22.11.2024.