Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.met nichts in die Praxis, cujus non sit e- ren/
met nichts in die Praxis, cujus non ſit e- ren/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0252"/> met nichts in die <hi rendition="#aq">Praxis, cujus non ſit e-<lb/> tiam Doctrina atque Theoria,</hi> auf wel-<lb/> che Art wir auch bey der <hi rendition="#aq">Ratio Status</hi><lb/> wiewol ſie gantz <hi rendition="#aq">Practi</hi>ſch/ nicht umſte-<lb/> hen/ daß ihr nicht einige <hi rendition="#aq">Theorie</hi> zukom-<lb/> me/ nicht aber zugeben/ daß ihre <hi rendition="#aq">Praxis</hi><lb/> gantz anders als ihre <hi rendition="#aq">Theoria</hi> ſey/ Ande-<lb/> re wenn ſie ſehen oder empfinden muͤſſen/<lb/> daß ihr Verlangen nicht nach Wuntſch<lb/> abgelauffen/ oder das nach dem Abrieß<lb/><hi rendition="#aq">Politi</hi>ſcher Zucht beſter maſſen abgefa-<lb/> ſtes Vorhaben Anſtoß erliedten/ haben<lb/> dem Geluͤcke alle Schuld zugemeſſen/<lb/><hi rendition="#aq">illa ſola in totâ ratione mortalium u-<lb/> tramque paginam fecit,</hi> welcher aber<lb/> in Warheit nichts/ es waͤre dann/ daß<lb/> wir dadurch die Goͤttliche Allmacht und<lb/> Allwiſſenheit/ welche alles kuͤnfftige und<lb/> was uns verborgen iſt/ klar vor Augen<lb/> hat/ das jenige/ was unſer Blindheit ohn<lb/> gefaͤhrlich vorkommt/ zuvor geſehen und<lb/> erkundet hat/ verſtehen wollen/ da ich<lb/> dann nicht weiß/ wie uns Chriſten gezie-<lb/> men ſolte mit einem ſo ſchnoͤden und ver-<lb/> aͤchtlichen Namen einer Heydniſchen<lb/> Goͤttin/ die Goͤttliche Majeſtaͤt zu beeh-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ren/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0252]
met nichts in die Praxis, cujus non ſit e-
tiam Doctrina atque Theoria, auf wel-
che Art wir auch bey der Ratio Status
wiewol ſie gantz Practiſch/ nicht umſte-
hen/ daß ihr nicht einige Theorie zukom-
me/ nicht aber zugeben/ daß ihre Praxis
gantz anders als ihre Theoria ſey/ Ande-
re wenn ſie ſehen oder empfinden muͤſſen/
daß ihr Verlangen nicht nach Wuntſch
abgelauffen/ oder das nach dem Abrieß
Politiſcher Zucht beſter maſſen abgefa-
ſtes Vorhaben Anſtoß erliedten/ haben
dem Geluͤcke alle Schuld zugemeſſen/
illa ſola in totâ ratione mortalium u-
tramque paginam fecit, welcher aber
in Warheit nichts/ es waͤre dann/ daß
wir dadurch die Goͤttliche Allmacht und
Allwiſſenheit/ welche alles kuͤnfftige und
was uns verborgen iſt/ klar vor Augen
hat/ das jenige/ was unſer Blindheit ohn
gefaͤhrlich vorkommt/ zuvor geſehen und
erkundet hat/ verſtehen wollen/ da ich
dann nicht weiß/ wie uns Chriſten gezie-
men ſolte mit einem ſo ſchnoͤden und ver-
aͤchtlichen Namen einer Heydniſchen
Goͤttin/ die Goͤttliche Majeſtaͤt zu beeh-
ren/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |