Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_084.001 Heute ist von einer Krise oder gar dem Ende des Romans die Rede oder pwe_084.007 Auf andere epische Formen kann hier nicht eingegangen werden; sie pwe_084.023 Als höchster und letzter Gattungstypus ist immer wieder das Drama pwe_084.030 1 pwe_084.031 Thomas Mann, Die Entstehung des Doktor Faustus. Amsterdam 1949. - pwe_084.032 Karl Kerenyi und Thomas Mann, Romandichtung und Mythologie; ein Briefwechsel. pwe_084.033 Zürich 1945. 2 pwe_084.034 Problemes du roman, sous la direction de Jean Prevost par Paul Valery, pwe_084.035 Edmond Jaloux (und andere). (Lyon) o. J. - Claude-Edmonde Magny, Histoire pwe_084.036 du roman francais depuis 1918. I. Paris 1950. 3 pwe_084.037 E. K. Bennet, A History of the German Novelle (mit Bibliographie). Cambridge pwe_084.038 1934. 4 pwe_084.039
Amerikanische Erzähler, ausgewählt und eingeleitet von Fritz Güttinger, pwe_084.040 Zürich 1946. pwe_084.001 Heute ist von einer Krise oder gar dem Ende des Romans die Rede oder pwe_084.007 Auf andere epische Formen kann hier nicht eingegangen werden; sie pwe_084.023 Als höchster und letzter Gattungstypus ist immer wieder das Drama pwe_084.030 1 pwe_084.031 Thomas Mann, Die Entstehung des Doktor Faustus. Amsterdam 1949. – pwe_084.032 Karl Kerenyi und Thomas Mann, Romandichtung und Mythologie; ein Briefwechsel. pwe_084.033 Zürich 1945. 2 pwe_084.034 Problèmes du roman, sous la direction de Jean Prévost par Paul Valéry, pwe_084.035 Edmond Jaloux (und andere). (Lyon) o. J. – Claude-Edmonde Magny, Histoire pwe_084.036 du roman français depuis 1918. I. Paris 1950. 3 pwe_084.037 E. K. Bennet, A History of the German Novelle (mit Bibliographie). Cambridge pwe_084.038 1934. 4 pwe_084.039
Amerikanische Erzähler, ausgewählt und eingeleitet von Fritz Güttinger, pwe_084.040 Zürich 1946. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0090" n="84"/><lb n="pwe_084.001"/> auf Grund inhaltlicher Gemeinsamkeit konkrete literaturgeschichtliche Traditionen <lb n="pwe_084.002"/> verkörpern: Bildungs- und Entwicklungs-Romane (etwa von <hi rendition="#k">Bor- <lb n="pwe_084.003"/> cherdt</hi> dem „Handlungs- oder Ereignis-Roman“ entgegengestellt,) historischer <lb n="pwe_084.004"/> Roman, Reiseroman, Utopie usw. Mit dem Anliegen einer Gattungspoetik <lb n="pwe_084.005"/> haben sie nur indirekt zu tun.</p> <lb n="pwe_084.006"/> <p> Heute ist von einer Krise oder gar dem Ende des Romans die Rede oder <lb n="pwe_084.007"/> es wird die Rückkehr des Romans zum Mythus gefordert (<hi rendition="#k">Thomas <lb n="pwe_084.008"/> Mann</hi><note xml:id="PWE_084_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_084.031"/> Thomas Mann, <hi rendition="#i">Die Entstehung des Doktor Faustus.</hi> Amsterdam 1949. – <lb n="pwe_084.032"/> Karl Kerenyi und Thomas Mann, <hi rendition="#i">Romandichtung und Mythologie; ein Briefwechsel.</hi> <lb n="pwe_084.033"/> Zürich 1945.</note>). Daß seit dem Ende des 19. Jahrhunderts der Begriff des Menschen <lb n="pwe_084.009"/> und der Persönlichkeit auf weitere Horizonte hin gesprengt worden <lb n="pwe_084.010"/> ist, bedeutet allerdings eine tiefgreifende Umlagerung auch der Probleme <lb n="pwe_084.011"/> des Romans, der bei diesem zugleich zerstörerischen und befreienden Abenteuer <lb n="pwe_084.012"/> des Geistes selbst maßgebend beteiligt war. So wenig wie der historische <lb n="pwe_084.013"/> Roman die im 19. Jahrhundert postulierte Rückkehr zum Epos vollzog, <lb n="pwe_084.014"/> wird der mythologische Roman eine Rückkehr zum echten Mythus <lb n="pwe_084.015"/> oder gar zum echten Initiationsmythus sein. Nicht die Gattung als solche, <lb n="pwe_084.016"/> höchstens ihre zeitbedingte Erscheinungsform ist wohl von diesem Wandel <lb n="pwe_084.017"/> betroffen. Hier zeigt die von über 50 französischen Autoren unter Leitung <lb n="pwe_084.018"/> von <hi rendition="#k">Jean Prevost</hi> bestrittene Essai-Sammlung<note xml:id="PWE_084_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_084.034"/><hi rendition="#i">Problèmes du roman, sous la direction de</hi> Jean Prévost par Paul Valéry, <lb n="pwe_084.035"/> Edmond Jaloux (und andere). (Lyon) o. J. – Claude-Edmonde Magny, <hi rendition="#i">Histoire <lb n="pwe_084.036"/> du roman français depuis 1918. I.</hi> Paris 1950.</note>, die gegen Ende des <lb n="pwe_084.019"/> Krieges erschien, nicht nur die Krise des Romans in allen möglichen Aspekten, <lb n="pwe_084.020"/> sondern auch die neue Aktualität, die überraschende Wandlungsfähigkeit <lb n="pwe_084.021"/> dieser Art selber.