Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.uns der majestätische Himmel Göttlicher Gött-
uns der majeſtaͤtiſche Himmel Goͤttlicher Goͤtt-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0262"/> uns der majeſtaͤtiſche Himmel Goͤttlicher<lb/> Geheimnuͤſſe alsdann entzogen/ wenn unſe-<lb/> re Vernunfft am helleſten ſcheinen will/ un-<lb/> ſere Augen werden ſtumpff und tunckel/ wo<lb/> ſie am ſchaͤrffſten ſehen wollen/ gleich wie<lb/> wir in irrdiſchen Dingen nicht ſo vor uns<lb/> weg wandeln muͤſſen/ daß wir nicht in die<lb/> Hoͤhe/ woher alles Gluͤck und Ungluͤck ein-<lb/> flieſſet/ einen Blick thun ſollen/ umb uns<lb/> umbzuſehen/ wie es allda wittern moͤchte/ al-<lb/> ſo muͤſſen wir es bey dem bloſſen Anſchauen<lb/> bewenden laſſen/ und nicht allzu vorwitzig<lb/> in die Urſachen nachforſchen/ damit wir<lb/> nicht auff der Erden ſtraucheln oder fallen/<lb/> daran gedenckende/ <hi rendition="#aq">che gli ſtrani acci-<lb/> denti, le Coſe incerte & ineſpectate<lb/> che nel mondo ſuccedono ſtando rin-<lb/> chiuſe ne gli arcani Celeſti non poſſo-<lb/> no eſſer perſcrutate dall’ humano in-<lb/> telletto,</hi> welches ſind Worte eines vorneh-<lb/> men Scribenten heutiges Tages/ daß nem-<lb/> lich die ſeltzamſten Faͤlle/ die ungewiſſen und<lb/> unverhofften in der Welt ſich begebende<lb/> Dinge immer den himmliſchen Geheimnuͤſ-<lb/> ſen verſchloſſen von dem menſchlichen Ver-<lb/> ſtande nicht erforſchet werden koͤnne; Die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Goͤtt-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0262]
uns der majeſtaͤtiſche Himmel Goͤttlicher
Geheimnuͤſſe alsdann entzogen/ wenn unſe-
re Vernunfft am helleſten ſcheinen will/ un-
ſere Augen werden ſtumpff und tunckel/ wo
ſie am ſchaͤrffſten ſehen wollen/ gleich wie
wir in irrdiſchen Dingen nicht ſo vor uns
weg wandeln muͤſſen/ daß wir nicht in die
Hoͤhe/ woher alles Gluͤck und Ungluͤck ein-
flieſſet/ einen Blick thun ſollen/ umb uns
umbzuſehen/ wie es allda wittern moͤchte/ al-
ſo muͤſſen wir es bey dem bloſſen Anſchauen
bewenden laſſen/ und nicht allzu vorwitzig
in die Urſachen nachforſchen/ damit wir
nicht auff der Erden ſtraucheln oder fallen/
daran gedenckende/ che gli ſtrani acci-
denti, le Coſe incerte & ineſpectate
che nel mondo ſuccedono ſtando rin-
chiuſe ne gli arcani Celeſti non poſſo-
no eſſer perſcrutate dall’ humano in-
telletto, welches ſind Worte eines vorneh-
men Scribenten heutiges Tages/ daß nem-
lich die ſeltzamſten Faͤlle/ die ungewiſſen und
unverhofften in der Welt ſich begebende
Dinge immer den himmliſchen Geheimnuͤſ-
ſen verſchloſſen von dem menſchlichen Ver-
ſtande nicht erforſchet werden koͤnne; Die
Goͤtt-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/262 |
Zitationshilfe: | Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/262>, abgerufen am 16.02.2025. |