Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.unterfangen/ der Zeiten Vergängligkeit Allein das künfftige/ wo es nicht mit Schärf- P iij
unterfangen/ der Zeiten Vergaͤngligkeit Allein das kuͤnfftige/ wo es nicht mit Schaͤrf- P iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0365"/> unterfangen/ der Zeiten Vergaͤngligkeit<lb/> zu ihrem Vortheil anzuwehren/ und de-<lb/> ro Flucht mit fleißiger Anmerckung zuer-<lb/> ſetzen/ wann ſie das vergangene in ge-<lb/> wiſſen Becirck eingeſchloſſen/ in ſtaͤtem<lb/> Gedaͤchtnuͤß erhalten/ ihrem Vorhaben<lb/> zueignen/ und darnach das gegenwaͤrti-<lb/> ge <hi rendition="#aq">reguli</hi>ren wollen/ das vergangene ge-<lb/> ruͤhmet vor eine Richtſchnure des kuͤnff-<lb/> tigen/ einen Spiegel des gegenwärtigen/<lb/> und daß es durch ſeine Verweſung die<lb/> bewehrteſten Rathgebungen auff das<lb/> Tapet lege/ damit es ſich ſelbſt in gluͤck-<lb/> ſeliger Anbringung wieder lebendig ma-<lb/> che. Der Vorwitz hat es dabey nicht be-<lb/> wenden laſſen/ man hat das zukuͤnfftige<lb/> zum Gegenwaͤrtigen zumachen ſich ge-<lb/> trauet/ und offters ſo weit ſehen wollen/<lb/> daß man das nechſt inſtehende auſſeꝛ acht<lb/> gelaſſen.</p><lb/> <p>Allein das kuͤnfftige/ wo es nicht mit<lb/> dem Gegenwaͤrtigen genaueſt verknuͤpf-<lb/> fet/ und nicht ein nothwendig <hi rendition="#aq">Conſe-<lb/> quens</hi> vorhergehender <hi rendition="#aq">Præmiſſ</hi>en abgie-<lb/> bet/ ſondern anff den Fluͤgeln ungewiſ-<lb/> ſer Begebnuͤſſe getragen wird/ iſt der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Schaͤrf-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0365]
unterfangen/ der Zeiten Vergaͤngligkeit
zu ihrem Vortheil anzuwehren/ und de-
ro Flucht mit fleißiger Anmerckung zuer-
ſetzen/ wann ſie das vergangene in ge-
wiſſen Becirck eingeſchloſſen/ in ſtaͤtem
Gedaͤchtnuͤß erhalten/ ihrem Vorhaben
zueignen/ und darnach das gegenwaͤrti-
ge reguliren wollen/ das vergangene ge-
ruͤhmet vor eine Richtſchnure des kuͤnff-
tigen/ einen Spiegel des gegenwärtigen/
und daß es durch ſeine Verweſung die
bewehrteſten Rathgebungen auff das
Tapet lege/ damit es ſich ſelbſt in gluͤck-
ſeliger Anbringung wieder lebendig ma-
che. Der Vorwitz hat es dabey nicht be-
wenden laſſen/ man hat das zukuͤnfftige
zum Gegenwaͤrtigen zumachen ſich ge-
trauet/ und offters ſo weit ſehen wollen/
daß man das nechſt inſtehende auſſeꝛ acht
gelaſſen.
Allein das kuͤnfftige/ wo es nicht mit
dem Gegenwaͤrtigen genaueſt verknuͤpf-
fet/ und nicht ein nothwendig Conſe-
quens vorhergehender Præmiſſen abgie-
bet/ ſondern anff den Fluͤgeln ungewiſ-
ſer Begebnuͤſſe getragen wird/ iſt der
Schaͤrf-
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