</p> <lb n="pwe_084.022"/> <p> Auf andere epische Formen kann hier nicht eingegangen werden; sie <lb n="pwe_084.023"/> kommen u. a. bei <hi rendition="#k">Petsch</hi> zur Sprache und stellen oft vorwiegend ein historisches <lb n="pwe_084.024"/> Problem dar, abgesehen von den hier verstärkten terminologischen <lb n="pwe_084.025"/> Schwierigkeiten <hi rendition="#i">(Erzählung, Novelle</hi><note xml:id="PWE_084_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_084.037"/> E. K. Bennet, <hi rendition="#i">A History of the German Novelle</hi> (mit Bibliographie). Cambridge <lb n="pwe_084.038"/> 1934.</note> <hi rendition="#i">Kurzgeschichte usw.);</hi> ein beherrschendes <lb n="pwe_084.026"/> Phänomen vor allem der angelsächsischen neueren Literatur ist die <lb n="pwe_084.027"/> short story, zu deren Entwicklung auch bestimmte soziale und wirtschaftliche <lb n="pwe_084.028"/> Umstände beigetragen haben<note xml:id="PWE_084_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_084.039"/><hi rendition="#i">Amerikanische Erzähler, ausgewählt und eingeleitet von</hi> Fritz Güttinger, <lb n="pwe_084.040"/> Zürich 1946.</note>.</p> <lb n="pwe_084.029"/> <p> Als höchster und letzter Gattungstypus ist immer wieder das <hi rendition="#g">Drama</hi> <lb n="pwe_084.030"/> (vgl. die umfassende Behandlung durch <hi rendition="#k">Petsch</hi> und, wesentlich anspruchsloser </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0090]
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auf Grund inhaltlicher Gemeinsamkeit konkrete literaturgeschichtliche Traditionen pwe_084.002
verkörpern: Bildungs- und Entwicklungs-Romane (etwa von Bor- pwe_084.003
cherdt dem „Handlungs- oder Ereignis-Roman“ entgegengestellt,) historischer pwe_084.004
Roman, Reiseroman, Utopie usw. Mit dem Anliegen einer Gattungspoetik pwe_084.005
haben sie nur indirekt zu tun.
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Heute ist von einer Krise oder gar dem Ende des Romans die Rede oder pwe_084.007
es wird die Rückkehr des Romans zum Mythus gefordert (Thomas pwe_084.008
Mann 1). Daß seit dem Ende des 19. Jahrhunderts der Begriff des Menschen pwe_084.009
und der Persönlichkeit auf weitere Horizonte hin gesprengt worden pwe_084.010
ist, bedeutet allerdings eine tiefgreifende Umlagerung auch der Probleme pwe_084.011
des Romans, der bei diesem zugleich zerstörerischen und befreienden Abenteuer pwe_084.012
des Geistes selbst maßgebend beteiligt war. So wenig wie der historische pwe_084.013
Roman die im 19. Jahrhundert postulierte Rückkehr zum Epos vollzog, pwe_084.014
wird der mythologische Roman eine Rückkehr zum echten Mythus pwe_084.015
oder gar zum echten Initiationsmythus sein. Nicht die Gattung als solche, pwe_084.016
höchstens ihre zeitbedingte Erscheinungsform ist wohl von diesem Wandel pwe_084.017
betroffen. Hier zeigt die von über 50 französischen Autoren unter Leitung pwe_084.018
von Jean Prevost bestrittene Essai-Sammlung 2, die gegen Ende des pwe_084.019
Krieges erschien, nicht nur die Krise des Romans in allen möglichen Aspekten, pwe_084.020
sondern auch die neue Aktualität, die überraschende Wandlungsfähigkeit pwe_084.021
dieser Art selber.
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Auf andere epische Formen kann hier nicht eingegangen werden; sie pwe_084.023
kommen u. a. bei Petsch zur Sprache und stellen oft vorwiegend ein historisches pwe_084.024
Problem dar, abgesehen von den hier verstärkten terminologischen pwe_084.025
Schwierigkeiten (Erzählung, Novelle 3 Kurzgeschichte usw.); ein beherrschendes pwe_084.026
Phänomen vor allem der angelsächsischen neueren Literatur ist die pwe_084.027
short story, zu deren Entwicklung auch bestimmte soziale und wirtschaftliche pwe_084.028
Umstände beigetragen haben 4.
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Als höchster und letzter Gattungstypus ist immer wieder das Drama pwe_084.030
(vgl. die umfassende Behandlung durch Petsch und, wesentlich anspruchsloser
1 pwe_084.031
Thomas Mann, Die Entstehung des Doktor Faustus. Amsterdam 1949. – pwe_084.032
Karl Kerenyi und Thomas Mann, Romandichtung und Mythologie; ein Briefwechsel. pwe_084.033
Zürich 1945.
2 pwe_084.034
Problèmes du roman, sous la direction de Jean Prévost par Paul Valéry, pwe_084.035
Edmond Jaloux (und andere). (Lyon) o. J. – Claude-Edmonde Magny, Histoire pwe_084.036
du roman français depuis 1918. I. Paris 1950.
3 pwe_084.037
E. K. Bennet, A History of the German Novelle (mit Bibliographie). Cambridge pwe_084.038
1934.
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Amerikanische Erzähler, ausgewählt und eingeleitet von Fritz Güttinger, pwe_084.040
Zürich 1946.
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