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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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Geldstück in der Hand eines Kindes? Es glaubt alle Schätze der Welt dafür kaufen zu können, da kommt der pfiffige Krämer und lacht, und ergreift den Hammer und nagelt den falschen Dreier auf den Tisch. - O, der Ruhm ist ein bildschöner Henker, der sein Opfer scherzend hinauf an den Galgen zerrt und dann die Leiter umstößt, daß der arme Teufel an des Ruhmes Galgen baumelt, weder mit den Füßen auf der Erde noch mit dem Kopf im Himmel. O, über den Wahnwitz!

So faselte der edle Ritter, und wer weiß, was aus ihm geworden wäre, wenn die Götter nicht Mitleid mit ihm gehabt und einen milden Regen gesandt hätten, der allmählig zum Schauer und zum Guß anschwellend, Berge und Thäler benetzte, und schließlich auch auf höchst erfrischende Weise in Schnapphahnski's alte Stiefel trat.

Wohler ward ihm, und hinunter schritt er nach Frankreich.



Geldstück in der Hand eines Kindes? Es glaubt alle Schätze der Welt dafür kaufen zu können, da kommt der pfiffige Krämer und lacht, und ergreift den Hammer und nagelt den falschen Dreier auf den Tisch. – O, der Ruhm ist ein bildschöner Henker, der sein Opfer scherzend hinauf an den Galgen zerrt und dann die Leiter umstößt, daß der arme Teufel an des Ruhmes Galgen baumelt, weder mit den Füßen auf der Erde noch mit dem Kopf im Himmel. O, über den Wahnwitz!

So faselte der edle Ritter, und wer weiß, was aus ihm geworden wäre, wenn die Götter nicht Mitleid mit ihm gehabt und einen milden Regen gesandt hätten, der allmählig zum Schauer und zum Guß anschwellend, Berge und Thäler benetzte, und schließlich auch auf höchst erfrischende Weise in Schnapphahnski’s alte Stiefel trat.

Wohler ward ihm, und hinunter schritt er nach Frankreich.



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[71/0077] Geldstück in der Hand eines Kindes? Es glaubt alle Schätze der Welt dafür kaufen zu können, da kommt der pfiffige Krämer und lacht, und ergreift den Hammer und nagelt den falschen Dreier auf den Tisch. – O, der Ruhm ist ein bildschöner Henker, der sein Opfer scherzend hinauf an den Galgen zerrt und dann die Leiter umstößt, daß der arme Teufel an des Ruhmes Galgen baumelt, weder mit den Füßen auf der Erde noch mit dem Kopf im Himmel. O, über den Wahnwitz! So faselte der edle Ritter, und wer weiß, was aus ihm geworden wäre, wenn die Götter nicht Mitleid mit ihm gehabt und einen milden Regen gesandt hätten, der allmählig zum Schauer und zum Guß anschwellend, Berge und Thäler benetzte, und schließlich auch auf höchst erfrischende Weise in Schnapphahnski’s alte Stiefel trat. Wohler ward ihm, und hinunter schritt er nach Frankreich.

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/77>, abgerufen am 25.11.2024.