Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.Capitel. Moral-Verrichtungen. und Falsi, die hauptsächlichen Proceß des gemeinen Wesens vor/ indeme/ nach ihrer so richtigen Verfahrung/ mit herrlichen unvergeßli- chen Anführungen gewiesen wird/ und zwar 1. nach der Regul de Tri, wie aus zwey differenten Familien ei- 2. Nach der Regula Societatis, wie die Contributiones und 3. Nach der Regula positionis und falsi/ wie die Streit- und Und 4. nach der Alligations Regul/ wie das Temperament an Das F
Capitel. Moral-Verrichtungen. und Falſi, die hauptſaͤchlichen Proceß des gemeinen Weſens vor/ indeme/ nach ihrer ſo richtigen Verfahrung/ mit herrlichen unvergeßli- chen Anfuͤhrungen gewieſen wird/ und zwar 1. nach der Regul de Tri, wie aus zwey differenten Familien ei- 2. Nach der Regula Societatis, wie die Contributiones und 3. Nach der Regula poſitionis und falſi/ wie die Streit- und Und 4. nach der Alligations Regul/ wie das Temperament an Das F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0051" n="41"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Capitel. Moral-Verrichtungen.</hi></fw><lb/> und <hi rendition="#aq">Falſi,</hi> die hauptſaͤchlichen Proceß des gemeinen Weſens vor/ in<lb/> deme/ nach ihrer ſo richtigen Verfahrung/ mit herrlichen unvergeßli-<lb/> chen Anfuͤhrungen gewieſen wird/ und zwar</p><lb/> <p>1. nach der Regul <hi rendition="#aq">de Tri,</hi> wie aus zwey <hi rendition="#aq">different</hi>en Familien ei-<lb/> ne Perſon mit der andern zur <hi rendition="#aq">multiplication</hi> und Fortpflantzung zu-<lb/> vereinigen/ und das daraus entſtehende Product nach Vermoͤgen der<lb/> voranſtehenden Parthey zu weiterer Verbindung gleichfoͤrmig zuver-<lb/> theilen. Jtem/ wie nach Anleitung des Geſetzes/ welches die erſte und<lb/> andere Zahl in der Regul <hi rendition="#aq">de Tri</hi> voranſetzet/ und eines gegen das<lb/> andere nach gewiſſer Gegengeltung verbindet: wie/ ſag ich/ der Menſch/<lb/> ſo die dritte Zahl gibt/ alles Thun und Laſſen mit ſeinem Gegenſtand/<lb/> der die vierdte Zahl machet/ nach eben ſelbiger Proportion einrich-<lb/> ten ſolle.</p><lb/> <p>2. Nach der <hi rendition="#aq">Regula Societatis,</hi> wie die <hi rendition="#aq">Contributiones</hi> und<lb/> Tragung der Laſten (<hi rendition="#aq">onera</hi>) ſo wohl als die Genieſung und Nahrung<lb/> (<hi rendition="#aq">commoda</hi>) bey der Gemeine fein gerecht/ das iſt/ nach Geſellſchaffts-<lb/> Rechnung/ einzurichten/ daß iederman ſeinem Stand nach ſich dabey<lb/> wohl befinden moͤge.</p><lb/> <p>3. Nach der <hi rendition="#aq">Regula poſitionis</hi> und <hi rendition="#aq">falſi/</hi> wie die Streit- und<lb/> Rechts-Sachen ſo wol zu <hi rendition="#aq">dedici</hi>ren/ als nach der <hi rendition="#aq">Algebra</hi> die ſchweren<lb/> Kriegsfuͤhrungen vortheilhafft anzuſtellen.</p><lb/> <p>Und 4. nach der <hi rendition="#aq">Alligations</hi> Regul/ wie das Temperament an<lb/> Nahrungsmitteln/ durch Commercien und Arbeit/ unter Armen und<lb/> Reichen/ Alten und Jungen/ Starcken und Schwachen/ Maͤnnern<lb/> und Weibern/ wohl zutreffen und alſo zuvermitteln/ daß die Ge-<lb/> meine bey ſolchen ſtets befindlichen Unterſchied dennoch ſo wohl als<lb/> wenn ſie mit lauter vermoͤgenden/ tapffern/ klugen und tugendhaf-<lb/> ten Mittelmaͤnnern verſehen waͤre/ immerfort beſtellt/ und vor ieder-<lb/><hi rendition="#c">man ſattſamliches Außkommen vorhanden/ ſeyn moͤge. Welches<lb/> alles aus der Sitten-Prax klaͤrlicher wird<lb/> abzunehmen ſeyn.</hi></p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">F</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [41/0051]
Capitel. Moral-Verrichtungen.
und Falſi, die hauptſaͤchlichen Proceß des gemeinen Weſens vor/ in
deme/ nach ihrer ſo richtigen Verfahrung/ mit herrlichen unvergeßli-
chen Anfuͤhrungen gewieſen wird/ und zwar
1. nach der Regul de Tri, wie aus zwey differenten Familien ei-
ne Perſon mit der andern zur multiplication und Fortpflantzung zu-
vereinigen/ und das daraus entſtehende Product nach Vermoͤgen der
voranſtehenden Parthey zu weiterer Verbindung gleichfoͤrmig zuver-
theilen. Jtem/ wie nach Anleitung des Geſetzes/ welches die erſte und
andere Zahl in der Regul de Tri voranſetzet/ und eines gegen das
andere nach gewiſſer Gegengeltung verbindet: wie/ ſag ich/ der Menſch/
ſo die dritte Zahl gibt/ alles Thun und Laſſen mit ſeinem Gegenſtand/
der die vierdte Zahl machet/ nach eben ſelbiger Proportion einrich-
ten ſolle.
2. Nach der Regula Societatis, wie die Contributiones und
Tragung der Laſten (onera) ſo wohl als die Genieſung und Nahrung
(commoda) bey der Gemeine fein gerecht/ das iſt/ nach Geſellſchaffts-
Rechnung/ einzurichten/ daß iederman ſeinem Stand nach ſich dabey
wohl befinden moͤge.
3. Nach der Regula poſitionis und falſi/ wie die Streit- und
Rechts-Sachen ſo wol zu dediciren/ als nach der Algebra die ſchweren
Kriegsfuͤhrungen vortheilhafft anzuſtellen.
Und 4. nach der Alligations Regul/ wie das Temperament an
Nahrungsmitteln/ durch Commercien und Arbeit/ unter Armen und
Reichen/ Alten und Jungen/ Starcken und Schwachen/ Maͤnnern
und Weibern/ wohl zutreffen und alſo zuvermitteln/ daß die Ge-
meine bey ſolchen ſtets befindlichen Unterſchied dennoch ſo wohl als
wenn ſie mit lauter vermoͤgenden/ tapffern/ klugen und tugendhaf-
ten Mittelmaͤnnern verſehen waͤre/ immerfort beſtellt/ und vor ieder-
man ſattſamliches Außkommen vorhanden/ ſeyn moͤge. Welches
alles aus der Sitten-Prax klaͤrlicher wird
abzunehmen ſeyn.
Das
F
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_moralweissheit_1674 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_moralweissheit_1674/51 |
Zitationshilfe: | Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_moralweissheit_1674/51>, abgerufen am 07.07.2024. |