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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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der menschlichen Gesellschaft nistet. Der Zahn der Zeit hat sehr merklich an diesem Vogel gerupft. Trotzdem werden Sie aber an der großen gebogenen Nase und an den grimmigen Augen dieses Thieres bemerken können, daß er von außerordentlich rein adeliger Race ist. In seiner Jugend machte dieser Vogel die kühnsten Flüge; er horstete mit den männlichen Raubvögeln des Jahrhunderts in der Nähe aller europäischen Throne, auf allen Ambassaden moderner Völker. Er lebte mit Adlern, mit Steinadlern, mit Geiern, mit Lämmergeiern, mit Falken und Kranichen; ja, er ließ sich später sogar zu Raben und Elstern herab, zu gewöhnlichen Haushähnen und ähnlichem gemein-bürgerlichem Geflügel. In jüngster Zeit associirte sich unser Vogel aber noch einmal mit einem Männchen aus dem berühmten Geschlechte der Schnapphahnski, und Gott weiß, welch' ein naturhistorischer Druckfehler aus dieser liaison hervorgegangen wäre, wenn nicht ein naseweiser Schriftsteller, das alte Thier plötzlich mit seinem Geschosse erlegt hätte, so daß es nun hier in dem Kasten des Museums prangt, ein wahres Kabinettstück, bewundert von allen reisenden Engländern und vielfach besucht von allen wißbegierigen Bürgerschulen."

der menschlichen Gesellschaft nistet. Der Zahn der Zeit hat sehr merklich an diesem Vogel gerupft. Trotzdem werden Sie aber an der großen gebogenen Nase und an den grimmigen Augen dieses Thieres bemerken können, daß er von außerordentlich rein adeliger Raçe ist. In seiner Jugend machte dieser Vogel die kühnsten Flüge; er horstete mit den männlichen Raubvögeln des Jahrhunderts in der Nähe aller europäischen Throne, auf allen Ambassaden moderner Völker. Er lebte mit Adlern, mit Steinadlern, mit Geiern, mit Lämmergeiern, mit Falken und Kranichen; ja, er ließ sich später sogar zu Raben und Elstern herab, zu gewöhnlichen Haushähnen und ähnlichem gemein-bürgerlichem Geflügel. In jüngster Zeit associirte sich unser Vogel aber noch einmal mit einem Männchen aus dem berühmten Geschlechte der Schnapphahnski, und Gott weiß, welch’ ein naturhistorischer Druckfehler aus dieser liaison hervorgegangen wäre, wenn nicht ein naseweiser Schriftsteller, das alte Thier plötzlich mit seinem Geschosse erlegt hätte, so daß es nun hier in dem Kasten des Museums prangt, ein wahres Kabinettstück, bewundert von allen reisenden Engländern und vielfach besucht von allen wißbegierigen Bürgerschulen.“

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[145/0151] der menschlichen Gesellschaft nistet. Der Zahn der Zeit hat sehr merklich an diesem Vogel gerupft. Trotzdem werden Sie aber an der großen gebogenen Nase und an den grimmigen Augen dieses Thieres bemerken können, daß er von außerordentlich rein adeliger Raçe ist. In seiner Jugend machte dieser Vogel die kühnsten Flüge; er horstete mit den männlichen Raubvögeln des Jahrhunderts in der Nähe aller europäischen Throne, auf allen Ambassaden moderner Völker. Er lebte mit Adlern, mit Steinadlern, mit Geiern, mit Lämmergeiern, mit Falken und Kranichen; ja, er ließ sich später sogar zu Raben und Elstern herab, zu gewöhnlichen Haushähnen und ähnlichem gemein-bürgerlichem Geflügel. In jüngster Zeit associirte sich unser Vogel aber noch einmal mit einem Männchen aus dem berühmten Geschlechte der Schnapphahnski, und Gott weiß, welch’ ein naturhistorischer Druckfehler aus dieser liaison hervorgegangen wäre, wenn nicht ein naseweiser Schriftsteller, das alte Thier plötzlich mit seinem Geschosse erlegt hätte, so daß es nun hier in dem Kasten des Museums prangt, ein wahres Kabinettstück, bewundert von allen reisenden Engländern und vielfach besucht von allen wißbegierigen Bürgerschulen.“

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/151>, abgerufen am 23.11.2024.