Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_150.001 1 pwe_150.031 Jean Hankiss, Litterature universelle? "Helicon" I (1939), 156 ff. 2 pwe_150.032 Howard M. Jones, The Theory of American Literature. London 1949. 3 pwe_150.033 Reta Schmitz, Das Problem "Volkstum und Dichtung" bei Herder. Neue Forschungen. pwe_150.034 Bd. 31. Berlin 1937. - Hugo Moser, Der Stammesgedanke im Schrifttum pwe_150.035 der Romantik und bei Ludwig Uhland. (In: Festschrift Paul Kluckhohn und pwe_150.036 Hermann Schneider. Tübingen 1948.) 4 pwe_150.037
Als Beispiel seien die Essaysammlungen Max Rychners genannt: Zur europäischen pwe_150.038 Literatur zwischen zwei Weltkriegen, Zürich 1943. Zeitgenössische Literatur, pwe_150.039 Charakteristiken und Kritiken, Zürich 1947. Welt im Wort, Zürich 1949. pwe_150.001 1 pwe_150.031 Jean Hankiss, Littérature universelle? „Helicon“ I (1939), 156 ff. 2 pwe_150.032 Howard M. Jones, The Theory of American Literature. London 1949. 3 pwe_150.033 Reta Schmitz, Das Problem „Volkstum und Dichtung“ bei Herder. Neue Forschungen. pwe_150.034 Bd. 31. Berlin 1937. – Hugo Moser, Der Stammesgedanke im Schrifttum pwe_150.035 der Romantik und bei Ludwig Uhland. (In: Festschrift Paul Kluckhohn und pwe_150.036 Hermann Schneider. Tübingen 1948.) 4 pwe_150.037
Als Beispiel seien die Essaysammlungen Max Rychners genannt: Zur europäischen pwe_150.038 Literatur zwischen zwei Weltkriegen, Zürich 1943. Zeitgenössische Literatur, pwe_150.039 Charakteristiken und Kritiken, Zürich 1947. Welt im Wort, Zürich 1949. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0156" n="150"/><lb n="pwe_150.001"/> ist, wird <hi rendition="#g">universale</hi><note xml:id="PWE_150_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_150.031"/> Jean Hankiss, <hi rendition="#i">Littérature universelle?</hi> „Helicon“ I (1939), 156 ff.</note> Literaturgeschichte wieder aktuell, auf <lb n="pwe_150.002"/> allen Ebenen von einem neuen literarischen Kosmopolitismus des Literaturfreunds <lb n="pwe_150.003"/> bis zu den konkreten Methodenproblemen der literarhistorischen <lb n="pwe_150.004"/> Forschung. Absichten und Wege der universalen Literaturhistorie, die an <lb n="pwe_150.005"/> sich nichts Neues ist, sondern seit Friedrich Schlegel, seit Goethe über eine <lb n="pwe_150.006"/> ehrwürdige Tradition verfügt, waren allerdings je nach der geschichtlichen <lb n="pwe_150.007"/> Situation verschieden. Der Begriff der Weltliteratur hat schon bei Goethe <lb n="pwe_150.008"/> die verschiedensten Bedeutungen, und umgekehrt ist heute der <hi rendition="#g">nationale</hi> <lb n="pwe_150.009"/> Gesichtspunkt durch seine Relativierung keineswegs entwertet. Schon die <lb n="pwe_150.010"/> Einheit des Sprachraums bildet schwer übersteigbare Grenzen. Neue Nationalliteraturen <lb n="pwe_150.011"/> bilden sich vor unsern Augen, und z. B. das Zusichkommen <lb n="pwe_150.012"/> einer amerikanischen Literatur und ihres Selbstbewußtseins, wie es <hi rendition="#k">H. M. <lb n="pwe_150.013"/> Jones</hi><note xml:id="PWE_150_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_150.032"/> Howard M. Jones, <hi rendition="#i">The Theory of American Literature.</hi> London 1949.</note> darstellt, ist sicher kein Vorgang, der bloß im Geist eines Nationalisten <lb n="pwe_150.014"/> existiert. Selbst die Unterteilung der nationalen Literaturgeschichte <lb n="pwe_150.015"/> in <hi rendition="#g">Stammes-</hi> oder Landschaftsgeschichte, die von <hi rendition="#k">Nadler</hi> ad absurdum <lb n="pwe_150.016"/> geführt worden ist, behält ihren Sinn, solange sie wirkliche geschichtliche <lb n="pwe_150.017"/> Einheiten meint<note xml:id="PWE_150_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_150.033"/> Reta Schmitz, <hi rendition="#i">Das Problem</hi> „<hi rendition="#i">Volkstum und Dichtung</hi>“ <hi rendition="#i">bei Herder. Neue Forschungen.</hi> <lb n="pwe_150.034"/> Bd. 31. Berlin 1937. – Hugo Moser, <hi rendition="#i">Der Stammesgedanke im Schrifttum <lb n="pwe_150.035"/> der Romantik und bei Ludwig Uhland.</hi> (In: <hi rendition="#i">Festschrift Paul Kluckhohn und <lb n="pwe_150.036"/> Hermann Schneider.</hi> Tübingen 1948.)</note>. Aber es ist zweifellos legitim, wenn heute im Spiel der <lb n="pwe_150.018"/> sich überlagernden und überformenden Literaturen der Blick nach der <lb n="pwe_150.019"/> höchsten Einheit, nach einer <hi rendition="#g">europäischen</hi> oder <hi rendition="#g">mondialen</hi> Literatur <lb n="pwe_150.020"/> gerichtet wird. Gegenstand und Methoden einer entsprechenden <lb n="pwe_150.021"/> Wissenschaft abzugrenzen, ist nicht leicht und bis heute in ganz verschiedenen <lb n="pwe_150.022"/> Weisen versucht worden. Weltliteraturwissenschaft, bzw. vergleichende <lb n="pwe_150.023"/> Literaturwissenschaft erscheint in mancherlei Gestalt: als Hilfswissenschaft <lb n="pwe_150.024"/> nationaler Literarhistorien oder als internationale Enzyklopädik <lb n="pwe_150.025"/> der nationalen Literarhistorien oder als übernationale Wissenschaft <lb n="pwe_150.026"/> eigenen und höheren Charakters. Nicht zu vergessen ist dabei die Rolle der <lb n="pwe_150.027"/> Kritik, sofern sie in lebendigem Umgang mit der Gegenwartsliteratur als <lb n="pwe_150.028"/> Tageskritik oder Essayistik<note xml:id="PWE_150_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_150.037"/> Als Beispiel seien die Essaysammlungen Max Rychners genannt: <hi rendition="#i">Zur europäischen <lb n="pwe_150.038"/> Literatur zwischen zwei Weltkriegen,</hi> Zürich 1943. <hi rendition="#i">Zeitgenössische Literatur, <lb n="pwe_150.039"/> Charakteristiken und Kritiken,</hi> Zürich 1947. <hi rendition="#i">Welt im Wort,</hi> Zürich 1949.</note> immer wieder zur Sichtung und Diskussion des <lb n="pwe_150.029"/> weltliterarischen Erbes gelangt und im günstigen Fall eine Art weltliterarischen <lb n="pwe_150.030"/> Gewissens entwickelt.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0156]
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ist, wird universale 1 Literaturgeschichte wieder aktuell, auf pwe_150.002
allen Ebenen von einem neuen literarischen Kosmopolitismus des Literaturfreunds pwe_150.003
bis zu den konkreten Methodenproblemen der literarhistorischen pwe_150.004
Forschung. Absichten und Wege der universalen Literaturhistorie, die an pwe_150.005
sich nichts Neues ist, sondern seit Friedrich Schlegel, seit Goethe über eine pwe_150.006
ehrwürdige Tradition verfügt, waren allerdings je nach der geschichtlichen pwe_150.007
Situation verschieden. Der Begriff der Weltliteratur hat schon bei Goethe pwe_150.008
die verschiedensten Bedeutungen, und umgekehrt ist heute der nationale pwe_150.009
Gesichtspunkt durch seine Relativierung keineswegs entwertet. Schon die pwe_150.010
Einheit des Sprachraums bildet schwer übersteigbare Grenzen. Neue Nationalliteraturen pwe_150.011
bilden sich vor unsern Augen, und z. B. das Zusichkommen pwe_150.012
einer amerikanischen Literatur und ihres Selbstbewußtseins, wie es H. M. pwe_150.013
Jones 2 darstellt, ist sicher kein Vorgang, der bloß im Geist eines Nationalisten pwe_150.014
existiert. Selbst die Unterteilung der nationalen Literaturgeschichte pwe_150.015
in Stammes- oder Landschaftsgeschichte, die von Nadler ad absurdum pwe_150.016
geführt worden ist, behält ihren Sinn, solange sie wirkliche geschichtliche pwe_150.017
Einheiten meint 3. Aber es ist zweifellos legitim, wenn heute im Spiel der pwe_150.018
sich überlagernden und überformenden Literaturen der Blick nach der pwe_150.019
höchsten Einheit, nach einer europäischen oder mondialen Literatur pwe_150.020
gerichtet wird. Gegenstand und Methoden einer entsprechenden pwe_150.021
Wissenschaft abzugrenzen, ist nicht leicht und bis heute in ganz verschiedenen pwe_150.022
Weisen versucht worden. Weltliteraturwissenschaft, bzw. vergleichende pwe_150.023
Literaturwissenschaft erscheint in mancherlei Gestalt: als Hilfswissenschaft pwe_150.024
nationaler Literarhistorien oder als internationale Enzyklopädik pwe_150.025
der nationalen Literarhistorien oder als übernationale Wissenschaft pwe_150.026
eigenen und höheren Charakters. Nicht zu vergessen ist dabei die Rolle der pwe_150.027
Kritik, sofern sie in lebendigem Umgang mit der Gegenwartsliteratur als pwe_150.028
Tageskritik oder Essayistik 4 immer wieder zur Sichtung und Diskussion des pwe_150.029
weltliterarischen Erbes gelangt und im günstigen Fall eine Art weltliterarischen pwe_150.030
Gewissens entwickelt.
1 pwe_150.031
Jean Hankiss, Littérature universelle? „Helicon“ I (1939), 156 ff.
2 pwe_150.032
Howard M. Jones, The Theory of American Literature. London 1949.
3 pwe_150.033
Reta Schmitz, Das Problem „Volkstum und Dichtung“ bei Herder. Neue Forschungen. pwe_150.034
Bd. 31. Berlin 1937. – Hugo Moser, Der Stammesgedanke im Schrifttum pwe_150.035
der Romantik und bei Ludwig Uhland. (In: Festschrift Paul Kluckhohn und pwe_150.036
Hermann Schneider. Tübingen 1948.)
4 pwe_150.037
Als Beispiel seien die Essaysammlungen Max Rychners genannt: Zur europäischen pwe_150.038
Literatur zwischen zwei Weltkriegen, Zürich 1943. Zeitgenössische Literatur, pwe_150.039
Charakteristiken und Kritiken, Zürich 1947. Welt im Wort, Zürich 1949.
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