Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_098.001 Auch Wolfgang Kaysers erfolgreiche Kleine deutsche Versschule5 steht pwe_098.022 Nicht dem Worte, wohl aber der Sache nach gehört zur Metrik auch die pwe_098.031 1 pwe_098.033 Franz Saran, Deutsche Verskunst. Ein Handbuch. Berlin 1934. 2 pwe_098.034 Walther Suchier, Vortrag und Rhythmus des französischen Verses. "Zeitschrift pwe_098.035 für franz. Sprache u. Literatur" 64 (1940/42) 1 ff. 3 pwe_098.036 J. Suberville, Histoire et theorie de la versification francaise. Paris 1946. 4 pwe_098.037 Evelyn H. Scholl, English Metre once more. PLMA LXIII (1948) 293 ff. 5 pwe_098.038 Wolfgang Kayser, Kleine deutsche Versschule, 2. Aufl., Bern 1949. - Ders., pwe_098.039 Vom Rhythmus in deutschen Gedichten. DuV 39 (1938) 487 ff. 6 pwe_098.040
Otto Paul, Deutsche Metrik. 3. Aufl., München 1951. pwe_098.001 Auch Wolfgang Kaysers erfolgreiche Kleine deutsche Versschule5 steht pwe_098.022 Nicht dem Worte, wohl aber der Sache nach gehört zur Metrik auch die pwe_098.031 1 pwe_098.033 Franz Saran, Deutsche Verskunst. Ein Handbuch. Berlin 1934. 2 pwe_098.034 Walther Suchier, Vortrag und Rhythmus des französischen Verses. „Zeitschrift pwe_098.035 für franz. Sprache u. Literatur“ 64 (1940/42) 1 ff. 3 pwe_098.036 J. Suberville, Histoire et théorie de la versification française. Paris 1946. 4 pwe_098.037 Evelyn H. Scholl, English Metre once more. PLMA LXIII (1948) 293 ff. 5 pwe_098.038 Wolfgang Kayser, Kleine deutsche Versschule, 2. Aufl., Bern 1949. – Ders., pwe_098.039 Vom Rhythmus in deutschen Gedichten. DuV 39 (1938) 487 ff. 6 pwe_098.040
Otto Paul, Deutsche Metrik. 3. Aufl., München 1951. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0104" n="98"/><lb n="pwe_098.001"/> tun hat, hat sie auch eine selbständige Wissenschaft außerhalb der Poetik <lb n="pwe_098.002"/> werden können. Sie ist wohl heute praktisch noch immer von der klaren <lb n="pwe_098.003"/> und bequemen Begrifflichkeit <hi rendition="#k">Heuslers</hi> bestimmt, dem das Hauptverdienst <lb n="pwe_098.004"/> zufällt, den Sinn für die künstlerische Gehörgröße des Verses wieder geweckt <lb n="pwe_098.005"/> zu haben. Er bekümmert sich allerdings nur um die metrischen Schemata, <lb n="pwe_098.006"/> nicht um den Vers überhaupt. Das betont <hi rendition="#k">Saran</hi><note xml:id="PWE_098_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_098.033"/> Franz Saran, <hi rendition="#i">Deutsche Verskunst. Ein Handbuch.</hi> Berlin 1934.</note> gegen Heusler <lb n="pwe_098.007"/> sehr stark: daß nämlich der Unterschied von Prosa und Vers „auf der <lb n="pwe_098.008"/> ganzen Linie“, nicht nur im Metrischen liege. Verslehre und Metrik sind für <lb n="pwe_098.009"/> <hi rendition="#k">Saran</hi> nicht identisch. Aber es bleibt fraglich, ob die andern Determinanten <lb n="pwe_098.010"/> – Melodie, Klangart, Tongestalt, Sprechweise – wirklich als Kunstformen <lb n="pwe_098.011"/> faßbar sind und nicht nur physiologische oder allgemeine stilistische <lb n="pwe_098.012"/> Merkmale darstellen. Das Versproblem stellt sich im übrigen natürlich von <lb n="pwe_098.013"/> Sprache zu Sprache, ja vielleicht von Zeit zu Zeit wieder anders, und zwischen <lb n="pwe_098.014"/> Theorie und Praxis können unvermerkt Unterschiede bestehen. So ist <lb n="pwe_098.015"/> der Versuch <hi rendition="#k">W. Suchiers</hi><note xml:id="PWE_098_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_098.034"/> Walther Suchier, <hi rendition="#i">Vortrag und Rhythmus des französischen Verses.</hi> „Zeitschrift <lb n="pwe_098.035"/> für franz. Sprache u. Literatur“ 64 (1940/42) 1 ff.</note> interessant, der vier verschiedene Arten des <lb n="pwe_098.016"/> Versvortrags in der modernen französischen Praxis feststellt – ein Mehr <lb n="pwe_098.017"/> oder Weniger an Berücksichtigung der Bindungen, die durch den Vers als <lb n="pwe_098.018"/> rhythmisch-melodische Einheit gefordert sind – und von da aus erst die <lb n="pwe_098.019"/> Wesensfrage des französischen Verses<note xml:id="PWE_098_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_098.036"/> J. Suberville, <hi rendition="#i">Histoire et théorie de la versification française.</hi> Paris 1946.</note> klären zu können glaubt. Zum <lb n="pwe_098.020"/> englischen Vers sei wenigstens ein Aufsatz von <hi rendition="#k">E. H. Scholl</hi><note xml:id="PWE_098_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_098.037"/> Evelyn H. Scholl, <hi rendition="#i">English Metre once more.</hi> PLMA LXIII (1948) 293 ff.</note> angeführt.</p> <lb n="pwe_098.021"/> <p> Auch <hi rendition="#k">Wolfgang Kaysers</hi> erfolgreiche <hi rendition="#i">Kleine deutsche Versschule</hi><note xml:id="PWE_098_5" place="foot" n="5"><lb n="pwe_098.038"/> Wolfgang Kayser, <hi rendition="#i">Kleine deutsche Versschule,</hi> 2. Aufl., Bern 1949. – Ders., <lb n="pwe_098.039"/> <hi rendition="#i">Vom Rhythmus in deutschen Gedichten.</hi> DuV 39 (1938) 487 ff.</note> steht <lb n="pwe_098.022"/> im Gefolge <hi rendition="#k">Heuslers</hi> und des von <hi rendition="#k">Otto Paul</hi> verfaßten Konzentrats der <lb n="pwe_098.023"/> Heuslerschen Verslehre<note xml:id="PWE_098_6" place="foot" n="6"><lb n="pwe_098.040"/> Otto Paul, <hi rendition="#i">Deutsche Metrik.</hi> 3. Aufl., München 1951.</note>. Sie beschränkt sich auf die leichtfaßliche Herausarbeitung <lb n="pwe_098.024"/> der elementaren Begriffe und die Vorführung der wichtigsten <lb n="pwe_098.025"/> noch aktuellen Formen der neueren Literatur, aber unter völligem Verzicht <lb n="pwe_098.026"/> auf die Dimension der Versgeschichte. Dafür schärft sie aufs neue den Blick <lb n="pwe_098.027"/> für die Funktion des Metrums im individuellen Ganzen. Das kommt dadurch <lb n="pwe_098.028"/> zur Geltung, daß Kayser zu einer Darstellung von Grundbegriffen <lb n="pwe_098.029"/> der Rhythmik fortzuschreiten versucht.</p> <lb n="pwe_098.030"/> <p> Nicht dem Worte, wohl aber der Sache nach gehört zur Metrik auch die <lb n="pwe_098.031"/> Erscheinung der sogenannten <hi rendition="#g">freien Rhythmen,</hi> die man wohl besser <lb n="pwe_098.032"/> als freie Takte bezeichnen würde. <hi rendition="#k">L. Beriger,</hi> in der schon oben (s. S. 53) </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [98/0104]
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tun hat, hat sie auch eine selbständige Wissenschaft außerhalb der Poetik pwe_098.002
werden können. Sie ist wohl heute praktisch noch immer von der klaren pwe_098.003
und bequemen Begrifflichkeit Heuslers bestimmt, dem das Hauptverdienst pwe_098.004
zufällt, den Sinn für die künstlerische Gehörgröße des Verses wieder geweckt pwe_098.005
zu haben. Er bekümmert sich allerdings nur um die metrischen Schemata, pwe_098.006
nicht um den Vers überhaupt. Das betont Saran 1 gegen Heusler pwe_098.007
sehr stark: daß nämlich der Unterschied von Prosa und Vers „auf der pwe_098.008
ganzen Linie“, nicht nur im Metrischen liege. Verslehre und Metrik sind für pwe_098.009
Saran nicht identisch. Aber es bleibt fraglich, ob die andern Determinanten pwe_098.010
– Melodie, Klangart, Tongestalt, Sprechweise – wirklich als Kunstformen pwe_098.011
faßbar sind und nicht nur physiologische oder allgemeine stilistische pwe_098.012
Merkmale darstellen. Das Versproblem stellt sich im übrigen natürlich von pwe_098.013
Sprache zu Sprache, ja vielleicht von Zeit zu Zeit wieder anders, und zwischen pwe_098.014
Theorie und Praxis können unvermerkt Unterschiede bestehen. So ist pwe_098.015
der Versuch W. Suchiers 2 interessant, der vier verschiedene Arten des pwe_098.016
Versvortrags in der modernen französischen Praxis feststellt – ein Mehr pwe_098.017
oder Weniger an Berücksichtigung der Bindungen, die durch den Vers als pwe_098.018
rhythmisch-melodische Einheit gefordert sind – und von da aus erst die pwe_098.019
Wesensfrage des französischen Verses 3 klären zu können glaubt. Zum pwe_098.020
englischen Vers sei wenigstens ein Aufsatz von E. H. Scholl 4 angeführt.
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Auch Wolfgang Kaysers erfolgreiche Kleine deutsche Versschule 5 steht pwe_098.022
im Gefolge Heuslers und des von Otto Paul verfaßten Konzentrats der pwe_098.023
Heuslerschen Verslehre 6. Sie beschränkt sich auf die leichtfaßliche Herausarbeitung pwe_098.024
der elementaren Begriffe und die Vorführung der wichtigsten pwe_098.025
noch aktuellen Formen der neueren Literatur, aber unter völligem Verzicht pwe_098.026
auf die Dimension der Versgeschichte. Dafür schärft sie aufs neue den Blick pwe_098.027
für die Funktion des Metrums im individuellen Ganzen. Das kommt dadurch pwe_098.028
zur Geltung, daß Kayser zu einer Darstellung von Grundbegriffen pwe_098.029
der Rhythmik fortzuschreiten versucht.
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Nicht dem Worte, wohl aber der Sache nach gehört zur Metrik auch die pwe_098.031
Erscheinung der sogenannten freien Rhythmen, die man wohl besser pwe_098.032
als freie Takte bezeichnen würde. L. Beriger, in der schon oben (s. S. 53)
1 pwe_098.033
Franz Saran, Deutsche Verskunst. Ein Handbuch. Berlin 1934.
2 pwe_098.034
Walther Suchier, Vortrag und Rhythmus des französischen Verses. „Zeitschrift pwe_098.035
für franz. Sprache u. Literatur“ 64 (1940/42) 1 ff.
3 pwe_098.036
J. Suberville, Histoire et théorie de la versification française. Paris 1946.
4 pwe_098.037
Evelyn H. Scholl, English Metre once more. PLMA LXIII (1948) 293 ff.
5 pwe_098.038
Wolfgang Kayser, Kleine deutsche Versschule, 2. Aufl., Bern 1949. – Ders., pwe_098.039
Vom Rhythmus in deutschen Gedichten. DuV 39 (1938) 487 ff.
6 pwe_098.040
Otto Paul, Deutsche Metrik. 3. Aufl., München 1951.
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