Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.gar zu unangenehm wäre. Unter vier Augen würde man sich sogar gestehen, daß die Herzogin mager wie ein - Skelett ist. Ich bitte sehr um Entschuldigung! Die Herzogin trägt falsche Waden - ich stoße immer wieder auf Schwierigkeiten. Falsche Hüften - ich verwickle mich immer mehr. Einen falschen Cul - aber jetzt höre ich auf. Mit der Toilette einer Dame ist nicht zu spaßen. Die Toilette ist etwas sehr Ernstes. Die Toilette ist Alles! Namentlich bei der Herzogin. "Die Herzogin gleicht einem ausgestopften Raubvogel." Ich wasche meine Hände in Unschuld. Ich habe dies nicht gesagt. Es steht wörtlich so in meinen Manuscripten. Die Herzogin gehört also nach dieser Aussage in das britische oder in das Leydener Museum. "Die Herzogin trägt auch die Physiognomie desselben, nämlich des Raubvogels: enorme, geierartige Nase, Geier-Augen, groß wie ein Teller - in früheren Zeiten von hoher Schönheit." - Die holde Persönlichkeit der Frau Herzogin wird immer deutlicher. "Seh'n Sie hier, meine Herren und Damen -" würde etwa ein Wärter des britischen oder des Leydener Museums sagen - "hier sehen Sie den großen Raubvogel (jetzt käme irgendein lateinischer Name), jenes berühmte Thier, das auf den höchsten Höhen gar zu unangenehm wäre. Unter vier Augen würde man sich sogar gestehen, daß die Herzogin mager wie ein – Skelett ist. Ich bitte sehr um Entschuldigung! Die Herzogin trägt falsche Waden – ich stoße immer wieder auf Schwierigkeiten. Falsche Hüften – ich verwickle mich immer mehr. Einen falschen Cul – aber jetzt höre ich auf. Mit der Toilette einer Dame ist nicht zu spaßen. Die Toilette ist etwas sehr Ernstes. Die Toilette ist Alles! Namentlich bei der Herzogin. „Die Herzogin gleicht einem ausgestopften Raubvogel.“ Ich wasche meine Hände in Unschuld. Ich habe dies nicht gesagt. Es steht wörtlich so in meinen Manuscripten. Die Herzogin gehört also nach dieser Aussage in das britische oder in das Leydener Museum. „Die Herzogin trägt auch die Physiognomie desselben, nämlich des Raubvogels: enorme, geierartige Nase, Geier-Augen, groß wie ein Teller – in früheren Zeiten von hoher Schönheit.“ – Die holde Persönlichkeit der Frau Herzogin wird immer deutlicher. „Seh’n Sie hier, meine Herren und Damen –“ würde etwa ein Wärter des britischen oder des Leydener Museums sagen – „hier sehen Sie den großen Raubvogel (jetzt käme irgendein lateinischer Name), jenes berühmte Thier, das auf den höchsten Höhen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0150" n="144"/> gar zu unangenehm wäre. Unter vier Augen würde man sich sogar gestehen, daß die Herzogin mager wie ein – Skelett ist.</p> <p>Ich bitte sehr um Entschuldigung! Die Herzogin trägt falsche Waden – ich stoße immer wieder auf Schwierigkeiten. Falsche Hüften – ich verwickle mich immer mehr. Einen falschen <hi rendition="#aq">Cul</hi> – aber jetzt höre ich auf. Mit der Toilette einer Dame ist nicht zu spaßen. Die Toilette ist etwas sehr Ernstes. Die Toilette ist Alles! Namentlich bei der Herzogin.</p> <p>„Die Herzogin gleicht einem ausgestopften Raubvogel.“</p> <p>Ich wasche meine Hände in Unschuld. Ich habe dies nicht gesagt. Es steht wörtlich so in meinen Manuscripten. Die Herzogin gehört also nach dieser Aussage in das britische oder in das Leydener Museum. „Die Herzogin trägt auch die Physiognomie desselben, nämlich des Raubvogels: enorme, geierartige Nase, Geier-Augen, groß wie ein Teller – in früheren Zeiten von hoher Schönheit.“ – Die holde Persönlichkeit der Frau Herzogin wird immer deutlicher. „Seh’n Sie hier, meine Herren und Damen –“ würde etwa ein Wärter des britischen oder des Leydener Museums sagen – „hier sehen Sie den großen Raubvogel (jetzt käme irgendein lateinischer Name), jenes berühmte Thier, das auf den höchsten Höhen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0150]
gar zu unangenehm wäre. Unter vier Augen würde man sich sogar gestehen, daß die Herzogin mager wie ein – Skelett ist.
Ich bitte sehr um Entschuldigung! Die Herzogin trägt falsche Waden – ich stoße immer wieder auf Schwierigkeiten. Falsche Hüften – ich verwickle mich immer mehr. Einen falschen Cul – aber jetzt höre ich auf. Mit der Toilette einer Dame ist nicht zu spaßen. Die Toilette ist etwas sehr Ernstes. Die Toilette ist Alles! Namentlich bei der Herzogin.
„Die Herzogin gleicht einem ausgestopften Raubvogel.“
Ich wasche meine Hände in Unschuld. Ich habe dies nicht gesagt. Es steht wörtlich so in meinen Manuscripten. Die Herzogin gehört also nach dieser Aussage in das britische oder in das Leydener Museum. „Die Herzogin trägt auch die Physiognomie desselben, nämlich des Raubvogels: enorme, geierartige Nase, Geier-Augen, groß wie ein Teller – in früheren Zeiten von hoher Schönheit.“ – Die holde Persönlichkeit der Frau Herzogin wird immer deutlicher. „Seh’n Sie hier, meine Herren und Damen –“ würde etwa ein Wärter des britischen oder des Leydener Museums sagen – „hier sehen Sie den großen Raubvogel (jetzt käme irgendein lateinischer Name), jenes berühmte Thier, das auf den höchsten Höhen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-04T15:10:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-04T15:10:31Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Faksimile 0150)
(2013-01-04T15:10:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-04T15:10:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |