Weierstraß, Karl: Beitrag zur Theorie der Abel'schen Integrale. In: Jahresbericht über das Königl. Katholische Gymnasium zu Braunsberg 1848/49, S. 1-23.so haben diese 2. n2 bestimmten Integrale Ka, b, K'a, b für die Theorie der Abel'schen Die Functionen sn, cn, dn stehen übrigens in einem einfachen algebraischen Zu- Was nun ferner die Abel'schen Integrale der zweiten Gattung anlangt, so las- *) Anm. In dieser und in einigen folgenden Formeln habe ich mir erlaubt, die allgemein
eingeführte Bezeichnung für ein bestimmtes Integral in einem Sinne zu gebrau- chen, in welchem sie auch dann noch anwendbar bleibt, wenn die Function unter dem Integral-Zeichen an einer der Grenzen der Integration oder an beiden un- endlich wird. Es sei nämlich F (x) eine Function von x, die für alle Werthe dieser Veränderlichen innerhalb eines gegebenen Intervalls, dessen Grenzen a, b sind, endlich bleibt, und es lasse sich dieselbe für alle Werthe von x in der Nähe von a durch eine Reihe von der Form S A (x -- a)m, so wie für die Werthe von x in der Nähe von b durch eine Reihe S B (x -- b)n darstellen. Sind nun a, b zwei bestimmte Werthe von x innerhalb des gegebenen so haben diese 2. n2 bestimmten Integrale Ka, b, K'a, b für die Theorie der Abel’schen Die Functionen sn, cn, dn stehen übrigens in einem einfachen algebraischen Zu- Was nun ferner die Abel’schen Integrale der zweiten Gattung anlangt, so las- *) Anm. In dieser und in einigen folgenden Formeln habe ich mir erlaubt, die allgemein
eingeführte Bezeichnung für ein bestimmtes Integral in einem Sinne zu gebrau- chen, in welchem sie auch dann noch anwendbar bleibt, wenn die Function unter dem Integral-Zeichen an einer der Grenzen der Integration oder an beiden un- endlich wird. Es sei nämlich F (x) eine Function von x, die für alle Werthe dieser Veränderlichen innerhalb eines gegebenen Intervalls, dessen Grenzen a, b sind, endlich bleibt, und es lasse sich dieselbe für alle Werthe von x in der Nähe von a durch eine Reihe von der Form S A (x — a)m, so wie für die Werthe von x in der Nähe von b durch eine Reihe S B (x — b)n darstellen. Sind nun α, β zwei bestimmte Werthe von x innerhalb des gegebenen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0018" n="13"/> so haben diese 2. <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sup">2</hi> bestimmten Integrale K<hi rendition="#sub"><hi rendition="#fr">a, b</hi></hi>, K'<hi rendition="#sub"><hi rendition="#fr">a, b</hi></hi> für die Theorie der Abel’schen<lb/> Transcendenten eine ganz ähnliche Bedeutung wie die Grössen K, K' für die ellipti-<lb/> schen Functionen. So z. B. findet man, wenn man<lb/><hi rendition="#et">11. <hi rendition="#i">ω</hi><hi rendition="#sub"><hi rendition="#fr">a</hi></hi> = <hi rendition="#fr">m</hi><hi rendition="#sub">1</hi> K<hi rendition="#sub"><hi rendition="#fr">a</hi>, 1</hi> + <hi rendition="#fr">m</hi><hi rendition="#sub">2</hi> K<hi rendition="#sub"><hi rendition="#fr">a</hi>, 2</hi> + … + <hi rendition="#fr">m</hi><hi rendition="#sub">n</hi> K<hi rendition="#sub"><hi rendition="#fr">a</hi>, n</hi><lb/> + (<hi rendition="#fr">n</hi><hi rendition="#sub">1</hi> K'<hi rendition="#sub"><hi rendition="#fr">a</hi>, 1</hi> + <hi rendition="#fr">n</hi><hi rendition="#sub">2</hi> K'<hi rendition="#sub"><hi rendition="#fr">a</hi>, 2</hi> + … + <hi rendition="#fr">n</hi><hi rendition="#sub">n</hi> K'<hi rendition="#sub"><hi rendition="#fr">a</hi>, n</hi>) <hi rendition="#i">i</hi></hi><lb/> setzt, wo <hi rendition="#fr">m</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#fr">n</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#fr">m</hi><hi rendition="#sub">2</hi>, <hi rendition="#fr">n</hi><hi rendition="#sub">2</hi> . . . . . ganze (positive oder negative) Zahlen bedeuten, für<lb/> die Functionen sn, cn, dn <hi rendition="#g">die</hi> charakteristischen Gleichungen<lb/> 12. <formula/><lb/> in welchen Formeln, wenn <hi rendition="#fr">a</hi> = 1 ist, <hi rendition="#fr">n</hi><hi rendition="#sub">o</hi> = 0 zu setzen ist.</p><lb/> <p>Die Functionen sn, cn, dn stehen übrigens in einem einfachen algebraischen Zu-<lb/> sammenhange, vermöge dessen je (<hi rendition="#i">n</hi> + 1) derselben durch die übrigen ausgedrückt<lb/> werden können.</p><lb/> <p>Was nun ferner die Abel’schen Integrale der <hi rendition="#g">zweiten</hi> Gattung anlangt, so las-<lb/> sen sich dieselben durch <hi rendition="#i">n</hi> neue Functionen der Argumente <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">2</hi>, … ausdrücken, von<lb/> denen ich die <hi rendition="#fr">a</hi>te durch J (<hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">2</hi>, …, <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">n</hi>)<hi rendition="#sub"><hi rendition="#fr">a</hi></hi> bezeichne und auf folgende Weise defi-<lb/> nire. Man denke sich <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">2</hi>, … vermittelst der Gleichung (3) durch <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">2</hi> . . . .<lb/> ausgedrückt und setze<lb/><hi rendition="#c">13. <formula/>,</hi><note xml:id="note-0018" next="#note-0019" place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Anm</hi>. In dieser und in einigen folgenden Formeln habe ich mir erlaubt, die allgemein<lb/> eingeführte Bezeichnung für ein bestimmtes Integral in einem Sinne zu gebrau-<lb/> chen, in welchem sie auch dann noch anwendbar bleibt, wenn die Function unter<lb/> dem Integral-Zeichen an einer der Grenzen der Integration oder an beiden un-<lb/> endlich wird. 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so haben diese 2. n2 bestimmten Integrale Ka, b, K'a, b für die Theorie der Abel’schen
Transcendenten eine ganz ähnliche Bedeutung wie die Grössen K, K' für die ellipti-
schen Functionen. So z. B. findet man, wenn man
11. ωa = m1 Ka, 1 + m2 Ka, 2 + … + mn Ka, n
+ (n1 K'a, 1 + n2 K'a, 2 + … + nn K'a, n) i
setzt, wo m1, n1, m2, n2 . . . . . ganze (positive oder negative) Zahlen bedeuten, für
die Functionen sn, cn, dn die charakteristischen Gleichungen
12. [FORMEL]
in welchen Formeln, wenn a = 1 ist, no = 0 zu setzen ist.
Die Functionen sn, cn, dn stehen übrigens in einem einfachen algebraischen Zu-
sammenhange, vermöge dessen je (n + 1) derselben durch die übrigen ausgedrückt
werden können.
Was nun ferner die Abel’schen Integrale der zweiten Gattung anlangt, so las-
sen sich dieselben durch n neue Functionen der Argumente u1, u2, … ausdrücken, von
denen ich die ate durch J (u1, u2, …, un)a bezeichne und auf folgende Weise defi-
nire. Man denke sich x1, x2, … vermittelst der Gleichung (3) durch u1, u2 . . . .
ausgedrückt und setze
13. [FORMEL], *)
*) Anm. In dieser und in einigen folgenden Formeln habe ich mir erlaubt, die allgemein
eingeführte Bezeichnung für ein bestimmtes Integral in einem Sinne zu gebrau-
chen, in welchem sie auch dann noch anwendbar bleibt, wenn die Function unter
dem Integral-Zeichen an einer der Grenzen der Integration oder an beiden un-
endlich wird. Es sei nämlich F (x) eine Function von x, die für alle Werthe
dieser Veränderlichen innerhalb eines gegebenen Intervalls, dessen Grenzen
a, b sind, endlich bleibt, und es lasse sich dieselbe für alle Werthe von x in
der Nähe von a durch eine Reihe von der Form
S A (x — a)m,
so wie für die Werthe von x in der Nähe von b durch eine Reihe
S B (x — b)n
darstellen. Sind nun α, β zwei bestimmte Werthe von x innerhalb des gegebenen
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Zitationshilfe: | Weierstraß, Karl: Beitrag zur Theorie der Abel'schen Integrale. In: Jahresbericht über das Königl. Katholische Gymnasium zu Braunsberg 1848/49, S. 1-23, hier S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weierstrass_integrale_1849/18>, abgerufen am 16.02.2025. |