Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.VI. Brüssel. Von den Pyrenäen stieg der edle Ritter hinab nach Frankreich, und von Frankreich eilte er nach Belgien. "Herr Schnapphahnski wurde Autor." Ja, wahrhaftig, wir sehen den sinnreichen Junker in Brüssel sitzen und seine Memoiren schreiben. Alle großen Männer machten es so; wenn sie des Lebens Last und Hitze getragen hatten, da verkrochen sie sich in irgendeinen kühlen Winkel, und die Hand, die bisher den Säbel, den Kommandostab oder das Scepter geführt hatte, sie griff dann zur Feder und brachte das Erlebte zu Papier. Wir brauchen unsern Lesern nicht zu versichern, daß sich von unsern Skizzen über Herrn von Schnapphahnski auch nicht eine Spur in den Memoiren des edlen Ritters findet. Se. Hochgeboren waren viel zu bescheiden, als daß sie alle glorreichen Aventüren der Bewunderung der Nachwelt aufbewahrt hätten. Die Liebe, die den edlen Ritter nie verließ, zieht ihren rothen Faden auch durch den Brüsseler Aufenthalt VI. Brüssel. Von den Pyrenäen stieg der edle Ritter hinab nach Frankreich, und von Frankreich eilte er nach Belgien. „Herr Schnapphahnski wurde Autor.“ Ja, wahrhaftig, wir sehen den sinnreichen Junker in Brüssel sitzen und seine Memoiren schreiben. Alle großen Männer machten es so; wenn sie des Lebens Last und Hitze getragen hatten, da verkrochen sie sich in irgendeinen kühlen Winkel, und die Hand, die bisher den Säbel, den Kommandostab oder das Scepter geführt hatte, sie griff dann zur Feder und brachte das Erlebte zu Papier. Wir brauchen unsern Lesern nicht zu versichern, daß sich von unsern Skizzen über Herrn von Schnapphahnski auch nicht eine Spur in den Memoiren des edlen Ritters findet. Se. Hochgeboren waren viel zu bescheiden, als daß sie alle glorreichen Aventüren der Bewunderung der Nachwelt aufbewahrt hätten. Die Liebe, die den edlen Ritter nie verließ, zieht ihren rothen Faden auch durch den Brüsseler Aufenthalt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0078" n="72"/> <div n="2"> <head>VI.</head><lb/> <head>Brüssel.</head><lb/> <p>Von den Pyrenäen stieg der edle Ritter hinab nach Frankreich, und von Frankreich eilte er nach Belgien. „Herr Schnapphahnski wurde Autor.“ Ja, wahrhaftig, wir sehen den sinnreichen Junker in Brüssel sitzen und seine Memoiren schreiben.</p> <p>Alle großen Männer machten es so; wenn sie des Lebens Last und Hitze getragen hatten, da verkrochen sie sich in irgendeinen kühlen Winkel, und die Hand, die bisher den Säbel, den Kommandostab oder das Scepter geführt hatte, sie griff dann zur Feder und brachte das Erlebte zu Papier. Wir brauchen unsern Lesern nicht zu versichern, daß sich von unsern Skizzen über Herrn von Schnapphahnski auch nicht eine Spur in den Memoiren des edlen Ritters findet. Se. Hochgeboren waren viel zu bescheiden, als daß sie alle glorreichen Aventüren der Bewunderung der Nachwelt aufbewahrt hätten.</p> <p>Die Liebe, die den edlen Ritter nie verließ, zieht ihren rothen Faden auch durch den Brüsseler Aufenthalt </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0078]
VI.
Brüssel.
Von den Pyrenäen stieg der edle Ritter hinab nach Frankreich, und von Frankreich eilte er nach Belgien. „Herr Schnapphahnski wurde Autor.“ Ja, wahrhaftig, wir sehen den sinnreichen Junker in Brüssel sitzen und seine Memoiren schreiben.
Alle großen Männer machten es so; wenn sie des Lebens Last und Hitze getragen hatten, da verkrochen sie sich in irgendeinen kühlen Winkel, und die Hand, die bisher den Säbel, den Kommandostab oder das Scepter geführt hatte, sie griff dann zur Feder und brachte das Erlebte zu Papier. Wir brauchen unsern Lesern nicht zu versichern, daß sich von unsern Skizzen über Herrn von Schnapphahnski auch nicht eine Spur in den Memoiren des edlen Ritters findet. Se. Hochgeboren waren viel zu bescheiden, als daß sie alle glorreichen Aventüren der Bewunderung der Nachwelt aufbewahrt hätten.
Die Liebe, die den edlen Ritter nie verließ, zieht ihren rothen Faden auch durch den Brüsseler Aufenthalt
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Zitationshilfe: | Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/78>, abgerufen am 16.02.2025. |